Der Text stammt aus einer Ausgabe der "Roten Hilfe Deutschland" von 1926 und analysiert die wirtschaftliche und politische Lage des Kapitalismus nach dem Ersten Weltkrieg. Die Kernaussagen sind:
1. **Kapitalistische Stabilisierung**: Nach den Krisenjahren unmittelbar nach dem Krieg zeigt der Kapitalismus eine vorübergehende Stabilisierung, gekennzeichnet durch wachsende Weltproduktion, internationalen Warenhandel und Währungsstabilisierung. Diese Entwicklung geht jedoch auf Kosten des Proletariats, des Mittelstands und kleiner Unternehmer.
2. **Ungleichheit und Repression**: Die Stabilisierung fördert soziale Ungleichheit. Repressive Maßnahmen der Bourgeoisie gegen das Proletariat und linke Bewegungen nehmen zu, während demokratische Institutionen zunehmend als Tarnung für autoritäre Macht genutzt werden.
3. **Globale Spannungen**: Der Kapitalismus bleibt instabil, sowohl durch interne Krisen (z. B. Arbeitslosigkeit und Überproduktion) als auch durch Widerstand in kolonialen und halbkolonialen Ländern, wo antikoloniale Bewegungen erstarken.
4. **Rolle der Roten Hilfe**: Die Organisation kämpft gegen soziale Ungerechtigkeiten und unterstützt politisch Verfolgte, insbesondere in Deutschland und international.
Der Text spiegelt die ideologische Perspektive der Roten Hilfe wider, die die kapitalistische Stabilisierung als temporär und repressiv betrachtet und die Notwendigkeit einer internationalen Arbeiterbewegung betont.