Der Text beschreibt eine Anthologie deutscher Exilliteratur, die 1944 in London von der „Free German League of Culture in Great Britain“ veröffentlicht wurde. Die Sammlung von Erzählungen unter dem Titel „Weg durch die Nacht“ wurde von Jan Petersen zusammengestellt und widmet sich den zwölf Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft über Deutschland und Europa von 1932 bis 1943. Ziel ist es, diese Zeit der Dunkelheit und des Widerstands literarisch zu gestalten und das Andenken an die Schrecken, aber auch den Mut der antifaschistischen Kämpfer zu bewahren.
Der Vorwort-Autor Petersen betont die Bedeutung des literarischen Schaffens junger deutscher Autoren im Exil, die sich trotz ihrer Flucht dem Schreiben widmeten, oft erst im Exil selbst zu Schriftstellern wurden und einen „Nachtwuchs“ der deutschen Literatur bilden. Diese Autoren sollen künftig eine zentrale Rolle darin spielen, das deutsche Volk wieder zur Menschlichkeit zu erziehen und die durch den Nationalsozialismus verursachten Verheerungen zu überwinden. Im Text wird der Weg durch die „Nazi-Nacht“ metaphorisch beschrieben, mit „Meilensteinen des Grauens“ und „Meilensteinen des Heldenmuts“. Petersen äußert in Anbetracht der Kriegswende zu Beginn des Jahres 1944 eine hoffnungsvolle Vision eines neuen „Morgens der Menschheit“ und eines bevorstehenden Sieges der alliierten Kräfte.
Anschließend folgt ein Auszug aus Werner Ilbergs Werk „Die Umstellung“, das die Stimmungen und Haltungen in der deutschen Bevölkerung widerspiegelt. Durch die fiktiven Gespräche zwischen verschiedenen Figuren wird die wachsende Resignation und der Verlust des sozialen Zusammenhalts innerhalb der Gesellschaft unter der nationalsozialistischen Herrschaft verdeutlicht.
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