Der Text beschreibt den Gerichtsprozess vom 14. bis 17. Juli 1943 in Krasnodar gegen faschistische deutsche Besatzungstruppen und deren Kollaborateure, die während der zeitweiligen Besetzung des Gebiets brutale Kriegsverbrechen und Massaker begangen hatten. Der Prozess war einer der ersten öffentlichen Verfahren, die solche Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung juristisch aufarbeiteten.
**Hintergrund und Anklagepunkte**  
Während der Besatzungszeit führten die deutschen Truppen systematische Repressionen, Folterungen und Massenmorde an der sowjetischen Zivilbevölkerung durch. Die Verbrechen umfassten unter anderem:
- **Massenerschießungen und Vergasungen**: Tausende Menschen wurden in speziell umgebauten Gaswagen (sogenannte „Todeskutschen“) durch Kohlenmonoxid getötet.
- **Misshandlung von Gefangenen**: In den Kellern der Gestapo in Krasnodar wurden Gefangene gefoltert und verbrannt.
- **Mord an Kranken und Kindern**: In städtischen Krankenhäusern und Kinderheilstätten führten die Täter Massentötungen durch.
Die Anklage basierte auf Artikel 58-1 „a“ und 58-1 „b“ des Strafgesetzbuches der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR), die Hochverrat und Kollaboration mit dem Feind behandelten.
**Beteiligte Personen und Strukturen**  
Die Verbrechen wurden maßgeblich von der Gestapo Krasnodar und ihrem „Sonderkommando SS-10-A“ organisiert und ausgeführt, das unter der Leitung des Gestapo-Chefs Oberst Christmann stand. Zu den Haupttätern gehörten deutsche Offiziere, Ärzte und Helfershelfer, darunter auch lokale Kollaborateure, die bei der Durchführung der Massaker aktiv mitwirkten.
**Prozessablauf und Beweise**  
Der Prozess fand unter der Leitung des sowjetischen Militärgerichts statt. Als Ankläger fungierte Generalmajor der Justiz Jatschenin. Die Angeklagten wurden durch gerichtlich bestellte Verteidiger vertreten. Die Anklageschrift zeichnete ein detailliertes Bild der bestialischen Verbrechen und präsentierte eine Fülle von Beweisen:
- Gerichtsmedizinische Untersuchungen bestätigten die Todesursache vieler Opfer als Kohlenmonoxidvergiftung.
- Dokumentierte Aussagen und Beweise belegten die gezielte Vernichtung von Zivilisten.
- Überlebende Zeugen und Exhumierungen lieferten weitere belastende Indizien.
**Urteil und historische Bedeutung**  
Der Prozess diente nicht nur der juristischen Verfolgung der Täter, sondern auch der Aufklärung über die Verbrechen des Nationalsozialismus. Er war einer der ersten Prozesse, die Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung vor einem internationalen Publikum sichtbar machten und so zur späteren Entwicklung des Völkerrechts beitrugen.
Zusammenfassend verdeutlicht der Text die Grausamkeit und systematische Natur der deutschen Besatzungspolitik sowie die sowjetischen Bemühungen, diese Verbrechen zu dokumentieren und juristisch zu ahnden. Der Prozess ist ein frühes Beispiel für die strafrechtliche Aufarbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
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