Der Text thematisiert die historische und politische Bedeutung des antifaschistischen Kampfes und den 50. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 1945. Der Bundeskongress der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten“ fordert unter dem Motto „Gleiche Rechte für alle – überall“ eine konsequente antifaschistische Perspektive und kritisiert die sich entwickelnde Rechtsbewegung, insbesondere nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Die Autoren betonen, dass rechtskonservative und deutschnationale Kräfte zunehmend Geschichtsverzerrungen betreiben und die Errungenschaften des antifaschistischen Widerstandes unterminieren. Statt die Befreiung als Überwindung einer verbrecherischen Diktatur zu würdigen, sprechen sie vom „Zusammenbruch“ und „Niederlage“.
Diese Kräfte, so die Kritik, verherrlichen eine nationale Ordnung und streben nach einer hegemonialen deutschen Militärmacht, was historische Parallelen zur Vorkriegszeit und zur Entstehung des Faschismus weckt. Die Forderung nach „Gleichen Rechten für alle – überall“ richtet sich gegen soziale und rechtliche Ungerechtigkeiten sowie gegen die Politik der G7-Staaten, die das weltweite Wohlstandsgefälle vertiefen. Der Appell setzt auf Solidarität mit Einwanderern und stellt sich gegen die inhumane „Zwei-Drittel-Gesellschaft“.
In historischer Perspektive erinnert der Text daran, dass die Anti-Hitler-Koalition, gestützt auf den antifaschistischen Widerstand und unter immensen Opfern, eine neue Weltordnung anstrebte, die auf Menschenrechten und Völkerverständigung basiert. Diese Prinzipien finden sich in der Charta der Vereinten Nationen von 1945 und der Menschenrechtserklärung der UNO von 1948 wieder, die neben klassischen Bürgerrechten auch soziale Rechte wie Arbeit, Bildung und Wohnen festschreiben. So werden universelle Menschenrechte als Grundlage einer gerechten, sozialen und internationalen Ordnung betrachtet. Der Text unterstreicht die Notwendigkeit, diese Ziele gegen neue rechtsnationale Bewegungen zu verteidigen und für eine Gesellschaft einzutreten, die auf Gerechtigkeit, sozialem Fortschritt und dem Schutz der Menschenrechte beruht.
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