Die Broschüre behandelt die Geschichte des Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge, eines Außenkommandos des KZ Buchenwald, das 1944 im Rahmen der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft errichtet wurde. Das Lager befand sich in der Nähe von Halberstadt und diente der Unterbringung von Häftlingen, die unter unmenschlichen Bedingungen zum Ausbau unterirdischer Rüstungsanlagen gezwungen wurden. Diese Einrichtungen sollten insbesondere der Produktion von Teilen für die sogenannte „Wunderwaffe V2“ und andere Kriegsprojekte dienen.
Die Häftlinge stammten aus 17 verschiedenen Ländern, darunter die Sowjetunion, Frankreich und Polen. Sie wurden in überfüllten, unhygienischen Baracken untergebracht, litten unter Mangelernährung, harter körperlicher Arbeit und der ständigen Gefahr von Misshandlungen oder Tod. Der Alltag war geprägt von systematischem Terror durch die SS-Wachmannschaften und Zivilaufseher. Insbesondere das Prinzip der „Vernichtung durch Arbeit“ führte dazu, dass viele Häftlinge an den Folgen von Hunger, Erschöpfung oder Unfällen starben. Die Lagerleitung unterwarf die Häftlinge einem brutalen Regime, das Strafen wie Prügel, Folter und Hinrichtungen beinhaltete, um die Arbeitsleistung zu maximieren und jeglichen Widerstand zu brechen.
Trotz dieser extremen Bedingungen organisierten politische Gefangene, darunter Kommunisten, Sozialdemokraten und Angehörige anderer Glaubensrichtungen, einen antifaschistischen Widerstand. Sie schafften es, durch Sabotage an den Bauprojekten, den Einsatz von Häftlingen in internen Verwaltungsstrukturen und heimliche Solidaritätsaktionen den Lagerbetrieb zu stören und das Leben einiger Mitgefangener zu retten. Es gelang ihnen auch, Informationen über den Kriegsverlauf zu beschaffen und den Häftlingen Mut zu machen. Diese Widerstandsarbeit zeugte von beeindruckendem Mut und Menschlichkeit unter den unmenschlichsten Umständen.
Die SS plante gegen Kriegsende, das Lager zu evakuieren und die Häftlinge zu töten, um die Verbrechen zu verschleiern. Am 9. April 1945 begann ein Todesmarsch, bei dem Tausende der erschöpften Gefangenen starben. Zurückgelassene Häftlinge im Lager fanden keine ausreichende Versorgung mehr vor, sodass viele von ihnen noch vor der Befreiung durch die US-Armee am 11. April 1945 verstarben. Nur wenige überlebten, um von den unvorstellbaren Gräueltaten zu berichten.
Die Broschüre zeichnet ein detailliertes Bild der menschenverachtenden Praktiken des Nationalsozialismus und dokumentiert das Schicksal der Häftlinge, das sowohl von extremer Gewalt als auch von bemerkenswertem Widerstand und Solidarität geprägt war. Sie ruft dazu auf, die Erinnerung an diese Verbrechen wachzuhalten, um künftige Generationen vor den Gefahren von Faschismus und Unmenschlichkeit zu warnen.