KLK an PTX – Die Rote Kapelle
Filmdetails
Regie: Horst E. Brandt
Drehbuch: Wera und Claus Küchenmeister
Erscheinungsjahr: 1971
Produktionsland: DDR
Laufzeit: 178 Minuten
Genre: Historisches Drama
Hintergrund und Entstehung
Der Film KLK an PTX – Die Rote Kapelle gehört zu den bedeutenden DEFA-Produktionen der 1970er Jahre und thematisiert den antifaschistischen Widerstand während des Zweiten Weltkriegs. Die Produktion entstand in einer Zeit, in der die DDR großen Wert auf die filmische Aufarbeitung der antifaschistischen Vergangenheit legte. Das Drehbuch basiert auf historischen Tatsachen und beleuchtet die Aktivitäten der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“, die von der Gestapo als Spionagenetzwerk angesehen wurde. Der Titel des Films verweist auf zwei Funksprüche, die während der Operationen der Gruppe gesendet wurden.
Handlung
Nach der Machtübernahme der Faschisten formiert sich in der Hauptstadt der DDR eine Widerstandsgruppe, deren Mitglieder aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen. Zu ihnen gehören der Ökonom Arvid Harnack, der Offizier Harro Schulze-Boysen, der Schriftsteller Adam Kuckhoff, der kommunistische Redakteur John Sieg und der Arbeiter Kurt Schulze, der den jungen Dreher Hans Coppi im Funken ausbildet.
Gemeinsam sammeln sie Informationen über militärische und wirtschaftliche Aktivitäten der Faschisten und leiten diese an verschiedene Länder wie Frankreich, Großbritannien, Belgien, die USA und die Sowjetunion weiter. Insbesondere nach dem Überfall auf die Sowjetunion gewinnt ihre Arbeit an Bedeutung, da sie frühzeitig über Truppenbewegungen und strategische Ziele berichten. Sie setzen sich auch für die Verbreitung von Flugblättern und antifaschistischen Schriften ein, um die Bevölkerung zum Widerstand zu ermutigen.
Doch die wachsende Gefahr bleibt nicht unbemerkt. Die Gestapo intensiviert ihre Ermittlungen, um die Gruppe zu zerschlagen. Ende August 1942 wird zunächst Harro Schulze-Boysen verhaftet, wenig später folgen Arvid Harnack und weitere Mitglieder. Sie werden gefoltert und schließlich vor Gericht gestellt. Die Urteile sind grausam: Viele von ihnen werden hingerichtet, während andere zu langen Haftstrafen verurteilt werden. Der Film schildert eindringlich den Mut und die Überzeugung der Widerstandskämpfer, die trotz drohender Gefahr bis zuletzt für ihre Ideale eintreten.
Schauspieler
Horst Drinda als Arvid Harnack
Irma Münch als Mildred Harnack
Horst Schulze als Adam Kuckhoff
Barbara Adolph als Greta Kuckhoff
Klaus Piontek als Harro Schulze-Boysen
Jutta Wachowiak als Libertas Schulze-Boysen
Günther Simon als John Sieg
Manfred Karge als Hans Coppi
Ursula Karusseit als Hilde Coppi
Eberhard Esche als Kurt Schumacher
Historische Bedeutung
Die Geschichte der Roten Kapelle ist ein zentrales Kapitel des antifaschistischen Widerstands im Zweiten Weltkrieg. In der DDR wurde die Gruppe als Beispiel für den mutigen Kampf gegen das faschistische Regime geehrt. Der Film stellt die Widerstandskämpfer als entschlossene Kämpfer für eine gerechte Welt dar und hebt ihre Bedeutung für den antifaschistischen Kampf hervor. Besonders beeindruckend ist die authentische Darstellung der Figuren, die durch ihr mutiges Handeln und ihre Standhaftigkeit in einer Zeit des Terrors ein Zeichen setzten.
Online verfügbar
Der Film KLK an PTX – Die Rote Kapelle ist auf DVD und Blu-ray erhältlich und kann beispielsweise bei Amazon.de erworben werden.
Ein Trailer zum Film ist auf YouTube verfügbar: KLK an PTX - Die Rote Kapelle - DEFA-Trailer