Ich war neunzehn (1968)

Ich war neunzehn (1968) 
Filmdetails
Titel: Ich war neunzehn
Produktionsland: DDR
Produktionsjahr: 1968
Regie: Konrad Wolf
Drehbuch: Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase
Musik: Wolfgang Pietsch
Kamera: Werner Bergmann
Schnitt: Evelyn Carow
Genre: Kriegsfilm, Drama
Laufzeit: ca. 115 Minuten
Produktion: DEFA
Handlung
Der Film erzählt die Geschichte von Gregor Hecker, einem 19-jährigen Deutschen, der mit seinen Eltern in die Sowjetunion emigrierte und dort aufwuchs. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt er als Offizier der Roten Armee in die DDR zurück. Als Leutnant einer Aufklärungseinheit erlebt er in den letzten Tagen des Krieges den Vormarsch der sowjetischen Truppen und die Befreiung Deutschlands vom Faschismus. Dabei wird er mit den Folgen des Krieges, zerstörten Städten und verzweifelten Menschen konfrontiert.
Gregor spricht fließend Deutsch und Russisch und soll als politischer Offizier den Kontakt zur deutschen Bevölkerung herstellen. Während seines Einsatzes trifft er auf unterschiedlichste Menschen: eine junge Frau, die ihre Familie verloren hat und nach Hoffnung sucht, einen ehemaligen Häftling, der von den Faschisten verfolgt wurde und nun auf Rache sinnt, sowie einen alten Lehrer, der trotz der Schrecken des Krieges an eine bessere Zukunft glaubt. überzeugte Nazis, verängstigte Zivilisten, widerstandsfähige Antifaschisten und deutsche Soldaten, die zwischen Kapitulation und weiterem Kampf schwanken. Besonders prägend sind für ihn die Begegnungen mit Menschen, die sich dem alten Regime verpflichtet fühlen, sowie mit jenen, die bereits an einem neuen, antifaschistischen Deutschland mitarbeiten wollen.
Besonders eindrucksvoll ist eine Szene in einer deutschen Kleinstadt, in der Gregor mit dem dortigen deutschen Kommandanten verhandelt, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Die Szene wird durch eine intensive Kameraeinstellung verstärkt, die Gregors innere Anspannung sichtbar macht. Die Dialoge sind eindringlich und offenbaren die Zerrissenheit des deutschen Offiziers zwischen Pflichterfüllung und dem drohenden Untergang. Untermalt von einer düsteren, beinahe beklemmenden Geräuschkulisse, steigert sich die Dramatik, als Gregor eindringlich auf eine friedliche Übergabe drängt. Er begegnet auch einem jungen deutschen Soldaten, der ebenso alt ist wie er selbst, jedoch eine völlig andere Prägung durch den Krieg erhalten hat. Diese Konfrontation macht die tiefen ideologischen Gegensätze deutlich, die sich durch das gesamte besetzte Land ziehen.
Der Film basiert auf autobiografischen Erlebnissen von Konrad Wolf, der selbst als 19-jähriger Soldat der Roten Armee 1945 nach Deutschland kam. Durch Gregors Augen zeigt der Film die Zerrissenheit, aber auch die Hoffnung auf einen Neubeginn nach der Befreiung. Die Geschichte verdeutlicht eindrucksvoll die Suche nach Identität und moralischer Orientierung, insbesondere durch Gregors innere Zerrissenheit zwischen seiner sowjetischen Prägung und seinen deutschen Wurzeln. Seine Begegnungen mit überzeugten Faschisten, zweifelnden Soldaten und hoffnungsvollen Antifaschisten spiegeln die tiefen gesellschaftlichen Brüche wider, die das Nachkriegsdeutschland durchziehen. in einem Deutschland, das sich zwischen Vergangenheit und Zukunft bewegt.
Schauspieler
Jaecki Schwarz – Gregor Hecker
Vasili Liwanow – Wadim Gejman
Alexej Ejboschenko – Sascha
Barbara Dittus – Elke
Dieter Mann – Willi Lommer
Kurt Böwe – Major des NKWD
Rolf Hoppe – Wehrmachtsoffizier
Online verfügbar
Der Film ist auf verschiedenen Plattformen erhältlich.
Zudem kann er auf Amazon – DVD-Version und über spezialisierte Filmvertriebe auf DVD erworben werden.
Auch einige Universitätsbibliotheken führen den Film zur Ausleihe.
Back to Top