Das Buch „Politische Häftlinge im Gerichtsgefängnis Hannover während der nationalsozialistischen Herrschaft“, herausgegeben von Herbert Obenaus und Wilhelm Sommer, dokumentiert die Verfolgung politischer Gegner des Nationalsozialismus in Hannover. Es beleuchtet die Geschichte des Gerichtsgefängnisses Hannover, das von 1933 bis 1945 ein zentraler Ort der Inhaftierung für Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten und politischen Widerstandsgruppen war. Hier wurden Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter sowie Angehörige verfolgter Minderheiten wie Sinti, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und ausländische Zwangsarbeiter inhaftiert.
Das Buch thematisiert insbesondere den sozialdemokratischen und kommunistischen Widerstand und porträtiert bedeutende Persönlichkeiten wie Gustchen Breitzke, Friedrich Lohmeyer, Otto Brenner und Ernst Thälmann. Es zeigt auf, wie Justiz und Polizei als Instrumente des NS-Regimes zur Unterdrückung politischer Gegner fungierten. Das Gerichtsgefängnis wird dabei als Symbol der Denunziation und willkürlichen Inhaftierung dargestellt.
Das Mahnmal, das 1989 in Hannover errichtet wurde, erinnert an die Opfer und den Widerstand. Es wurde durch Spenden der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und mit Unterstützung der Stadt Hannover sowie des Kunstfonds in Bonn finanziert. Die Dokumentation des Gefängnisses und seiner Insassen bewahrt das Andenken an die Opfer und würdigt den mutigen Widerstand gegen die NS-Herrschaft.