Die Oktober-Ausgabe der Zeitung Freies Volk von 1964, dem Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), widmet sich einer Vielzahl von politischen und gesellschaftlichen Themen, die vor allem die Rolle der DDR, die Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland und die globale politische Lage im Kalten Krieg betreffen.
Ein zentrales Thema ist der angekündigte Besuch des sowjetischen Staatschefs Nikita Chruschtschow in der Bundesrepublik. Dieser Besuch wird als eine wichtige Gelegenheit dargestellt, die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Westdeutschland zu normalisieren und den Frieden in Europa zu fördern. Die Redaktion hebt hervor, dass die Bereitschaft Chruschtschows, mit der Bundesrepublik in den Dialog zu treten, ein Zeichen seines Engagements für eine Politik der friedlichen Koexistenz sei. Gleichzeitig wird jedoch kritisch angemerkt, dass Teile der westdeutschen Regierung und der sogenannten „kalten Krieger“ diesen Besuch skeptisch betrachten und sich einer Annäherung an die Sowjetunion widersetzen. Die Zeitung appelliert an die Bevölkerung der Bundesrepublik, diese Gelegenheit für Entspannung und Verständigung zu nutzen, um die Grundlage für Abrüstung und eine friedliche Zukunft zu schaffen.
Die DDR wird in der Zeitung als „deutscher Friedensstaat“ hervorgehoben, der sich durch seinen konsequenten Einsatz für soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Stärke und Friedenspolitik auszeichnet. Der 15. Jahrestag der DDR-Gründung wird als Meilenstein gefeiert, der die Errungenschaften der Arbeiterklasse, der sozialistischen Gesellschaft und der nationalen Verständigung würdigt. Die DDR habe bewiesen, dass sie nicht nur die Vergangenheit des Imperialismus und Militarismus überwunden habe, sondern auch aktiv eine Zukunft des Friedens gestalte. Dies wird durch ihre enge Freundschaft zur Sowjetunion sowie durch den Aufbau einer stabilen sozialistischen Gesellschaft bekräftigt.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Kritik an den Notstandsgesetzen in der Bundesrepublik, die von der KPD und den Gewerkschaften scharf verurteilt werden. Die Zeitung warnt vor einer möglichen Notstandsdiktatur, die demokratische Rechte massiv einschränken und die Bevölkerung unter staatliche Kontrolle stellen könnte. Diese Entwicklungen werden im Kontext des wachsenden Einflusses der westdeutschen Monopole und Militaristen gesehen, die eine atomare Aufrüstung und eine aggressive Außenpolitik anstreben. Die KPD ruft dazu auf, diesen Bestrebungen entgegenzutreten und sich für demokratische Rechte, soziale Gerechtigkeit und eine Politik der Entspannung einzusetzen.
Im innerdeutschen Kontext wird die Zusammenarbeit zwischen der DDR und der Bundesrepublik als Schlüssel zur Lösung der deutschen Frage und zur Sicherung des Friedens dargestellt. Die DDR schlägt konkrete Maßnahmen wie gemeinsame Kommissionen für Handel, Kultur und Wissenschaft vor, um eine schrittweise Normalisierung der Beziehungen zu erreichen. Die Zeitung betont, dass die Verständigung zwischen den beiden deutschen Staaten eine grundlegende Voraussetzung für die Wiedervereinigung auf friedlichem und demokratischem Wege sei.
Abschließend wird das Verbot der KPD in der Bundesrepublik thematisiert. Die Zeitung dokumentiert die Forderungen nach einer Aufhebung des Verbots und weist auf die Bedeutung der KPD im Kampf für Frieden, Demokratie und Sozialismus hin. Zahlreiche Beiträge heben die Notwendigkeit hervor, die Einheit der Arbeiterklasse und die Zusammenarbeit zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten zu stärken, um gemeinsam gegen Militarismus und soziale Ungerechtigkeit vorzugehen.
Die Ausgabe vermittelt insgesamt eine optimistische Perspektive auf die politischen Entwicklungen und unterstreicht die zentrale Rolle der DDR und der KPD im Streben nach einer friedlichen und sozial gerechten Weltordnung. Gleichzeitig richtet sie einen klaren Appell an die Bevölkerung der Bundesrepublik, sich aktiv für Frieden, Abrüstung und Verständigung einzusetzen.







