Die Broschüre, entstanden aus einem Seminar der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) Niedersachsen, analysiert die faschistische Ideologie und die Strategien der heutigen Neofaschisten und bietet sowohl unerfahrenen Lesern Einblicke als auch Handlungsansätze zum Widerstand. Sie legt besonderen Fokus auf die soziale Demagogie der Neofaschisten, die sich revolutionär gibt, um kapitalismuskritische Jugendliche zu ködern, und betrachtet auch die Strasser-Ideologie, die innerhalb des Faschismus auf soziale Themen setzt, um Menschen für reaktionäre und menschenfeindliche Zwecke zu gewinnen.
Der historische Kontext von Faschismus wird analysiert und in Verbindung mit der kapitalistischen Herrschaft interpretiert. Der Faschismus wird als „offene terroristische Diktatur der reaktionärsten Elemente des Finanzkapitals“ verstanden, was ihn vom allgemeinen Bürgertum unterscheidet und als eine Bewegung definiert, die nicht nur kleinbürgerliche, sondern vor allem imperialistische Interessen bedient. Die historische Bestätigung dieser These sieht die Broschüre in den aggressiven und verbrecherischen Handlungen der NS-Diktatur, wie Völkermord und systematische Ausbeutung ganzer Völker im Interesse deutscher Konzerne, die die Interessen der mächtigsten Kapitalfraktionen umgesetzt hätten.
Die SDAJ kritisiert, dass die Diskussion über den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Faschismus bis heute oft verneint oder verfälscht wird. Dieser Zusammenhang wird von konservativen Institutionen wie dem Verfassungsschutz als verfassungswidrig eingestuft, was laut der Broschüre die hartnäckige Leugnung der Rolle des Großkapitals im Faschismus verdeutlicht. Die Rückkehr des westdeutschen Großkapitals zur Macht nach 1945, die Remilitarisierung und der Aufstieg zur stärksten Macht in Europa seien dabei Beispiele dafür, wie kapitalistische Strukturen restauriert wurden.
Abschließend enthält die Broschüre neben historischen Analysen auch konkrete Aktionsbeispiele und Adressen, um antifaschistische Arbeit zu fördern und Jugendlichen zu ermöglichen, sich aktiv gegen Neofaschismus zu engagieren. Die SDAJ Niedersachsen appelliert an eine antifaschistische Einheit und kollektives Engagement, um faschistischen Tendenzen und ihrer Bedrohung der Demokratie effektiv zu begegnen.