Gegen Kriegskredite und Militarismus –
Die Friedensbewegung mobilisiert
Widerstand gegen die Militarisierung Deutschlands wächst
Der Bundestag hat erneut mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und Grünen die Schuldenbremse für Rüstungsausgaben aufgeweicht. Dies stößt auf zunehmenden Widerstand in der Bevölkerung. Tausende Menschen sind bereits auf die Straßen gegangen, um gegen die massive Militarisierung Deutschlands zu demonstrieren. Am 29. März plant die Friedensbewegung eine bundesweite Demonstration in Wiesbaden, um gegen die geplante Stationierung neuer US-Raketen zu protestieren. Wiesbaden wurde als Ort gewählt, da sich dort die US-Kommandozentrale befindet, die für die Steuerung dieser Waffensysteme zuständig ist.
Neben den Demonstrationen wächst auch der Protest in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Künstler und Intellektuelle positionieren sich gegen die Militarisierung und fordern ein Ende der Kriegstreiberei. Wissenschaftler warnen vor den langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der zunehmenden Aufrüstung. Zahlreiche Initiativen organisieren öffentliche Diskussionsrunden, um Alternativen zur gegenwärtigen Politik aufzuzeigen.
Parlament gegen den Willen der Bevölkerung?
Die jüngste Änderung des Grundgesetzes erlaubt es zukünftigen Regierungen, unbegrenzt Schulden für Kriegsausgaben aufzunehmen. Dies bedeutet, dass Milliardenbeträge ohne Haushaltsbegrenzung in Aufrüstung und militärische Infrastruktur fließen können, während gleichzeitig Kürzungen in Bildung, Gesundheit und Sozialleistungen hingenommen werden. Während die Ampel-Regierung unter dem Vorwand der „Sicherheit“ massive Gelder für die Rüstungsindustrie mobilisiert, werden soziale Bereiche weiterhin von Kürzungen betroffen sein. Kritiker aus linken Parteien und der Friedensbewegung warnen, dass Deutschland sich immer tiefer in die Kriegslogik verstrickt – mit unkalkulierbaren Risiken für die Bevölkerung.
Die Debatte um die Schuldenbremse und Kriegsausgaben hat in den vergangenen Wochen zunehmend für Spannungen gesorgt. Während Regierungsvertreter die Notwendigkeit der Maßnahmen betonen, sprechen Kritiker von einer „Kriegspolitik auf Pump“. Die Gefahr, dass diese Schuldenlast künftige Generationen belastet, wird kaum thematisiert. Zudem wird die undurchsichtige Vergabe von Rüstungsaufträgen an private Unternehmen kritisiert, die massiv von den staatlichen Investitionen profitieren.
Die Stimme des Widerstands
Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) und andere linke Organisationen verurteilen den Schritt als weiteren Beleg für den autoritären Kurs der Regierung. DKP-Vorsitzender Patrik Köbele erklärte: „Die Bundesregierung macht Deutschland erneut zum Aufmarschgebiet gegen Russland und China. Diese Kriegspolitik ist nicht im Interesse der Menschen, sondern dient allein der NATO-Strategie.“
Auch innerhalb des Parlaments gab es Proteste: Die Partei BSW äußerte ihre Ablehnung mit Plakaten im Plenarsaal. Doch während Teile der Opposition Widerstand leisten, geraten Friedensorganisationen, Gewerkschaften und linke Parteien zunehmend unter Druck. Sie sehen sich mit Diffamierungen, finanziellen Kürzungen und politischer Repression konfrontiert. So wurden etwa Friedensorganisationen von staatlicher Förderung ausgeschlossen, linke Aktivisten in den Medien als „Extremisten“ verunglimpft und kritische Stimmen aus der Zivilgesellschaft zunehmend kriminalisiert. Gleichzeitig wird die öffentliche Debatte immer stärker von militaristischen Erzählweisen geprägt.
In zahlreichen Städten haben sich spontane Protestgruppen gebildet, die mit kreativen Aktionen gegen die Kriegspolitik mobilisieren. Flashmobs, Protestkunst und ziviler Ungehorsam gehören mittlerweile zum Repertoire der Friedensbewegung. Gleichzeitig wächst die internationale Vernetzung mit anderen antimilitaristischen Gruppen, insbesondere in Frankreich, Italien und Spanien.
Friedensbewegung bleibt aktiv
Bereits am vergangenen Samstag versammelten sich hunderte Demonstranten in Berlin, um ein Zeichen gegen Militarismus zu setzen. Die Mobilisierung geht jedoch weiter: Am 29. März ruft die Friedensbewegung zu einer Großkundgebung in Wiesbaden auf. Ziel der Demonstration ist die dortige US-Kommandozentrale für die neuen Raketen, die ab 2026 in Deutschland stationiert werden sollen.
Die Demonstration beginnt um 12 Uhr am Hauptbahnhof und endet mit einer Abschlusskundgebung um 14:30 Uhr am Kranzplatz.
Erwartet werden mehrere tausend Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter Vertreter von Friedensorganisationen, Gewerkschaften und linken Parteien. Als Redner sind unter anderem bekannte Aktivisten der Friedensbewegung sowie politische Vertreter angekündigt. Die Veranstalter fordern eine klare Absage an Kriegskredite und Auslandseinsätze sowie ein Ende der NATO-Konfrontationspolitik.
Neben der Demonstration sind weitere Aktionen geplant. In mehreren Städten sollen Mahnwachen und Informationsveranstaltungen stattfinden, um die Öffentlichkeit über die Hintergründe der Aufrüstungspolitik aufzuklären. Gewerkschaften und Sozialverbände unterstützen die Proteste mit eigenen Stellungnahmen und fordern einen grundlegenden Politikwechsel hin zu sozialer Gerechtigkeit und Frieden.
Historische Parallelen
Die gegenwärtige Situation erinnert an die Debatten um die Kriegskredite im Deutschen Reich vor über 100 Jahren. Damals stimmte der Sozialdemokrat Karl Liebknecht als einziger Abgeordneter gegen die Finanzierung des Ersten Weltkriegs – ein mutiger Schritt, der ihn zur Symbolfigur der Friedensbewegung machte. Heute stehen wir erneut vor der Frage: Lassen wir es zu, dass Deutschland zum Kriegstreiber wird?
Trotz des Widerstands der Friedensbewegung setzen die Regierungsparteien ihren Kurs unbeirrt fort. Doch die Geschichte lehrt: Der Druck der Straße kann politische Entscheidungen beeinflussen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Widerstand gegen die Militarisierung wächst – oder ob Deutschland sich endgültig in eine neue Rüstungsspirale begibt.
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass sozialer Protest Veränderungen bewirken kann. Von den Demonstrationen gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik in den 1950er Jahren bis zu den großen Ostermärschen der 1980er Jahre hat sich immer wieder gezeigt: Der Einsatz für den Frieden lohnt sich. Die Frage bleibt, ob es gelingt, die heutige Friedensbewegung weiter zu stärken und den Kurs der Militarisierung zu stoppen.
Back to Top