Die Beunruhigung (1982) – DEFA-Spielfilm
Filmdetails
Regie: Lothar Warneke
Drehbuch: Lothar Warneke, Gudrun Deubener
Produktion: DEFA
Erscheinungsjahr: 1982
Länge: 97 Minuten
Genre: Drama
Musik: Peter Rabenalt
Kamera: Thomas Plenert
Schnitt: Erika Lehmphul
Handlung
Dr. Inge Herold, eine engagierte Psychotherapeutin in der Hauptstadt der DDR, ist in ihrem Beruf voll aufgegangen. Sie hört ihren Patienten aufmerksam zu und setzt sich intensiv mit deren Problemen auseinander. Sie kennt die Sorgen und Ängste der Menschen, gibt ihnen Halt und Ratschläge. Doch als eine routinemäßige ärztliche Untersuchung den Verdacht auf Brustkrebs nahelegt, gerät ihr eigenes Leben ins Wanken. Plötzlich findet sie sich auf der anderen Seite wieder – nicht mehr als Helferin, sondern als jemand, der selbst Unterstützung und Zuspruch braucht.
Die ungewisse Diagnose stürzt sie in eine Phase tiefgehender Unsicherheit und innerer Unruhe. Während sie auf die endgültigen medizinischen Ergebnisse wartet, beginnt sie, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen: ihre gescheiterte Ehe, das Verhältnis zu ihrem Sohn und die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten. Sie erkennt, dass sie sich oft hinter ihrer Arbeit versteckt hat, um persönliche Probleme zu verdrängen. Die Angst vor einer schweren Krankheit zwingt sie, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Was hat sie erreicht? Was hat sie versäumt? Und was würde sie ändern, wenn sie eine zweite Chance bekäme?
In dieser belastenden Zeit geht sie weiterhin ihrer Arbeit nach und begegnet Menschen mit psychischen Problemen, in denen sie oft ihr eigenes Ringen mit der Angst und der Ungewissheit gespiegelt sieht. Ein besonders berührender Moment ist das Gespräch mit einer Patientin, die selbst schwer krank ist und Inge bewusst macht, dass das Leben nicht nur aus Sorgen und Ängsten besteht, sondern auch aus den kleinen, schönen Momenten. Die Erfahrung dieser Tage führt ihr eindrücklich vor Augen, wie zerbrechlich und wertvoll das Leben ist und dass es wichtig ist, den Augenblick zu genießen.
Als schließlich die erlösende Nachricht kommt, dass ihr Gesundheitszustand unbedenklich ist, fällt ihr eine enorme Last von den Schultern. Doch die Zeit des Wartens hat Spuren hinterlassen. Die Angst hat ihr verdeutlicht, dass sie ihr Leben bislang als selbstverständlich betrachtet hat und es an der Zeit ist, bewusster zu leben. Sie beschließt, sich mehr um ihren Sohn zu kümmern, alte Freundschaften zu pflegen und sich selbst nicht mehr hinter ihrer Arbeit zu verstecken. Die Krise hat sie verändert – nicht nur als Ärztin, sondern auch als Mensch.
Schauspieler
Christine Schorn – Dr. Inge Herold
Hermann Beyer – Dr. Jörg Mühlhaus
Cristina Pohl – Tochter Kathrin
Dietrich Körner – Professor
Gudrun Ritter – Ärztin
Klaus Bamberg – Inges Patient
Online verfügbar
Der Film ist online verfügbar und kann auf verschiedenen Plattformen angesehen werden, darunter der YouTube-Kanal der DEFA Filmwelt. Eine Verfügbarkeit in Mediatheken oder Streaming-Diensten kann ebenfalls geprüft werden.