Die Broschüre „Der zweite Frühling der NPD“ untersucht das Wiedererstarken der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in den 1980er Jahren und analysiert die Bedingungen, die diese Entwicklung ermöglichten. Ursprünglich als marginalisierte und nahezu bedeutungslose politische Kraft wahrgenommen, konnte die NPD durch spezifische gesellschaftliche und politische Veränderungen erneut Fuß fassen. Die Broschüre legt dar, dass die Partei auf ein langfristig bestehendes rechtsextremistisches Potential in der Gesellschaft zurückgreifen konnte, das unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert wurde. Hierbei werden sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte dieses Potentials betrachtet.
Ein zentraler Schwerpunkt der Analyse liegt auf der Geschichte der NPD, angefangen bei ihrer Gründung im Jahr 1964, ihrem anfänglichen Aufstieg bis 1969, gefolgt von einem langanhaltenden Abstieg, der die Partei an den Rand der politischen Bedeutungslosigkeit brachte. Die Autoren untersuchen detailliert, wie es der NPD in den 1980er Jahren gelang, sich neu zu positionieren und durch eine modernisierte Programmatik sowie gezielte Propaganda erneut Unterstützer zu gewinnen. Dabei wird die ideologische Grundlage der Partei kritisch beleuchtet, insbesondere ihre Verbindungen zu neofaschistischen und rechtsextremistischen Strömungen, die sich sowohl in Deutschland als auch international manifestieren. Exemplarisch werden die Aktivitäten und die politische Entwicklung der NPD in Niedersachsen analysiert, einem Bundesland, das eine besondere Rolle in der Geschichte der Partei spielt.
Die Broschüre geht auch auf die internationalen Verbindungen der NPD ein, insbesondere auf die Zusammenarbeit mit französischen neofaschistischen Bewegungen, die als Vorbild für den deutschen Kontext dienen. Hierbei wird die Ideologie der NPD in einen größeren, transnationalen Kontext gestellt, der aufzeigt, wie rechtsextreme Gruppen voneinander lernen und sich gegenseitig stärken.
Im letzten Teil der Analyse wird die Bedeutung einer antifaschistischen Strategie hervorgehoben. Die Autoren betonen, dass ein fundiertes Verständnis der rechtsextremen Ideologien und Strukturen notwendig ist, um effektive Gegenmaßnahmen entwickeln zu können. Dabei wird argumentiert, dass die Auseinandersetzung mit der NPD und anderen rechtsextremen Bewegungen nicht nur eine politische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe darstellt, die von verschiedenen Akteuren getragen werden muss.
Die Broschüre ist somit nicht nur eine Bestandsaufnahme der NPD und ihres Umfelds, sondern auch ein Aufruf zu einer intensiveren und strategischeren Auseinandersetzung mit rechtsextremen Strömungen in der Gesellschaft. Sie bietet einen umfassenden Einblick in die Mechanismen, die das Wiedererstarken der NPD ermöglichten, und liefert gleichzeitig Denkanstöße für mögliche Gegenstrategien.
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