Das Werk „Der Klerikalismus im Angriff“ von Dr. Dietrich Bronder untersucht die Rolle und den Einfluss des Klerikalismus – eine politische Bewegung, die die Vorherrschaft der Kirche in weltlichen Angelegenheiten anstrebt – in der jungen Bundesrepublik Deutschland. Bronder argumentiert, dass diese Bewegung gezielt versucht, in verschiedene gesellschaftliche und politische Bereiche vorzudringen, darunter Politik, Bildung, Familie, öffentliche Meinung und das Militär. Bronder zeigt eine kritische Haltung gegenüber dieser Entwicklung und stützt seine Aussagen auf Quellen aus unterschiedlichen religiösen und politischen Lagern, vor allem jedoch aus katholischen Publikationen, um eine möglichst unmittelbare Perspektive zu bieten.
Das Werk betont die Notwendigkeit, das Phänomen des Klerikalismus, besonders des katholischen Einflusses, kritisch zu reflektieren. Die zentralen Beispiele umfassen die zunehmende Vermischung von Religion und Staat, etwa durch öffentliche Bekundungen katholischer Politiker, wie der CSU in Bayern, die ihre politische Position explizit mit kirchlicher Unterstützung legitimieren. Weiterhin kritisiert Bronder Äußerungen prominenter katholischer Politiker, die darauf hinweisen, dass Gesetzgebungsprozesse indirekt durch die katholische Lehre beeinflusst werden sollen. 
Bronder bezieht sich dabei auf historische und zeitgenössische Kritik an der klerikalen Einmischung in weltliche Angelegenheiten. Der Begriff „Klerikalismus“ selbst stammt aus dem politischen Diskurs des französischen Politikers Léon Gambetta, der diese Bewegung als Bedrohung für die gesellschaftliche Souveränität sah. Diese Auffassung teilen auch einige deutsche Protestanten, wie Dr. Niemöller und Minister Pastor Albertz, die den Katholizismus als Gefahr für die Demokratie und die deutsche Einheit sehen. Bronder zeichnet ein detailliertes Bild der Spannungen zwischen katholischen und nicht-katholischen Kreisen in der Bundesrepublik und beleuchtet, wie der Einfluss der Kirche auf die politischen Entscheidungen in Deutschland zunehmend als problematisch wahrgenommen wird.
Abschließend deutet das Werk an, dass die Einflüsse des Klerikalismus nicht nur die Unabhängigkeit der Demokratie gefährden könnten, sondern auch das kulturelle Gefüge Deutschlands beeinflussen, indem sie die „Romanisierung“ der Bundesrepublik fördern.
Back to Top