Der Text schildert die literarische und politische Bedeutung des Schriftstellers Theodor Plivier, insbesondere im Kontext des antifaschistischen Exils und seines literarischen Beitrags zur Aufarbeitung der deutschen Kriegstragödie. Plivier, der durch seine Werke gegen den Militarismus und die reaktionären Kräfte in Deutschland protestierte, musste aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung ins Exil fliehen. Er fand schließlich in der Sowjetunion Zuflucht, wo er seine Erfahrungen und Beobachtungen in Romanen und Erzählungen verarbeitete, die oft die sozialen und politischen Kämpfe sowie die zerstörerischen Folgen des Krieges thematisieren.
Die erwähnten Werke wie „Des Kaisers Kuli“ und „Das Stalingrad-Epos“ beleuchten Pliviers umfassende Beobachtungsgabe und seine Fähigkeit, historische und psychologische Prozesse literarisch aufzuarbeiten. Diese Texte, darunter auch das Buch „Der Igel“, greifen auf reale Briefe deutscher Soldaten zurück, um ein authentisches und erschütterndes Bild vom Kriegsalltag und der inneren Zerrissenheit der Deutschen zu zeichnen. Plivier zeichnet nicht nur das Leiden der Soldaten und Zivilisten, sondern untersucht auch die schrittweise Erkenntnis der Notwendigkeit, sich gegen den Faschismus zu stellen.
Die bildhafte Beschreibung im letzten Abschnitt, in der das Dorf als „Igel“ dargestellt wird, das von den Kriegsmaschinen „glatt gewalzt“ wird, symbolisiert die Zerstörung und die Möglichkeit eines Neuanfangs. In dieser symbolträchtigen Szene, in der die deutsche Besatzung das Dorf eingenommen hat, beschreibt Plivier das Trauma der Kriegszerstörung, das jedoch zugleich die Hoffnung auf eine Umgestaltung und auf den Wiederaufbau weckt.