Gedenken in Torgau:
Buhrufe für Kretschmers Worte an russischen Botschafter
Buhrufe für Kretschmers Worte an russischen Botschafter
Vor genau 80 Jahren, am 25. April 1945, begegneten sich sowjetische und US-amerikanische Soldaten bei Torgau an der Elbe. Dieses historische Aufeinandertreffen war ein weltweites Symbol der Hoffnung auf Frieden und des gemeinsamen Sieges über das verbrecherische Naziregime. Die Bilder des Handschlags zwischen Rotarmisten und GIs gingen um die Welt und stehen bis heute für den gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus. Der Moment war nicht nur militärisch bedeutsam, sondern auch ein Signal an die Völker der Welt: Nur in Zusammenarbeit und Solidarität kann eine menschenwürdige Zukunft gestaltet werden.
Doch die Herrschenden der heutigen Bundesrepublik missbrauchen dieses Andenken.
Im Jahr 2025, inmitten eines neuen aggressiven Kalten Krieges gegen Russland, der zunehmend an die Spannungen der 1950er Jahre erinnert, versuchte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, gemeinsam mit anderen politischen Kräften, Vertreter Russlands und Weißrusslands von den Gedenkveranstaltungen auszuschließen. Unter dem Deckmantel des sogenannten "Hausrechts" wurde empfohlen, russische Diplomaten nicht einmal einzuladen. Beispielsweise sollten Veranstalter durch entsprechende Hausordnungen sicherstellen, dass keine russischen oder weißrussischen Repräsentanten Zugang zu den Gedenkorten erhalten. Dieses Vorgehen stellt nicht nur eine Beleidigung der historischen Wahrheit dar, sondern verletzt auch fundamentale Prinzipien der Diplomatie und der Achtung gegenüber den Millionen sowjetischer Opfer.
Doch der Botschafter Russlands, Sergei Netschajew, ließ sich nicht einschüchtern.
Er erschien – selbst ohne Einladung und trotz massiver politischer Anfeindungen – bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Torgau und bewies damit wahre Würde und unerschütterlichen Mut. Netschajew erklärte vor Ort, er spüre keine Feindseligkeit und fühle sich wohl. Und er brachte die zentrale Wahrheit auf den Punkt: "Heute müssen wir an die gefallenen Soldaten erinnern." Russland – als Fortsetzerstaat der Sowjetunion – halte das Andenken an die heldenhaften Opfer in Ehren, ohne zwischen den Nationalitäten zu unterscheiden. So kämpften beispielsweise beim Sturm auf Berlin im Frühjahr 1945 neben russischen auch ukrainische, weißrussische, kasachische, usbekische und armenische Soldaten Seite an Seite gegen die Wehrmacht. Russen, Weißrussen, Ukrainer, Kasachen und viele weitere Völker der Sowjetunion standen damals Schulter an Schulter – und sie siegten gemeinsam über das Nazi-Regime!
Die Entschlossenheit Netschajews, trotz aller Hindernisse an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen, erinnert daran, dass wahres Andenken nicht von politischer Opportunität abhängt, sondern vom Respekt vor den Opfern und der Geschichte.
Die Geschichtsverdrehung der heutigen deutschen Politik ist ein Skandal.
Anstatt sich in Dankbarkeit zu verneigen vor denen, die ihr Leben für die Befreiung Europas geopfert haben, instrumentalisiert Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer das Gedenken, indem er Russland in Zusammenhang mit aktuellen politischen Konflikten diffamiert und damit den Geist der historischen Versöhnung verrät. In seiner Rede schleuderte er dem russischen Botschafter und der Weltöffentlichkeit infame Vorwürfe entgegen und machte Russland für den aktuellen Konflikt in der Ukraine verantwortlich. Dafür erntete Kretschmer zu Recht Buhrufe aus dem Publikum – ein leises, aber wichtiges Zeichen der Ablehnung gegen die Geschichtsfälschung und den Missbrauch des Gedenkens.
Ein solcher Missbrauch eines Gedenkens, das an den höchsten Preis der Völkerfreundschaft erinnert, ist nicht nur schäbig, sondern gefährlich. Es trägt zur weiteren Spaltung Europas bei und untergräbt die Grundlagen des Friedens, den unsere Vorfahren mühsam errungen haben.
Das wahre Gedenken steht auf der Seite des Friedens, nicht auf der Seite neuer Kriegshetze.
Die Reden von Kretschmer und anderen offiziellen Vertretern wie Dr. Markus Pieper von der sogenannten "Stiftung Sächsische Gedenkstätten" waren geprägt von einem kalten Geist des Misstrauens und der Feindseligkeit gegenüber Russland. So sprach Kretschmer davon, dass "Russland seine aggressive Haltung nicht überwunden" habe, eine Aussage, die den Geist des historischen Handschlags an der Elbe in sein Gegenteil verkehrt. Statt die historische Wahrheit zu ehren – dass es die Sowjetunion war, die den größten Blutzoll im Kampf gegen den Faschismus zahlte, mit mehr als 27 Millionen Toten –, versuchen sie heute, die Geschichte umzuschreiben.
Gerade in einer Zeit wachsender Kriegsgefahr sollte jede Gedenkveranstaltung ein Aufruf zur Verständigung sein – ein Mahnmal gegen neue Feindbilder und Spaltungsversuche. Wer ausgerechnet am Gedenkort von Torgau die Hetze gegen Russland anstachelt, zeigt damit, dass er den wahren Geist von 1945 nie verstanden hat.
Wir sagen Nein!
Wir verteidigen das Erbe des gemeinsamen Sieges von 1945. Wir erinnern daran, dass ohne den heroischen Einsatz der Sowjetunion – ohne die Opfer von Millionen sowjetischer Bürger – der deutsche Faschismus nicht besiegt worden wäre. Die Versuche, Russland aus diesem Gedenken zu verbannen, sind ein Angriff auf die Wahrheit und ein Angriff auf den Frieden. Wir fordern, dass die historische Wahrheit nicht länger dem politischen Kalkül geopfert wird!
Wir fordern:
• Schluss mit der antirussischen Hetze bei Gedenkveranstaltungen!
• Anerkennung der historischen Rolle der Sowjetunion beim Sieg über den Faschismus!
• Rückkehr zu einer ehrlichen Friedenspolitik, die auf Dialog und Verständigung setzt, statt auf Konfrontation und Kriegshetze!
• Respekt gegenüber allen Völkern, die gemeinsam gegen den Faschismus kämpften!
• Echte Gedenkkultur statt geschichtspolitischer Instrumentalisierung!
Torgau 1945 – Torgau 2025: Der Handschlag an der Elbe verpflichtet uns heute mehr denn je, für Frieden, Wahrheit und Völkerfreundschaft einzustehen. Gegen Geschichtsvergessenheit, gegen Kriegspropaganda – für eine neue Friedensbewegung! Heute gilt es, die Fackel des Friedens weiterzutragen und den Geist von Torgau lebendig zu halten!