Begegnungen (1967)

Begegnungen (1967)
Filmdetails
Originaltitel: Begegnungen
Produktionsland: DDR
Originalsprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 1967
Länge: ca. 340 Minuten (5 Teile)
Regie: Georg Leopold, Konrad Petzold
Drehbuch: Karl Georg Egel, Rudolf Kranhold
Kamera: Peter Brand
Musik: Günter Hauk
Genre: Drama, Antifaschistischer Widerstand
Handlung
Die fünfteilige Fernsehinszenierung Begegnungen erzählt die bewegende Geschichte des deutschen Wehrmachtsangehörigen Walter Reinhardt, der sich im Verlauf des Zweiten Weltkriegs vom überzeugten Soldaten zum entschlossenen Widerstandskämpfer wandelt. Die Handlung beginnt am 21. Juni 1941, dem Tag vor dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion. Als Reinhardt von der geplanten Offensive erfährt, wird ihm zunehmend bewusst, welche verbrecherische Politik das faschistische Regime verfolgt.
Zunächst aus bloßem Pflichtbewusstsein gegenüber seinen Kameraden in der Wehrmacht tätig, wächst in ihm allmählich die Erkenntnis, dass der Krieg nicht nur gegen die Sowjetunion geführt wird, sondern auch der systematischen Unterdrückung und Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen dient. Diese Einsicht führt ihn schließlich zur Entscheidung, sich dem antifaschistischen Widerstand anzuschließen.
Im Verlauf der Geschichte erlebt Reinhardt zahlreiche Herausforderungen und Gefahren, die ihn immer wieder an die Grenzen seiner physischen und psychischen Belastbarkeit bringen. Sein Weg ist geprägt von tiefgehenden Begegnungen mit Menschen, die sein Schicksal beeinflussen und seine Überzeugungen weiter formen. Von der Rotarmistin Natascha, die ihn rettet und seine Weltanschauung nachhaltig verändert, bis zur Partisanenführerin Tatjana, mit der er eine tiefe persönliche Bindung eingeht – all diese Begegnungen prägen seinen unermüdlichen Kampf gegen das faschistische Regime.
Schließlich erreicht die Erzählung ihren dramatischen Höhepunkt mit der Einnahme Berlins durch die Rote Armee. Reinhardt ist nun nicht mehr nur ein einfacher Soldat, sondern ein entschlossener Kämpfer für eine neue Zukunft, der bereit ist, sein Leben für die Befreiung von Unterdrückung und Faschismus zu riskieren. Begegnungen zeichnet das eindringliche Porträt eines Mannes, der inmitten von Krieg und Zerstörung seinen moralischen Kompass neu ausrichtet und sich dem Kampf für eine gerechtere Welt verschreibt.
1. Der Sumpf
Zwischen 1939 und 1941 dient der Gefreite Walter Reinhardt in der Wehrmacht. Während dieser Zeit erlebt er die wachsende Militarisierung Deutschlands und die immer stärkere Unterdrückung von Regimegegnern. Reinhardt, der zunächst an die propagierten Ziele des Krieges glaubt, beginnt zunehmend an der offiziellen Darstellung zu zweifeln, als er von der brutalen Unterdrückungspolitik in den besetzten Gebieten erfährt.
Durch seinen alten Freund Zylinski, einen polnischen Widerstandskämpfer, erhält er erstmals direkte Einblicke in das Ausmaß der faschistischen Gewalt und Unterdrückung. Zylinski, der in einer geheimen Widerstandszelle arbeitet, eröffnet ihm eine alternative Sichtweise auf den Krieg und die Rolle der Wehrmacht. Überzeugt, dass er handeln muss, beginnt Reinhardt, der sowjetischen Regierung geheime Informationen über die Angriffspläne Hitlers zu übermitteln. Dabei geht er zunehmend Risiken ein und gerät ins Visier der Gestapo.
Als er merkt, dass seine Aktivitäten auffallen, versucht er, noch tiefer in die Strukturen der Wehrmacht einzudringen, um gezielt wichtige Daten zu sammeln. Sein Kontakt zu weiteren Widerstandsgruppen wächst, und er erkennt, dass er sich in einem Netz aus Verrat und Spionage bewegt, in dem ein einziger Fehler sein Leben kosten kann.
2. Die andere Natascha
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Jahr 1941 erlebt Reinhardt die Kriegshandlungen hautnah beim Oberkommando der Roten Armee. Dort wird er erstmals Zeuge der erbarmungslosen Kämpfe und der unermesslichen Zerstörung, die der Krieg mit sich bringt. Während eines Gefechts gerät er in einen Hinterhalt, bei dem er die schwer verwundete Rotarmistin Natascha entdeckt. Ohne zu zögern, zieht er sie in Deckung und leistet Erste Hilfe, obwohl er sich dabei selbst in Gefahr begibt. Diese mutige Tat bleibt nicht unbemerkt, und Natascha wird später zu einer wichtigen Bezugsperson für ihn.
Durch ihre Erzählungen erfährt Reinhardt von den persönlichen Verlusten, die der Krieg der sowjetischen Bevölkerung zugefügt hat. Ihre Erlebnisse öffnen ihm die Augen für das wahre Ausmaß des faschistischen Terrors. Ihre gemeinsamen Gespräche über Ideale, Menschlichkeit und Gerechtigkeit vertiefen seine Zweifel an den Zielen, für die er bislang gekämpft hat. Nach und nach entwickelt sich zwischen ihnen eine enge Verbundenheit, die nicht nur auf Dankbarkeit basiert, sondern auf einem geteilten Wunsch nach Frieden und einer gerechteren Zukunft.
Als Natascha wieder genesen ist, bleibt sie dennoch in der Nähe von Reinhardt, und die beiden kämpfen fortan Seite an Seite. Während sie ihn in die Methoden des sowjetischen Widerstands einführt, beginnt Reinhardt, seine bisherigen Loyalitäten endgültig zu hinterfragen. Die Rettung Nataschas wird zu einem Wendepunkt in seinem Leben – ein Moment, der ihn unwiderruflich auf den Weg des aktiven Widerstands führt.
3. Tatjana
Im Jahr 1942 schließt sich Walter den sowjetischen Partisanen an. Die Kämpfe hinter den feindlichen Linien sind erbittert, und Walter muss sich schnell an das harte Leben im Untergrund anpassen. Nahrung ist knapp, die Witterungsbedingungen sind extrem, und jederzeit droht die Gefahr, von den deutschen Truppen entdeckt zu werden. Doch er beweist Mut und Geschick im Umgang mit Waffen und Sabotagetechniken, was ihm den Respekt der Partisanen einbringt.
Unter der Führung der erfahrenen Partisanenkommandantin Tatjana wird Walter in gefährliche Missionen entsandt. Gemeinsam sprengen sie Eisenbahnlinien, um die deutschen Nachschubwege zu unterbrechen, und greifen Konvois an, die Nachschub an die Front bringen. Tatjana erweist sich als entschlossene und kluge Anführerin, die nicht nur strategisch denkt, sondern auch eine tiefe Menschlichkeit ausstrahlt. In den Nächten am Lagerfeuer erzählt sie Walter von ihrer Familie, die von den deutschen Besatzern ermordet wurde. Ihr unerschütterlicher Wille, für die Freiheit ihres Landes zu kämpfen, beeindruckt ihn tief.
Während eines besonders gefährlichen Auftrags infiltrieren sie ein von deutschen Truppen kontrolliertes Gebiet, um wichtige Informationen für die Rote Armee zu sammeln. Dabei geraten sie in einen Hinterhalt und müssen sich mit aller Kraft verteidigen. Walter rettet Tatjana in letzter Sekunde aus einem feindlichen Angriff, was ihre Beziehung weiter vertieft. Ihr gegenseitiges Vertrauen wächst, und inmitten des Krieges finden sie Trost und Halt ineinander. Trotz der ständigen Gefahr entwickelt sich zwischen ihnen eine tiefe Liebe, die sie durch die härtesten Prüfungen trägt.
4. Der Kessel
Während der Jahre 1942/43 heiraten Tatjana und Walter, doch ihre Ehe steht unter dem ständigen Schatten des Krieges. Trotz der kurzen Momente des Glücks sind sie sich bewusst, dass ihr Kampf gegen das faschistische Regime oberste Priorität hat. Gemeinsam setzen sie ihre gefährlichen Missionen fort, während Walter in den Reihen des Nationalkomitees Freies Deutschland immer mehr an Einfluss gewinnt.
Durch seine Position im Lager für deutsche Kriegsgefangene der Schlacht um Stalingrad kann Walter entscheidende Informationen sammeln. Er arbeitet eng mit ehemaligen Wehrmachtssoldaten zusammen, die sich gegen das Hitler-Regime wenden und für ein freies Deutschland kämpfen wollen. Dabei steht er vor der schwierigen Aufgabe, Misstrauen abzubauen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Einige der Gefangenen sind bereit, sich dem antifaschistischen Widerstand anzuschließen, während andere nach wie vor der faschistischen Ideologie anhängen.
Die Lage in Stalingrad spitzt sich immer weiter zu, und Walter erkennt, dass die bevorstehende Kapitulation der deutschen Truppen einen entscheidenden Wendepunkt im Krieg darstellt. Er nutzt diese Situation, um seine Arbeit im Widerstand zu intensivieren, Sabotageakte vorzubereiten und weitere Kameraden für den Kampf gegen das faschistische Regime zu gewinnen. Währenddessen kämpft Tatjana an der Front der Partisanen, wo sie in lebensgefährlichen Einsätzen immer wieder ihr Können und ihre Entschlossenheit unter Beweis stellt. Ihre Liebe zueinander gibt ihnen die Kraft, inmitten des Krieges weiterzukämpfen, doch ihnen ist bewusst, dass ihr gemeinsamer Weg voller Gefahren bleibt.
5. Der Weg nach Hause
1945 kehrt Walter nach Berlin zurück, um mit anderen Widerstandskämpfern Sabotageaktionen gegen die deutschen Faschisten vorzubereiten. Die Stadt liegt in Trümmern, und der Widerstand arbeitet unter extrem schwierigen Bedingungen. Versorgungsknappheit, ständige Überwachung und die unberechenbare Gewalt der letzten faschistischen Einheiten machen jede Aktion zu einem riskanten Unterfangen. Walter und seine Kameraden verstecken sich in den Ruinen der Stadt, wo sie gemeinsam Angriffe auf strategisch wichtige Punkte planen. Sie konzentrieren sich darauf, Brücken, Nachschubwege und militärische Einrichtungen zu sabotieren, um die Rote Armee in ihrem Vormarsch zu unterstützen.
Während einer dieser Operationen wird Walter verwundet, als eine Explosion ihn unter Trümmern begräbt. Tatjana, die ihn nie aus den Augen lässt, riskiert ihr Leben, um ihn aus den Trümmern zu ziehen. Trotz des Kugelhagels der Faschisten schafft sie es, ihn in Sicherheit zu bringen. Doch während sie ihn aus der Gefahrenzone trägt, wird sie von einem Scharfschützen getroffen. Schwer verwundet gelingt es ihr noch, Walter ein letztes Mal anzulächeln, bevor sie in seinen Armen stirbt. Ihr Tod ist für Walter ein schmerzlicher Verlust, doch er schwört, ihren Kampf weiterzuführen. Mit neuer Entschlossenheit führt er die letzten Sabotageaktionen aus, bis die Rote Armee schließlich Berlin erreicht und die Stadt befreit. In Tatjanas Gedenken setzt er sich nach dem Krieg für den Wiederaufbau und eine antifaschistische Zukunft ein.
Schauspieler
Otto Mellies als Walter Reinhardt
Horst Drinda als der junge Berking
Horst Schulze als Wilhelm Reinhardt
Wilhelm Koch-Hooge als der alte Berking
Hans Hardt-Hardtloff als Zylinski
Winfried Wagner als Leutnant Sand
Günter Junghans als Otto Jeske
Reinhard Michalke als Unteroffizier Kern
Heinz Behrens als Ing. Dr. Becker
Nikolaj A. Krjučkov als General Nikolajew
Online verfügbar
Der Film Begegnungen ist derzeit nicht auf den gängigen Streaming-Plattformen verfügbar.
Allerdings bietet der Sender DEFA TV rund um die Uhr DEFA-Filme an. Dieser Sender ist über folgende Plattformen erreichbar:
Es lohnt sich, das aktuelle Programm von DEFA TV zu prüfen, um festzustellen, ob Begegnungen dort ausgestrahlt wird.
Zusätzlich kann die ARD-Mediathek eine Möglichkeit sein. Nach TV-Ausstrahlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehen DEFA-Produktionen dort oft für 30 Tage kostenfrei zur Verfügung. Die Verfügbarkeit von Begegnungen sollte individuell geprüft werden.
Ein weiterer Tipp ist die Plattform filmfriend, das Filmportal für Bibliotheken. Nutzer teilnehmender Bibliotheken können dort kostenfrei auf zahlreiche DEFA-Filme zugreifen. Es lohnt sich, nach Begegnungen zu suchen.
Für eine gezielte Suche nach der Verfügbarkeit von Begegnungen als Video-on-Demand kann die Plattform www.werstreamt.es genutzt werden. Dort lässt sich recherchieren, ob und wo der Film online verfügbar ist.
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