Der Text thematisiert die Rolle und den unheilvollen Einfluss der Waffen-SS in der Nachkriegszeit der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere im Zusammenhang mit der staatlichen Wiedereingliederung ehemaliger SS-Mitglieder. Hier die zentrale Zusammenfassung und erweiterte Erläuterung:
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### **1. Inhalt und Kontext der Broschüre**
- **Rascher Erfolg der Broschüre:** Die erste Auflage war nach zwei Monaten vergriffen, was das große öffentliche Interesse an der Thematik der Waffen-SS und deren Einfluss in der Bundesrepublik zeigt.
- **Verbrechen der SS:** Der Text hebt die fortwährende Aufdeckung von Kriegsverbrechen und Massenmorden durch ehemalige SS-Angehörige hervor, insbesondere im Kontext von Prozessen und gesellschaftlichen Diskussionen.
- **Proteste gegen die SS:** Zahlreiche demokratische Bewegungen, Organisationen und Einzelpersonen haben sich energisch gegen die öffentliche Wiedererstarkung und die Treffen von SS-Traditionsverbänden ausgesprochen.
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### **2. Einfluss der SS in der Bundesrepublik**
- **Ehemalige SS-Mitglieder in staatlichen Ämtern:** Der Text kritisiert, dass ehemalige SS-Offiziere in sicherheitssensiblen Positionen wie dem Bundesamt für Verfassungsschutz tätig sind. Es wird auf Beispiele verwiesen:
  - **Regierungsrat Erich Wenger:** Ehemaliges SS-Mitglied, durch kirchliche Organisationen in den Verfassungsschutz gelangt.
  - **Johann Strübing:** Ein SS-Hauptsturmführer, der unter falschem Namen lebte und sich mit Todesurteilen während der NS-Zeit rühmte.
  - Weitere Beispiele unterstreichen, dass diese Personen weiterhin Einfluss ausüben, oft in geschützten Positionen.
- **Skandale im Verfassungsschutz:** Die Verletzung des Post- und Telefongeheimnisses durch den Verfassungsschutz wird scharf kritisiert und mit Aktivitäten ehemaliger SS-Offiziere in Verbindung gebracht.
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### **3. Moral und Ideologie der SS**
- **Zitate von Heinrich Himmler:** Die menschenverachtende Ideologie der SS wird durch Himmlers Aussagen verdeutlicht, insbesondere seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid anderer Völker und der Anspruch, deren „gutes Blut“ für die eigene Rasse zu beanspruchen.
- **Traditionspflege der SS:** Die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS (HIAG) wird als Plattform kritisiert, die unter dem Deckmantel der Kameradschaft das NS-Erbe weiterträgt.
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### **4. Das geplante SS-Treffen in Hameln**
- **Symbolik des Ortes:** Hameln, bekannt durch das Märchen des Rattenfängers, war nicht zufällig gewählt. Der Ort steht symbolisch für den Einfluss und die Propaganda der SS, die in der NS-Zeit dort Veranstaltungen wie die Bückeberger Erntedankfeiern durchführte.
- **Demokratische Proteste:** Der geplante Aufmarsch wurde durch breite Proteste von Gewerkschaften, Jugendorganisationen, Widerstandskämpfern und weiteren demokratischen Kräften verhindert, nicht durch staatliche Verbote.
- **Erfolg des Widerstands:** Die Absage des Treffens wird als Sieg der Demokratie über den Faschismus gewertet, jedoch auch als nur ein Teilerfolg im fortwährenden Kampf gegen die Einflüsse der SS in Deutschland.
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### **5. Aufruf zur Wachsamkeit**
- **Warnung vor dem Einfluss der SS:** Trotz des verhinderten Treffens wird betont, dass die SS und ihre Ideologie weiterhin eine Bedrohung für die Demokratie darstellen.
- **Weckruf an die Gesellschaft:** Die Broschüre ruft dazu auf, das Bewusstsein für die Gefahren durch ehemalige SS-Mitglieder zu schärfen und den Kampf gegen Faschismus konsequent fortzuführen.
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### **Erweiterte Komplexität: Historische und gesellschaftliche Dimension**
Der Text zeigt, wie tief die Verstrickungen ehemaliger SS-Mitglieder in staatlichen Strukturen der frühen Bundesrepublik reichten und wie diese den demokratischen Wiederaufbau gefährdeten. Die Kritik an staatlichen Behörden wie dem Verfassungsschutz zeigt das Spannungsfeld zwischen Aufarbeitung der Vergangenheit und der Nachsicht gegenüber belasteten Personen im Kalten Krieg. Diese Ambivalenz führte zu einer breiten zivilgesellschaftlichen Mobilisierung, die die Grundlage für den späteren Erfolg antifaschistischer Bewegungen bildete. Gleichzeitig verdeutlicht der Text die Herausforderung, eine demokratische Erinnerungskultur zu etablieren, die nicht nur die Vergangenheit aufarbeitet, sondern aktiv gegen die Fortführung von NS-Traditionen eintritt.
Die Broschüre trägt somit zu einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit bei und ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und demokratischen Selbstvergewisserung.
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