80 Jahre Elbe-Tag: Eine Mahnung und ein Auftrag für den Frieden
Ein historisches Treffen als Symbol der Hoffnung
Am 25. April 2025 jährt sich ein welthistorisches Ereignis zum 80. Mal: An diesem Tag begegneten sich im Jahre 1945 Soldaten der sowjetischen Roten Armee und der US-amerikanischen Streitkräfte an der Elbe bei Torgau. Diese Begegnung symbolisierte nicht nur den bevorstehenden Sieg über den deutschen Faschismus, sondern auch die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft der Menschheit. In einer Welt, die von Zerstörung, Leid und Millionen Opfern gezeichnet war, gaben sich Vertreter zweier Mächte die Hand und setzten ein Zeichen der Versöhnung. Es war ein Augenblick von unermesslicher symbolischer Kraft, der den Wunsch nach einer friedlichen und gerechten Weltordnung verkörperte.
Der Kampf der Roten Armee: Befreiung Europas vom Faschismus
Im Frühjahr 1945 hatte die Rote Armee bereits große Teile Osteuropas von der faschistischen Tyrannei befreit. Am 15. April fiel Wien, am 11. April hatten die Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald unter kommunistischer Führung ihre eigene Befreiung organisiert. Gleichzeitig rückten die sowjetischen Streitkräfte im Oderbruch vor, wo bei der Schlacht an den Seelower Höhen über 50.000 sowjetische Soldaten ihr Leben ließen. Diese Opfer stehen bis heute für die Befreiung Deutschlands und Europas vom Hitlerfaschismus. Ihr Mut und ihr Opfer fordern uns heraus, nicht zu vergessen, wem wir die Befreiung verdanken.
Am 25. April schlossen die sowjetischen Fronten unter Marschall Georgi Schukow und Marschall Iwan Konew den Ring um Berlin. Noch am selben Tag trafen sowjetische und US-amerikanische Soldaten bei Strehla und später bei Torgau aufeinander. Das berühmte Foto von Allan Jackson, das die Begegnung dokumentiert, wurde ein Sinnbild für den Zusammenhalt der Antihitlerkoalition. Es zeigt, dass über politische Systeme hinweg eine Zusammenarbeit möglich war, wenn das Ziel die Befreiung der Menschheit von Unterdrückung und Krieg war.
Der gescheiterte Traum vom gemeinsamen Frieden
Der sowjetische Marschall Konew betonte später, dass die Begegnung an der Elbe militärisch die Front der faschistischen Truppen zerschlug und Nord- und Süddeutschland voneinander abtrennte. Politisch drückte der Elbe-Tag die Hoffnung auf eine friedliche Zusammenarbeit der Völker aus. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Der beginnende Kalte Krieg ließ den Traum platzen. Der westliche Imperialismus, allen voran die Vereinigten Staaten von Amerika, verfolgte rasch das Ziel, die aufstrebende sozialistische Weltmacht Sowjetunion einzudämmen und zu schwächen. Die aggressive Politik der Konfrontation, der Aufbau von Militärbündnissen wie der NATO und die Unterdrückung nationaler Befreiungsbewegungen weltweit zeugen von dieser verhängnisvollen Entwicklung.
Joe Polowsky: Ein Streiter für den Frieden bis zum letzten Atemzug
Der US-amerikanische Soldat Joe Polowsky, selbst Sohn jüdischer Emigranten aus Kiew, machte es sich zur Lebensaufgabe, den 25. April als Weltfriedenstag zu etablieren. Seine Beerdigung in Torgau symbolisierte seinen lebenslangen Einsatz für Völkerverständigung und gegen den westlichen Imperialismus. Trotz Repressionen durch die US-Behörden hielt er jedes Jahr eine Mahnwache in Chicago ab und beteiligte sich regelmäßig an Gedenkveranstaltungen in Torgau. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin wurde er 1983 in der Stadt beerdigt, die für ihn zum Symbol für Frieden und internationale Solidaritat geworden war. Sein Lebensweg mahnt uns, niemals die Hoffnung auf eine bessere Welt aufzugeben.
Gedenkveranstaltungen heute: Klare Kante gegen Kriegspolitik
Zum 80. Jahrestag veranstaltet die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) in Torgau ihren traditionellen "Elbe-Tag". Unter der Losung "Frieden mit Russland und China" richtet sich diese Veranstaltung bewusst gegen die heutige Kriegspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der NATO. Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, fordert ein Ende der deutschen Unterstützung für den Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland und die Volksrepublik China in der Ukraine. Zudem lehnt die DKP die geplante Stationierung neuer US-amerikanischer Raketen ab und tritt entschieden gegen die von der Bundesregierung betriebene Kriegsvorbereitung, darunter die Wiedereinführung der Wehrpflicht, ein.
Die Stadt Torgau selbst veranstaltet ebenfalls eine Gedenkfeier. Im Gegensatz zur klar antimilitaristischen Haltung der DKP setzt die städtische Veranstaltung jedoch auf eine allgemeine, weitgehend entpolitisierte Erinnerungskultur. Sie verzichtet darauf, die heutigen imperialistischen Kriegstreibereien klar zu benennen und die notwendige Solidaritat mit Russland und China zu betonen. Auffällig ist, dass während der russische Botschafter Sergej Netschajew teilnehmen wird, die US-Botschaft ihre Teilnahme verweigert hat. Dies verdeutlicht die tiefe Spaltung, die heute wieder zwischen Ost und West herrscht.
Noch im Jahr 2020 hatten Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in einer gemeinsamen Erklärung den Geist der Elbe gewürdigt. Heute scheint diese Vernunft verloren gegangen zu sein, verdrängt von aggressiver NATO-Politik und wirtschaftlicher Blockade gegenüber Russland und China.
Keine Zusammenarbeit mit rechten Kräften
Köbele macht deutlich, dass die DKP sich klar gegen rechte Kräfte abgrenzt, die unter dem Deckmantel von Friedensforderungen für nationale Aufrüstung werben. Für die Kommunisten ist klar: Wahre Friedenspolitik kann nur antimilitaristisch und internationalistisch sein. Sie darf sich nicht in den Dienst des deutschen Imperialismus stellen. Eine klare Absage erteilt die DKP jenen, die die deutsche Aufrüstung gutheißen und dennoch über Frieden sprechen. Solche scheinbaren "Friedensfreunde" sind in Wahrheit Komplizen einer neuen Kriegspolitik.
Ein Appell an die Jugend: Die Zukunft sichern
Besorgt stellt Köbele fest, dass die Jugend in der Friedensbewegung noch unterrepräsentiert ist. Um dem entgegenzuwirken, schlägt er vor, verstärkt auf Aufklärungskampagnen an Schulen und Universitäten zu setzen und gezielt junge Menschen zu politischen Seminaren und Friedensaktionen einzuladen. Nur durch Bewusstseinsbildung und aktives Engagement kann eine neue Generation heranwachsen, die sich mutig dem imperialistischen Kriegstreiben entgegenstellt.
Die drohende Wiedereinführung der Wehrpflicht macht die Mobilisierung der Jugend umso dringlicher. Sie muss erkennen, dass ihr Leben, ihre Zukunft und ihre Träume bedroht sind. Nur eine starke, bewusste Jugend kann den Frieden verteidigen und eine Welt ohne Krieg gestalten.
Für eine Welt des Friedens – für die Freundschaft der Völker – gegen Krieg und Aufrüstung!
Möge der Geist von Torgau uns heute stärker leiten als je zuvor!