Zündschnüre
Filmdetails
Regie: Reinhard Hauff
Drehbuch: Burkhard Driest, Franz Josef Degenhardt
Erscheinungsjahr: 1974
Länge: 102 Minuten
Genre: Filmdrama, Literaturverfilmung
Handlung
Der Film Zündschnüre spielt im Frühjahr 1945 in einer westfälischen Industriestadt, die stark vom Krieg gezeichnet ist. Fabriken sind durch Luftangriffe zerstört, Straßen liegen in Trümmern, und die Versorgungslage ist katastrophal. Die Stadt, einst ein Zentrum der Rüstungsproduktion, ist nun ein Schauplatz von Hunger, Angst und wachsendem Widerstand gegen das Regime. Die Stadtbewohner leiden unter den harten Bedingungen des letzten Kriegsjahres, während die Jugendlichen Fänä, Sugga, Viehmann und Zünder – Kinder aus Arbeiterfamilien – versuchen, ihren Platz in dieser schwierigen Zeit zu finden. Ihre Väter kämpfen entweder an der Front oder sind in Konzentrationslagern inhaftiert, was sie frühzeitig zwingt, Verantwortung zu übernehmen.
Trotz ihres jungen Alters engagieren sie sich aktiv im Widerstand gegen das faschistische Regime. Inspiriert durch die mutigen Erzählungen älterer Widerstandskämpfer und die brutale Realität des Krieges, entwickeln sie den Wunsch, gegen die Unterdrückung anzukämpfen. Besonders Oma Berta Niehus spielt eine entscheidende Rolle, indem sie ihnen nicht nur ideologische Überzeugungen, sondern auch praktische Fähigkeiten für ihren Kampf vermittelt. Sie helfen Zwangsarbeitern, verteilen verbotene Flugblätter, verstecken Verfolgte und sabotieren militärische Einrichtungen. Dabei setzen sie ihr eigenes Leben aufs Spiel.
Unter der Anleitung von Oma Berta Niehus, einer überzeugten Kommunistin und erfahrenen Widerstandskämpferin, lernen sie den Umgang mit Sprengstoff und nutzen ihr Wissen, um Truppentransporte der Wehrmacht zu sabotieren. Ihre Aktionen werden immer gefährlicher, und die Gestapo ist ihnen dicht auf den Fersen.
Der Film zeigt eindringlich die Schrecken des Krieges aus der Perspektive von Jugendlichen, die gegen ein übermächtiges Regime kämpfen. Er basiert auf wahren Begebenheiten und nimmt Bezug auf tatsächliche Widerstandsgruppen, die sich gegen die nationalsozialistische Herrschaft stellten. Der dramatische Höhepunkt des Films ist erreicht, als die Gruppe in eine Falle gerät und nur durch das beherzte Eingreifen ihrer Unterstützer entkommen kann. Schließlich endet der Film mit dem Einmarsch der Alliierten und der Rückkehr von Fänäs Vater, der dem KZ entkommen konnte. Doch der Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und für viele beginnt ein langer Weg der Aufarbeitung.
Schauspieler
Die Besetzung des Films Zündschnüre setzt sich aus einer Mischung erfahrener Darsteller und junger Nachwuchsschauspieler zusammen, die den authentischen und emotionalen Charakter der Geschichte verstärken. Besonders die Rollen der Jugendlichen sind mit großer Intensität besetzt, um die Herausforderungen und Ängste des Widerstands realistisch darzustellen.
Michael Bröhland-Olbrich als Fänä
Bettina Porsch als Sugga
Kurt Funk als Zünder
Thomas Visser als Viehmann
Tilli Breidenbach als Oma Berta Niehus
Hans Beerhenke als Heini Spormann
Kathrin Türks als Anna Spormann
Franz-Josef Steffens als Ewald Stumpe
Tana Schanzara als Herta Ronsdorf
Heinz Meier als Gestapomann Saremba
Online verfügbar