Rosa Luxemburg – Stationen ihres Lebens
Filmdetails
Produktionsland: DDR
Originalsprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 1971
Länge: 21 Minuten
Produktionsunternehmen: DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Genre: Dokumentarfilm
Handlung
Der Film skizziert den Lebensweg der revolutionären Führerin der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, Rosa Luxemburg.
Frühe Jahre und Bildung
Rosa Luxemburg wurde 1871 in Zamość, Russisch-Polen, als jüngstes von fünf Kindern in eine wohlhabende jüdische Familie geboren und wuchs in Warschau auf. Schon früh zeigte sie großes Interesse an Büchern und der Natur. In einem geheimen Arbeiterzirkel kam sie erstmals mit den Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels in Berührung. Mit 18 Jahren floh sie vor politischer Verfolgung in die Schweiz, wo sie in Zürich Staatswissenschaften und Nationalökonomie studierte. Dort vertiefte sie ihre marxistischen Überzeugungen und entwickelte ein fundiertes theoretisches Verständnis des Kapitalismus, das ihre späteren politischen Analysen und Aktivitäten maßgeblich prägte. Dort gründete sie gemeinsam mit Leo Jogiches und anderen Emigranten die Sozialdemokratische Partei Polens.
Politischer Aufstieg in Deutschland
1898 zog Rosa Luxemburg nach Berlin, dem Zentrum der internationalen Arbeiterbewegung, und trat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Zu dieser Zeit war die SPD in einen reformistischen und einen revolutionären Flügel gespalten. Luxemburg schloss sich den radikalen Sozialisten an, die einen konsequenten Klassenkampf forderten und sich gegen den zunehmenden Revisionismus innerhalb der Partei stellten. Als Parteiagitatorin reiste sie durch Deutschland, um für den Sturz des Kapitalismus und den Aufbau einer neuen Gesellschaft zu werben. Sie lehrte an der Zentralen Parteischule der SPD, und ihre Wohnung in Berlin wurde zum Treffpunkt für Sozialisten aus ganz Europa.
Der Erste Weltkrieg und revolutionäres Engagement
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs stimmte die SPD-Fraktion im Reichstag für die Kriegskredite, was Rosa Luxemburg tief bestürzte. Sie sah dies als Verrat an den sozialistischen Prinzipien und begann sofort, gegen den Krieg zu agitieren. In ihren Schriften und Reden rief sie zur internationalen Solidarität der Arbeiterklasse auf und war maßgeblich an der Gründung der Spartakusgruppe beteiligt, die sich entschieden gegen den Krieg stellte. Die russische Revolution von 1917 sah sie als Beginn einer neuen Epoche. Im November 1918, nach zweijähriger Haft, wurde sie aus dem Gefängnis befreit. Sie forderte die Neugründung einer sozialistischen Partei und gründete am 30. Dezember 1918 mit anderen die Kommunistische Partei Deutschlands.
Ermordung
Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg von Angehörigen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division brutal ermordet. Ihre Ermordung fand im Zuge der blutigen Niederschlagung des Januaraufstands statt, einer revolutionären Erhebung gegen die sozialdemokratisch geführte Regierung. Luxemburg wurde nach ihrer Verhaftung misshandelt, erschossen und ihre Leiche in den Landwehrkanal geworfen, was ein deutliches Zeichen für die gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen dieser Zeit war. Ihr Tod markierte das tragische Ende einer herausragenden Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und eine sozialistische Zukunft.
Sprecher
Der Dokumentarfilm verwendet historische Aufnahmen und wird von den Sprechern Irma Münch und Manfred Wagner kommentiert.
Online verfügbar
Der Film ist kostenlos auf YouTube abrufbar:
Weitere Informationen und Materialien sind hier verfügbar:
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