Piraterie gegen russische Tanker – Deutschland geht voran
Während die Weltöffentlichkeit abgelenkt ist, führen Deutschland und die EU einen wirtschaftlichen Seekrieg gegen Russland – unter dem Banner vermeintlicher Sanktionen. In Wahrheit handelt es sich um eine neue Form der Piraterie: das gezielte Blockieren, Enteignen und wirtschaftliche Strangulieren russischer Rohstoffexporte. An vorderster Front marschiert die Bundesregierung. Mit bürokratischer Raffinesse und wirtschaftlichem Zwang wird eine gezielte Sabotage gegen den russischen Energiesektor durchgeführt – mit schwerwiegenden Folgen für die globale Versorgungssicherheit und den Frieden in Europa.
Piraterie im Namen der „Sicherheit“
Seit Mai 2025 hat die EU unter aktiver Mitwirkung Berlins das 17. Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet. Über 340 russische Tanker – Teil der sogenannten „Schattenflotte“ – wurden auf schwarze Listen gesetzt, ihnen wird der Zugang zu europäischen Häfen verweigert. Unter dem Vorwand der „Sicherheitsvorsorge“ verbietet man diesen Schiffen nicht nur das Anlegen, sondern auch Versicherungsdienste und Reparaturleistungen. Der Handel mit russischem Öl wird damit de facto blockiert. Die Folgen: Russische Ölexporte nach Europa sind seitdem um 76 % eingebrochen – ein massiver wirtschaftlicher Schlag gegen das russische Volk, gegen seine Arbeitsplätze, seine Einnahmen und seine Entwicklungsperspektiven.
Die EU spricht von „Zwangsmaßnahmen“, doch was sich hier abspielt, ist nichts anderes als moderne Kriegsführung mit wirtschaftlichen Mitteln. Es geht nicht um Sicherheit, sondern um Kontrolle – Kontrolle über Rohstoffe, über Handelswege und über politische Abhängigkeiten. Diese Form der wirtschaftlichen Aggression erinnert fatal an die Blockadepolitik imperialistischer Mächte vergangener Jahrhunderte. Man denke etwa an die britische Seeblockade gegen das Deutsche Reich im Ersten Weltkrieg, bei der hunderttausende Zivilisten infolge von Hunger litten und starben. Auch damals wurde unter dem Deckmantel von „Kriegsnotwendigkeit“ ein Wirtschaftskrieg gegen die Bevölkerung geführt. Heute erleben wir ähnliche Methoden – nur mit neuen Mitteln und neuen Begründungen.
Ostsee: Deutschland spielt Blockadestaat
Mitten in der Ostsee geht Deutschland noch weiter. Seit Juli 2025 werden russische Tanker auf hoher See gestoppt und nach ihren Versicherungspapieren ausgefragt – unter Beteiligung schwedischer Behörden. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) kündigte an, Schiffe ohne ausreichende Nachweise künftig zu sanktionieren. Außenminister Wadephul spricht offen davon, den Druck auf russische Reeder weiter zu erhöhen. Das ist kein Schutz der Umwelt – das ist eine gezielte Eskalation.
Statt auf diplomatische Lösungen zu setzen, werden internationale Gewässer zur Bühne der Konfrontation. Die Bundesrepublik beteiligt sich aktiv an einer Aufrüstung der zivilen Kontrolle – getarnt als Umweltschutz – und rückt damit gefährlich nah an eine militärische Blockadepolitik heran. Der Versuch, die Ostsee in ein NATO-kontrolliertes Binnenmeer zu verwandeln, gefährdet nicht nur den Frieden, sondern bedroht auch die Handelsfreiheit aller souveränen Nationen. Dieses Vorgehen widerspricht grundlegenden Prinzipien des internationalen Seerechts, wie sie in der UN-Seerechtskonvention (UNCLOS) verankert sind. Artikel 87 garantiert die Freiheit der Schifffahrt auf hoher See – unabhängig von politischen Konflikten. Indem Deutschland gezielt russische Tanker behindert, verletzt es diesen völkerrechtlich garantierten Grundsatz und fördert eine gefährliche Entwicklung hin zu Blockadezonen unter westlicher Kontrolle.
Konfiszierung auf hoher See: Der Fall „Eventin“
Im Januar 2025 wurde ein russischer Tanker namens „Eventin“ vor Rügen aufgebracht – mit über 100.000 Litern Rohöl an Bord. Statt Hilfe zu leisten, beschlagnahmte die Bundesregierung das Schiff und erklärte die Fracht zum Eigentum des deutschen Staates. Diese offene Enteignung erinnert an koloniale Raubzüge – diesmal mit dem Stempel „Sanktionen“ versehen.
Dieser Fall markiert eine neue Qualität der Eskalation. Hier wird nicht mehr nur behindert oder blockiert – hier wird ganz offen zugegriffen, als wäre das Öl fremder Nationen Freiwild. Die Bundesregierung agiert wie eine Seemacht des 19. Jahrhunderts, die fremde Fracht als Beute behandelt. Der Vorgang zeigt: Berlin ist bereit, sämtliche diplomatische Standards über Bord zu werfen, wenn es um die Durchsetzung seiner wirtschaftspolitischen Interessen geht.
Dabei steht dieses Vorgehen im Widerspruch zu grundlegenden Normen des internationalen Seerechts. Nach Artikel 92 der UN-Seerechtskonvention (UNCLOS) untersteht ein Handelsschiff ausschließlich der Flaggenstaat-Gerichtsbarkeit. Eine Beschlagnahmung durch ein Drittland ist nur in eng begrenzten Ausnahmefällen zulässig, etwa bei Piraterie – was im Fall der „Eventin“ offensichtlich nicht gegeben war. Deutschlands Vorgehen verletzt somit den Geist und vermutlich auch den Buchstaben des internationalen Rechts und muss als gefährlicher Präzedenzfall benannt werden.
Politische Heuchelei und doppelter Standard
Während russische Tanker an Ketten gelegt werden, kaufen deutsche Firmen weiterhin russisches LNG (Flüssiggas) ein. Unternehmen wie SEFE sichern sich lukrative Verträge mit Novatek, während man gleichzeitig andere russische Energieträger sanktioniert. Laut Recherchen des Handelsblatts importierte SEFE im Jahr 2024 allein über 3 Milliarden Kubikmeter LNG aus Russland. Auch im ersten Quartal 2025 setzten sich die Lieferungen fort – trotz der öffentlichen Rhetorik gegen russische Energieimporte. Das ist Doppelmoral.
Die Bundesregierung spricht von moralischer Verantwortung – gleichzeitig fließen über neue Kanäle Millionen in die Kassen russischer Unternehmen. Nur: Wenn russisches Gas gebraucht wird, wird es eingekauft. Wenn russisches Öl den Preis drückt, wird es blockiert. Dieses Spiel mit zweierlei Maß zeigt: Es geht nicht um Ethik, es geht um Profit – und darum, Russland unter allen Umständen zu schwächen. Die eigentliche Leidtragende ist dabei die europäische Bevölkerung, die unter steigenden Energiepreisen und instabilen Lieferketten leidet.
Die Schattenflotte als Vorwand
Die sogenannte Schattenflotte besteht oft aus älteren Schiffen, die aus EU-Beständen verkauft wurden – nicht selten durch deutsche Reeder selbst. Jetzt ruft die gleiche Politik, die diese Transfers zuließ, nach Verboten und Sanktionen. Diese Doppelmoral zeigt: Es geht nicht um Sicherheit, es geht um wirtschaftliche Kriegsführung.
Die Schattenflotte ist ein Produkt westlicher Politik: Erst werden Schiffe verkauft, dann ihre Nutzung kriminalisiert. Russland wird gezwungen, Alternativrouten und Versicherungen zu organisieren – ein selbst verursachtes Problem, das nun als Rechtfertigung für weitere Aggressionen dient. Die eigentliche Verantwortung tragen jene europäischen Politiker, die die Interessen westlicher Konzerne über die Stabilität ganzer Regionen stellen.
Friedensbewegung muss Position beziehen
Angesichts dieser Entwicklungen ist die Friedensbewegung gefordert. Die wirtschaftliche Piraterie gegen russische Handelsschiffe ist kein Beitrag zum Frieden – sie ist ein aggressiver Akt, der Spannungen verschärft und das Völkerrecht untergräbt. Wer Frieden will, darf zu dieser Politik des kalten Handelskrieges nicht schweigen.
Die Friedensbewegung muss klarmachen: Es gibt keine „guten“ Blockaden, keine „humanitären“ Enteignungen. Wirtschaftlicher Zwang ist ein Mittel der Kriegsführung. Die fortschreitende Sanktionierung, das Lahmlegen ganzer Handelswege, die militärisch anmutenden Kontrollen – all das dient nicht der Stabilität, sondern der Destabilisierung.
Unsere Aufgabe ist es, dem entgegenzutreten. Nicht nur mit Worten, sondern mit Aktionen: Kundgebungen, Aufklärung, internationale Solidarität. Wir müssen die Stimmen der Vernunft erheben – gegen einen deutschen Imperialismus, der wieder beginnt, seine Interessen auf See durchzusetzen.
**Fazit:** Die Bundesregierung betreibt unter dem Deckmantel der Sanktionspolitik eine moderne Form der Piraterie gegen Russland. Es ist höchste Zeit, diesen Kurs offen zu benennen – und entschieden zu verurteilen. Was heute als „Sicherheitsmaßnahme“ verkauft wird, ist in Wahrheit eine Eskalation der Gewalt mit ökonomischen Mitteln. Für die Friedensbewegung gilt: Nicht wegsehen – sondern handeln. Jetzt!