Märkische Chronik
Filmdetails
Produktionsland: DDR
Originalsprache: Deutsch
Genre: Familienserie
Länge: 55–60 Minuten pro Folge
Episoden: 18 in 2 Staffeln
Produktionsunternehmen: DEFA-Studio für Spielfilme im Auftrag des Fernsehens der DDR
Idee: Bernhard Seeger
Regie: Hubert Hoelzke
Musik: Karl-Ernst Sasse
Erstausstrahlung: 9. Januar 1983 auf DDR 1
Handlung
Die Serie Märkische Chronik erzählt die Geschichte des fiktiven märkischen Dorfes Güterlohe bei Potsdam und seiner Bewohner in zwei Zeitabschnitten: von 1939 bis 1945 (1. Staffel) und von 1947 bis 1960 (2. Staffel). Im Mittelpunkt stehen die Erlebnisse und Schicksale der Dorfbewohner während des Faschismus, des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Aufbaujahre in der DDR. Dabei werden nicht nur die politischen Veränderungen, sondern auch das soziale und kulturelle Leben in dieser Zeit intensiv beleuchtet.
1. Staffel (1939–1945)
Die jungen Dorfbewohner Wilm Sichler, Alma, Hannes Trostheim und Janne genießen ihr Leben in der ländlichen Idylle. Mit dem Ausbruch des Krieges werden ihre Hoffnungen und Träume zerstört. Die Männer müssen an die Front, während die Zurückgebliebenen versuchen, die entbehrungsreichen Kriegsjahre zu überstehen. Die Serie zeigt eindrucksvoll, wie das Dorf mit den Herausforderungen des Krieges umgeht, Verluste erleidet und schließlich die Befreiung erlebt. Besondere Aufmerksamkeit gilt denjenigen, die sich aktiv gegen das faschistische Regime stellen oder unter den Auswirkungen der Kriegspolitik leiden. Dabei wird auch der Einfluss der faschistischen Ideologie auf die Dorfgemeinschaft und die Spaltung unter den Bewohnern thematisiert.
2. Staffel (1947–1960)
Nach dem Krieg stehen die Dorfbewohner vor der gewaltigen Aufgabe, ein neues Leben in der DDR aufzubauen. Die Serie beleuchtet eindrucksvoll die Herausforderungen des Wiederaufbaus, die Einführung neuer sozialistischer Strukturen und die persönlichen Entwicklungen der Charaktere in dieser Zeit des Wandels. Besonders wird der Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung thematisiert, die sich von der alten Grundbesitzerstruktur abwendet und gemeinschaftliche Produktionsweisen wie landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPGs) etabliert. Konflikte entstehen zwischen alten Eliten und jenen, die sich für eine neue, solidarische Gesellschaft einsetzen.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Veränderung der Rollenbilder und des Familienlebens. Während Frauen im Krieg oft in neue Arbeitsfelder gedrängt wurden, stellt sich nun die Frage, welche Rolle sie im neuen Gesellschaftssystem einnehmen. Auch das kulturelle Leben erlebt eine Neuausrichtung: Theatergruppen, Dorffeste und Literaturzirkel entstehen, um das sozialistische Bewusstsein zu stärken.
Die zweite Staffel zeigt eindrucksvoll, wie sich das alltägliche Leben in der DDR entwickelt, welche Herausforderungen auf die Bevölkerung zukommen und wie der Gemeinschaftsgedanke die Bewohner in ihrem Streben nach einer besseren Zukunft zusammenführt.
Schauspieler
Walter Plathe: Wilm Sichler
Renate Geißler: Alma
Ute Lubosch: Janne / Paula
Gerd Blahuschek: Hannes Trostheim
Ursula Karusseit: Gutsfrau Sieglinde Zahn
Wolfgang Dehler: Heinrich Grauling
Hans Klering: Stellmacher Kleinert
Christel Peters: Mutter Kleinert
Jürgen Heinrich: Jupp Keuner
Horst Schulze: Briefträger Dreibrot
Heide Kipp: Frau Dreibrot
Martin Hellberg: Pfarrer Weihmann
Klaus-Peter Thiele: Siegfried Zahn
Helga Piur: Susi
Edgar Külow: Lehrer Dudei
Evamaria Bath: Frau Dudei
Online verfügbar
Die komplette Serie Märkische Chronik ist auf DVD erhältlich. Die 18 Folgen auf 6 DVDs können beispielsweise über den Online-Shop Der Ostfilm erworben werden.
Derzeit sind keine vollständigen Episoden der Serie Märkische Chronik auf YouTube verfügbar. Es gibt jedoch andere Inhalte zur DDR-Geschichte, die dort zu finden sind, beispielsweise auf YouTube. Zudem ist ein Trailer zur Serie unter folgendem Link verfügbar: Märkische Chronik - Trailer.