Es genügt nicht 18 zu sein
Filmdetails
Produktionsland: DDR
Originalsprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 1966
Länge: 22 Minuten
Regie: Kurt Tetzlaff
Drehbuch: Armin Georgi, Kurt Tetzlaff
Musik: Peter Rabenalt
Kamera: Franz Thoms
Schnitt: Hannelore Greifenberg
Genre: Dokumentarfilm
Handlung
Der Dokumentarfilm Es genügt nicht 18 zu sein gewährt einen tiefen Einblick in das Leben von sieben jungen Arbeitern im Erdölfördergebiet der DDR. Die Männer, zwischen 19 und 23 Jahre alt, arbeiten an einer Bohranlage im mecklenburgischen Raum. Der 20-jährige Roland Pfennig wird zum jüngsten Schichtführer des Reviers Grimmen ernannt und erhält aus diesem Anlass von seinen Kollegen ein Ferkel als Geschenk, was den kameradschaftlichen Zusammenhalt in der sozialistischen Arbeitswelt unterstreicht.
Der Film begleitet die Arbeiter sowohl bei ihrer anspruchsvollen Tätigkeit auf dem Bohrturm als auch in ihrer Freizeit. Sie berichten offen über die Herausforderungen ihres Berufs, die körperlichen Anstrengungen und die rauen Bedingungen, insbesondere in den Wintermonaten. Trotz der Abgeschiedenheit und der begrenzten Freizeitmöglichkeiten versuchen sie, sich Momente der Freude zu schaffen, etwa durch gemeinsames Musizieren oder Tanzen. Dies zeigt den kulturellen Reichtum und das soziale Miteinander, das im sozialistischen System gefördert wurde.
Auch ihre persönlichen Gedanken und Zukunftspläne spielen eine Rolle. So spricht der 23-jährige Manfred Röhr über die finanziellen Aspekte ihrer Arbeit und die Herausforderungen, die sich durch begrenzte Erdölvorkommen ergeben. Dennoch wird deutlich, dass die Arbeiter mit Überzeugung und Tatkraft ihren Beitrag zum Aufbau und zur Entwicklung der DDR leisten. Einige thematisieren zudem die Bedeutung der politischen Überzeugung und den Wert der Ehrlichkeit in einer sozialistischen Gesellschaft.
Der Film endet mit der Feststellung, dass die Arbeiter nicht explizit über ihr Glück oder den Aufbau des Sozialismus sprechen, sondern durch ihre tägliche Arbeit zur Stärkung des Staates beitragen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob diejenigen, die am lautesten reden, immer die Besten sind, was zum Nachdenken über wahre Werte und persönliche Überzeugungen im Kollektiv anregt.
Schauspieler
Sprecher: Manfred Krug
Mitwirkende: Roland Pfennig, Manfred Röhr, Hans Meier, Bernhard Schopf
Hintergrund
Der Dokumentarfilm wurde zwischen 1964 und 1966 vom DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme unter der Regie von Kurt Tetzlaff produziert. Er porträtiert sieben junge Männer, die im Erdölfördergebiet der DDR arbeiten, und zeigt eindrucksvoll ihre Arbeitsbedingungen, Freizeitaktivitäten und persönlichen Gedanken. Dabei wird das Engagement und die Disziplin der jungen Arbeiter hervorgehoben, die mit Tatkraft und Überzeugung ihren Beitrag zur Entwicklung der DDR leisten.
Nach der Fertigstellung im Jahr 1965 wurde der Film zunächst aufgrund seiner Länge gekürzt. Anfang 1966, kurz nach dem 11. Plenum des ZK der SED, wurde er jedoch zurückgestellt, da er Raum für Diskussionen ließ. Das Material wurde im Archiv verwahrt und konnte 1990 einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Im Jahr 2016 wurde der Film im Rahmen der Retrospektive der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin gezeigt, was seine filmhistorische Bedeutung und seinen Wert als authentisches Zeitdokument der DDR unterstreicht.
Online verfügbar