Die Zeitschrift *Der Rechte Rand* behandelt in dieser Ausgabe Themen rund um den Kampf gegen Rechtsextremismus und den organisierten Neofaschismus. Einleitend wird betont, dass antifaschistische Aktivitäten und staatliche Maßnahmen zwar Erfolge erzielt haben, doch auch eine Reorganisation rechter Gruppen stattfindet, die eng beobachtet werden müsse. Ein Hauptthema dieser Ausgabe ist der internationale Faschismus, insbesondere faschistische Strukturen in den USA. Darüber hinaus wird auf den wachsenden Einfluss türkischer Faschisten in Deutschland hingewiesen, die in bestimmten Bereichen, wie der Mobilisierung großer Anhängerzahlen, stärker seien als deutsche Neonazis.
Ein Artikel beschreibt das Engagement des Nazi-Anwalts Jürgen Rieger, der in Schweden ein Gut biologisch-dynamisch bewirtschaften und dort eine deutsche Gemeinschaft ansiedeln will. Diese solle frei von äußeren Einflüssen und "Umerziehung" leben. Zudem gibt es Hinweise, dass Neonazis Inhalte der Zeitschrift digital verbreiten wollen, um antifaschistische Gruppen gezielt zu bekämpfen. Die Zeitschrift ruft ihre Leser zur Mithilfe auf und betont die Bedeutung von zugespieltem Material, das auch für nicht publizierte Artikel wertvoll ist.
Die Ausgabe enthält zudem organisatorische Informationen, etwa zu Verfügbarkeit, Kontaktadressen, und technischen Details zur Bestellung früherer Ausgaben.
Der Text ist eine kritische Darstellung der gesellschaftlichen und politischen Themen in Deutschland der 1990er Jahre. Die Zeitschrift *Der Rechte Rand* beleuchtet verschiedene Aspekte des Rechtsextremismus, die Rolle der Medien, den Umgang der Regierung mit nationalsozialistischer Vergangenheit und rassistische Übergriffe. Zentrale Themen sind die Uminterpretation deutscher Geschichte, die Verleugnung des sozialistischen Widerstands gegen den Faschismus und die Verdrängung der Kapitalinteressen, die den Faschismus unterstützten.
Es wird kritisiert, dass durch eine revisionistische Geschichtsinterpretation und selektive Berichterstattung die Möglichkeit gefördert wird, Rechtsextremismus und Rassismus zu verharmlosen und die Machtpolitik zu stärken. Der Text beschreibt zudem Medienberichte, die Anschläge auf Asylbewerberheime und Migranten herunterspielen und zunehmend ausländerfeindliche Motive bei Brandstiftungen in Zweifel ziehen. Eine fragwürdige Studie versucht, rassistische Polizeigewalt als Ergebnis von „Stress und Überarbeitung“ darzustellen, um politische Gegenmaßnahmen zu diffamieren.
Die Veröffentlichung enthält auch Leserreaktionen, etwa eine Gegendarstellung zu einem Bericht über Proteste gegen die Saarlandbrigade. Kritisiert wird die ungenaue Darstellung des Protestes und die mangelnde Berücksichtigung unterschiedlicher Beweggründe der Demonstrierenden.
Insgesamt bietet der Text einen Einblick in die Auseinandersetzung um die politische Deutungshoheit der deutschen Geschichte, die Behandlung von Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland und die Kritik an einer vermeintlichen Geschichtsumdeutung zugunsten nationaler Interessen.
Der Text thematisiert die Bemühungen in Deutschland, die Erinnerung an den historischen Faschismus zu verdrängen und die fehlende Rehabilitation von Wehrmachtsdeserteuren. Die Zeitschrift *Der Rechte Rand* kritisiert, dass Deserteure des NS-Regimes weiterhin keine offizielle Anerkennung erhalten und lediglich mit minimalen Entschädigungen vertröstet werden. Zudem wird die Umgestaltung von Gedenkstätten für NS-Opfer angesprochen, wobei befürchtet wird, dass diese ihren Gedenkcharakter verlieren könnten. Weiterhin werden aktuelle Aktivitäten der (neo-)faschistischen Organisationen und die verdeckten Einflüsse rechtsextremer Ideologien auf die BRD-Gesellschaft analysiert. Ein Aufruf richtet sich gegen eine geplante "Hetendorfer Tagungswoche" in einem faschistischen Schulungszentrum, zu deren Verhinderung dezentrale Aktionen und Blockaden organisiert werden sollen.
Im Editorial der Zeitschrift *Der Rechte Rand* wird auf zwei antifaschistisch bedeutende Ereignisse im Sommer 1996 hingewiesen: den Prozess gegen 17 Mitglieder der Autonomen Antifa (M) aus Göttingen und geplante Neonazi-Aufmärsche zum Todestag von Rudolf Heß. Der Prozess gegen die Göttinger Antifa-Mitglieder entstand aus einer langjährigen Observierung und Abhöraktion, die ursprünglich unter dem Vorwurf terroristischer Bestrebungen stattfand. Obwohl die Ermittlungen letztlich nur auf Verstöße wie unangemeldete Demonstrationen abzielten, wird das Verfahren als Versuch gesehen, die antifaschistische Gruppe zu zerschlagen, die sich insbesondere in Göttingen stark engagiert hat. Das Editorial appelliert an die antifaschistische Solidarität angesichts dieses als politisch motiviert betrachteten Strafprozesses.
Der zweite Teil der Ausgabe behandelt Kritik an der „Antifa-Edition“, insbesondere an dem von Wolfgang Gessenharter verfassten „Antifa Reader“. Kritiker wie Raimund Hethey unterstellen der Edition, den linken Faschismusbegriff zu verwässern. Der Herausgeber Jens Mecklenburg verteidigt die Vielstimmigkeit der „Antifa-Edition“, die Autoren mit unterschiedlichen Ansätzen und politischen Hintergründen eine Plattform bietet. Mecklenburg betont, dass die Begriffsverwendung in den Beiträgen bewusst offen gelassen wurde, um unterschiedliche Positionen zu ermöglichen und so die Bandbreite antifaschistischer Perspektiven darzustellen.
Zudem wird die sogenannte Hetendorfer Tagungswoche thematisiert, ein jährliches Treffen von etwa 200 Faschisten aus dem In- und Ausland, das mit öffentlichen Protesten und starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet wird. Der niedersächsische Verfassungsschutz, der zuvor durch ein Verbot der Wiking Jugend das Anwachsen rechtsextremer Aktivitäten in dieser Region hatte eindämmen wollen, sah sich dennoch weiterhin mit der jährlichen Zusammenkunft konfrontiert.
Der Artikel beschreibt eine Zunahme rechtsextremer Aktivitäten in Deutschland, die sich trotz gesetzlicher Verbote und polizeilicher Intervention ungehindert entfalten. Insbesondere in der Region Weser-Ems und bei einer Demonstration in Worms treten rechtsextreme Gruppen öffentlich auf und führen Aktionen zum Todestag von Rudolf Heß durch. Die Maßnahmen der Behörden, so die Kritik, erweisen sich als ineffektiv oder gar halbherzig: Die Polizei reagierte in Worms erst nach dem Aufmarsch der Neonazis und schützte diese sogar vor antifaschistischen Gegendemonstranten.
Der Text kritisiert die vermeintlich lasche Haltung der Bundesbehörden gegenüber neonazistischen Bewegungen und verweist auf problematische Vorkommnisse innerhalb der Polizei selbst. So wurde in Nürnberg berichtet, dass Polizisten an einer Feier teilnahmen, bei der Nazi-Lieder gesungen und der Hitlergruß gezeigt wurden, was auf eine stille Akzeptanz faschistischer Ideologie in bestimmten Polizeieinheiten hindeutet. Dies wird als besorgniserregender Beleg für antidemokratische Tendenzen innerhalb der Sicherheitskräfte interpretiert.
In einem positiven Licht wird jedoch die Einstellung eines Verfahrens gegen die „Autonome Antifa (M)“ erwähnt. Diese Entscheidung wird als Erfolg zivilgesellschaftlicher Solidarität gegen die Kriminalisierung antifaschistischer Aktivisten gewertet. Die Staatsanwaltschaft ließ das Verfahren aufgrund aufkommender Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Ermittlungsmethoden fallen, was zeigt, dass auch antifaschistische Akteure in rechtlichen Auseinandersetzungen zunehmend auf breite Unterstützung bauen können.
Der Artikel listet zudem verschiedene anstehende antifaschistische und antimilitaristische Veranstaltungen auf, darunter Vorträge, Demonstrationen und eine Konferenz der Partei Die Linke (PDS), die den aktuellen Rechtsextremismus analysieren und Gegenstrategien entwickeln soll. Diese Termine verdeutlichen den Umfang und die Organisation der antifaschistischen Bewegung in Deutschland, die sich dem Aufstieg neofaschistischer Strukturen entgegenstellt.
Der Text beschreibt die Problematik des Neofaschismus in Deutschland und thematisiert die Reaktionen staatlicher Institutionen und der Polizei auf rechtsextreme Übergriffe, die häufig auf als "verirrte" oder "alkoholisierte" Jugendliche, insbesondere aus der Skinhead-Szene, zurückgeführt werden. Die Polizei und Politik betonen oft, dass keine politischen Motive dahinterstünden, und greifen regelmäßig auf die Theorie des "Einzeltäters" zurück, was die Strukturen dieser Gruppen eher verschleiert.
Kritisch wird bemerkt, dass eine flexiblere Haltung der Institutionen gegenüber traditionellen Organisationsvorstellungen notwendig wäre, um das Netzwerk der Skinhead-Szene und ihre rassistischen Übergriffe besser zu durchleuchten. Die eigentliche Gefahr für das politische Klima in Deutschland gehe jedoch weniger von diesen Gruppen aus, sondern von kapitalistischen Kräften, die das soziale Gefüge gegen Kritik absichern wollen. In diesem Kontext wird die Unterstützung für rechtsextreme Positionen innerhalb der FDP durch den "Bund der Selbständigen" hervorgehoben, der die Verknüpfung von wirtschaftspolitischen und gesellschaftspolitischen Interessen nationalkonservativer und faschistoider Kräfte vorantreibt.
Der Artikel verweist zudem auf die Vernetzung solcher Kräfte im Umfeld von Unternehmerorganisationen und kritisiert die mangelnde öffentliche Wahrnehmung dieser Entwicklungen. Ein weiteres Thema des Textes ist die Veröffentlichungspraxis der Zeitung „Der Rechte Rand“, die klarstellt, dass sie weder als Archiv fungiert noch in der Lage ist, detaillierte Informationen über spezifische rechte Strukturen auf Abruf zur Verfügung zu stellen, sondern lediglich alle zwei Monate eine Ausgabe publiziert.
Abschließend führt der Text anstehende antifaschistische Veranstaltungen und Konferenzen auf, die sich mit den Themen Rassismus, Nationalismus und den gesellschaftlichen Reaktionen auf die Umbrüche in Europa seit 1989 befassen. Der Text hebt zudem einen Parteitag der rechtsextremen "Republikaner" in Hannover hervor, bei dem rassistische und flüchtlingsfeindliche Äußerungen fielen, die die rechtsextreme Ausrichtung der Partei verdeutlichen.