Die DKP (Deutsche Kommunistische Partei) kritisiert in ihrem Dokument vom Mai 1970 den Verlauf und die Ergebnisse des SPD-Parteitags in Saarbrücken. Sie wirft der SPD-Führung vor, kein alternatives Programm entwickelt zu haben, das eine glaubwürdige Friedens- und Gesellschaftspolitik unterstützt. Stattdessen bleibe die SPD ihrer bisherigen Politik treu, die sich am großkapitalistischen System orientiere und keine grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen anstrebe.
Besonders wird das Fehlen einer klaren Verurteilung der US-amerikanischen Aggression in Südostasien bemängelt. Trotz Protesten vieler Delegierter habe die SPD-Führung jegliche Bemühungen blockiert, eine klare Position gegen den Imperialismus und für Solidarität mit den unterdrückten Völkern einzunehmen. Auch in der NATO- und Rüstungspolitik bleibe die SPD auf Kurs, ohne eine wirkliche Alternative zu schaffen.
Die DKP sieht hierin eine Absage an die Interessen der Arbeiterklasse und der breiten Bevölkerung. Reformen, die eine Zurückdrängung des Großkapitals erfordern, seien von der SPD nicht zu erwarten. Hingegen betont die DKP ihre Rolle als revolutionäre Partei, die sich konsequent für die Interessen der arbeitenden Bevölkerung und eine gesellschaftliche Transformation einsetze.