80 Jahre Befreiung –
Die Berliner Operation und der Sieg über den Hitlerfaschismus
Am 8. Mai 2025 jährt sich zum 80. Mal der Tag der Befreiung – jener Tag, an dem das faschistische Deutschland endlich kapitulierte. Es war das Ende eines der grausamsten Kriege der Menschheitsgeschichte, entfesselt vom deutschen Imperialismus unter der Führung der Nationalsozialisten. Der Zweite Weltkrieg kostete mehr als 60 Millionen Menschen das Leben, zerstörte ganze Länder und hinterließ ein Europa in Trümmern. Der Weg zur Befreiung war lang und blutig, führte über die Felder von Stalingrad, die Berge des Balkan, die Ebenen Polens – aber das letzte große Kapitel wurde in der Hauptstadt des faschistischen Staates geschrieben: in Berlin.
Dieser Krieg war kein Naturereignis. Er war geplant, vorbereitet und gewollt. Er war die logische Folge des deutschen Monopolkapitalismus, der mit Hilfe des Faschismus seine globale Vorherrschaft erzwingen wollte. Der deutsche Imperialismus hatte sich der brutalsten Mittel bedient, um seine Herrschaft zu sichern: Terror, Unterdrückung, Massenmord und Vernichtungskrieg. Der 8. Mai war deshalb nicht nur ein militärisches Ereignis – er war ein politischer Wendepunkt, der das Ende des deutschen Faschismus markierte und den Weg für eine neue Gesellschaft eröffnete. In der sowjetischen Besatzungszone wurden kurz darauf entscheidende Schritte eingeleitet: die entschlossene Entnazifizierung, die Bodenreform zur Enteignung der Junker, der Aufbau demokratischer Organe und die Förderung einer antifaschistischen Ordnung. Diese Maßnahmen legten das Fundament für ein neues Deutschland, das auf den Trümmern des alten entstehen sollte.
Ein Volk als Geisel des Wahnsinns
Obwohl der Krieg längst entschieden war, obwohl die Westalliierten im Westen und die Rote Armee im Osten tief ins deutsche Reichsgebiet vorgedrungen waren, weigerte sich das faschistische Regime, seine Waffen zu strecken. Die NS-Führung – allen voran Hitler, Himmler, Göbbels und das Oberkommando der Wehrmacht – war bereit, das gesamte deutsche Volk mit in den Untergang zu reißen. In einem letzten Akt des Wahnsinns mobilisierten sie alle noch vorhandenen Kräfte für eine sogenannte "Entscheidungsschlacht" um Berlin.
Dieser Fanatismus machte nicht einmal vor Kindern halt. Hitlerjugend und Volkssturm wurden bewaffnet und in den Straßenkampf geschickt. Ausgebildete Soldaten waren kaum noch vorhanden. Stattdessen wurden alte Männer, junge Burschen und sogar Frauen in Uniform gezwungen, das längst Verlorene zu verteidigen. Berlin wurde zur Festung erklärt. Im Umland, besonders in den Seelower Höhen, entstand eine tief gestaffelte Verteidigungslinie, die die heranrückenden sowjetischen Truppen aufhalten sollte.
Im April 1945 standen der Roten Armee mehr als 90 deutsche Divisionen gegenüber – über eine Million Mann, 10.400 Geschütze, 1.530 Panzer und mehr als 3.000 Flugzeuge. Die Verteidiger setzten alles daran, den Vormarsch zu stoppen, obwohl klar war: Der Krieg war verloren. Es ging nicht mehr um Sieg, sondern nur noch um Zerstörung, Mord und Rache. Der Wille der Bevölkerung zählte nichts mehr – sie war zur Geisel des untergehenden Regimes geworden.
Im Gegensatz dazu war die Lage an der Westfront bereits weitgehend stabilisiert. Dort hatte die Wehrmacht ihren Widerstand größtenteils aufgegeben, zahlreiche Einheiten kapitulierten kampflos vor den westlichen Alliierten. Die erbitterte Härte des Kampfes an der Ostfront unterstreicht einmal mehr, wie tief der Hass des Nazi-Regimes gegenüber der Sowjetunion saß – und wie groß die historische Leistung der Roten Armee war, diesen letzten, mörderischen Widerstand zu brechen.
Die Kräfte des Sozialismus marschieren
Dem faschistischen Wahnsinn stellte sich die geballte Kraft der Roten Armee entgegen – geführt von der Sowjetunion, angeleitet vom Generalissimus Josef Stalin sowie den bewährten Frontoberbefehlshabern Marschall Georgi Schukow, Marschall Iwan Konew und Marschall Konstantin Rokossowski. Diese Heerführer hatten sich bereits in den entscheidenden Schlachten zuvor – in Stalingrad, Kursk und bei der Weichsel-Oder-Operation – als strategisch überragend erwiesen.
Drei mächtige sowjetische Fronten übernahmen Schlüsselaufgaben in der finalen Offensive:
Die 1. Belorussische Front unter Marschall Schukow sollte den Hauptstoß aus dem Raum Küstrin in Richtung Berlin führen und die Verteidigung östlich der Stadt durchbrechen.
Die 1. Ukrainische Front unter Marschall Konew sollte südlich der Hauptstadt vorstoßen, die Heeresgruppe Mitte bei Cottbus zerschlagen und Berlin von Süden her einschließen.
Die 2. Belorussische Front unter Marschall Rokossowski erhielt den Auftrag, die Nordflanke abzusichern, mögliche Rückzugsbewegungen zu verhindern und damit den Raum Berlin vollständig abzuriegeln.
Das koordinierte Vorgehen dieser drei Fronten war entscheidend für die erfolgreiche Durchführung der Berliner Operation und symbolisierte die Entschlossenheit der Sowjetunion, dem Faschismus den endgültigen Todesstoß zu versetzen.
Hinzu kamen:
die 1. und 2. Polnische Armee unter General Swierczewski,
Einheiten der Baltischen Flotte und der Dnjepr-Flottille,
sowie die 16., 18. und 4. Luftarmee.
Es war eine militärische Kraft von historischer Größe: 2,5 Millionen Soldaten, 6.250 Panzer, 41.600 Geschütze und 7.500 Flugzeuge waren für den Angriff auf das Zentrum des Faschismus bereitgestellt. Besonders gefürchtet waren die sowjetischen Mehrfachraketenwerfer vom Typ „Katjuscha“, die in großer Zahl zum Einsatz kamen. Ihr durchdringender Klang wurde zum Symbol des herannahenden Sieges.
Diese Operation war nicht nur militärisch beeindruckend – sie war ein Ausdruck der internationalen Solidarität der Völker. Kämpfer aus vielen Republiken der Sowjetunion, polnische Einheiten, Partisanen und internationale Brigaden wirkten zusammen, um dem Faschismus ein für alle Mal den Todesstoß zu versetzen. Auch deutsche Antifaschisten kämpften auf Seiten der Befreier – etwa im Nationalkomitee »Freies Deutschland« oder im Bund Deutscher Offiziere. Diese mutigen Kämpfer bewiesen, dass es innerhalb Deutschlands Kräfte gab, die Widerstand leisteten und den Weg zu einem anderen, friedlichen Deutschland bereiten wollten. Die Berliner Operation war nicht nur eine strategische, sondern eine moralische Offensive.
Die drei Etappen der Befreiungsschlacht
Erste Etappe (16.–19. April 1945): Der Sturm auf die Seelower Höhen
Die Seelower Höhen, rund 90 Kilometer östlich von Berlin, bildeten die letzte natürliche Barriere vor der Hauptstadt. Die Faschisten hatten diesen Abschnitt zur Festung ausgebaut, Gräben gezogen, Minenfelder gelegt, Artillerie in Stellung gebracht. Die Schlacht war hart und verlustreich. Tagelang mussten sich die sowjetischen Truppen durch Nebel, Matsch und Dauerbeschuss kämpfen. Pioniere räumten Minen, Infanteristen stürmten Stellungen, während die Artillerie pausenlos feuerte. Trotz schwerster Verluste hielten die Sowjets Kurs. Am 19. April war der Durchbruch geschafft. Die Seelower Höhen waren gefallen. Der Weg nach Berlin lag offen.
Zweite Etappe (20.–25. April 1945): Der Ring schließt sich
Schnell und entschlossen stießen die sowjetischen Panzerarmeen vor. Sie umgingen Berlin von Norden und Süden und schlossen den Ring um die Stadt. Gleichzeitig isolierte die 1. Ukrainische Front die Heeresgruppe Mitte bei Cottbus. Die letzten Hoffnungen der Wehrmacht, Verstärkung zu erhalten, wurden zerschlagen. Berlin war eingekesselt, die Entscheidung stand bevor. Die sowjetischen Truppen rückten nun auf breiter Front gegen das Stadtgebiet vor, zerschlugen Nachschublinien, überrannten Verteidigungspunkte und drangen in die Außenbezirke der Stadt vor.
Dritte Etappe (26. April – 2. Mai 1945): Der Häuserkampf in Berlin
Der Kampf in der Stadt war erbittert. Die Straßen wurden zu Schlachtfeldern, die Häuser zu Festungen. U-Bahn-Schächte, Keller und Dachböden wurden verteidigt. Die Rote Armee kämpfte mit großer Entschlossenheit, unter schwierigen Bedingungen, aber mit dem Ziel klar vor Augen: den Sieg. Am 30. April erschoss sich Hitler in seinem Bunker. Am 2. Mai kapitulierte Berlin. Die Kapitulation des ganzen faschistischen Staates folgte am 8. Mai – bedingungslos und unterzeichnet im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst. Damit wurde der endgültige militärische Sieg über das faschistische Deutschland offiziell besiegelt. Damit war die letzte Bastion des deutschen Faschismus gefallen.
Ein Sieg der Menschheit
Die Berliner Operation war der Schlussakt im großen Kampf gegen das faschistische System. Sie war der Sieg des Sozialismus über den Imperialismus, der Sieg der Menschlichkeit über die Barbarei. Dieser Triumph gehört der Sowjetunion, ihrer Roten Armee, den Völkern der UdSSR, aber auch dem antifaschistischen Widerstand in Deutschland, in Frankreich, in Italien, in Polen und in ganz Europa.
Für die DDR war der 8. Mai ein heiliger Tag. Ein Tag der Befreiung und der Mahnung. Ein Tag, an dem wir laut sagten: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Und diese Losung ist heute aktueller denn je. Der 8. Mai erinnerte uns stets daran, dass der Frieden nicht geschenkt wird – er muss erkämpft und verteidigt werden.
Heute – 80 Jahre später – bleibt diese Aufgabe bestehen
Wir leben in einer Zeit, in der die Kriegstreiber wieder laut werden. Die NATO rückt immer näher an die russische Grenze, deutsche Panzer rollen wieder gen Osten. In den Medien wird gehetzt, in den Parlamenten wird aufgerüstet. Wer daraus nicht lernt, wiederholt die Geschichte. Wer heute schweigt, macht sich morgen schuldig.
Es ist unsere Aufgabe, das Erbe des 8. Mai zu verteidigen. Nicht mit leeren Worten, sondern mit Haltung, Widerstand und Klarheit. Der Antifaschismus darf niemals zur Fußnote verkommen. Er ist die Grundlage eines friedlichen, demokratischen und solidarischen Europas.
Darum sagen wir:
Der 8. Mai ist kein Tag der Niederlage, sondern der Befreiung – und er muss endlich als gesetzlicher Feiertag anerkannt werden. Die Debatte darüber wird seit Jahren geführt, doch der Widerstand aus Teilen des politischen Establishments zeigt, wie notwendig der Kampf um das historische Gedächtnis weiterhin ist.
Der Sieg der Roten Armee war ein Sieg der Menschlichkeit.
Die Lehre von 1945 lautet: Frieden schaffen heißt Faschismus besiegen.
Stimmen der Befreiung
„Ich werde das nie vergessen“
Erinnerung von Walentina A., Sanitäterin der Roten Armee
„Wir haben Verwundete aus dem Kugelhagel gezogen, oft ohne Schutz. In Berlin war der Lärm unvorstellbar. Aber in den Augen der Kinder, die wir aus Kellern retteten, sah ich, warum wir hier waren. Ich werde das nie vergessen.“
Aus einem Frontbericht des 1. Ukrainischen Frontkommandos, April 1945
„Die deutschen Faschisten werfen alles in die Schlacht: Panzer, Volkssturm, selbst Jungen in Uniform. Doch unsere Genossen kämpfen entschlossen. Jeder Schritt vorwärts ist ein Schritt zur Befreiung Europas.“
Josef Stalin, Mai 1945:
„Die deutsche Wehrmacht ist zerschlagen. Der Feind ist geschlagen. Ruhm den Helden der Roten Armee!“
Kurt Zimmermann, antifaschistischer Widerstandskämpfer aus Berlin:
„Wir haben auf diesen Tag gehofft. Als ich die ersten sowjetischen Soldaten sah, wusste ich: Das Morden hat ein Ende. Sie waren Befreier, keine Eroberer.“
Warum der 8. Mai ein Feiertag sein muss
• Der 8. Mai ist kein Tag wie jeder andere.
• Es ist der Tag der Befreiung vom Faschismus.
• Der Tag des Sieges über Rassenwahn und Völkermord.
• Der Tag, an dem der Sozialismus bewies, dass er dem Krieg etwas entgegensetzen       kann.
• Darum fordern wir: Der 8. Mai muss Feiertag werden – in ganz Deutschland!
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