Der Frühling braucht Zeit
Filmdetails
Titel: Der Frühling braucht Zeit
Produktionsland: DDR
Originalsprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 1965
Länge: 76 Minuten
Produktionsunternehmen: DEFA-Studio für Spielfilme, Künstlerische Arbeitsgruppe „Babelsberg“
Regie: Günter Stahnke
Drehbuch: Hermann O. Lauterbach, Konrad Schwalbe, Günter Stahnke
Musik: Gerhard Siebholz
Kamera: Hans-Jürgen Sasse
Schnitt: Erika Lehmphul
Genre: Drama
Hintergrund
Der Film "Der Frühling braucht Zeit" entstand 1965 im DEFA-Studio für Spielfilme, einem der bedeutendsten Zentren sozialistischer Filmkunst in der DDR. Die DEFA war als volkseigener Betrieb eng mit der kulturellen Entwicklung des Landes verbunden und hatte die Aufgabe, die Ideale des Sozialismus künstlerisch umzusetzen und zu fördern.
Regisseur Günter Stahnke griff mit dem Werk zentrale Fragen des sozialistischen Aufbaus auf, etwa die Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem Kollektiv, den Stellenwert der Arbeit sowie die Bedeutung von Transparenz und Mitbestimmung durch die Werktätigen. Dabei wird deutlich, wie offen die DDR mit Widersprüchen und Fehlentwicklungen im eigenen System umging, um daraus konstruktive Lehren zu ziehen. Der Film steht exemplarisch für den Anspruch der DDR-Kulturpolitik, gesellschaftliche Prozesse nicht nur abzubilden, sondern auch aktiv mitzugestalten.
"Der Frühling braucht Zeit" vermittelt die Überzeugung, dass eine sozialistische Gesellschaft auf aufrichtiger Kritik und der gemeinsamen Suche nach besseren Lösungen aufbaut. Er zeigt eindrucksvoll, wie die sozialistische Kunst zur Bewusstseinsbildung und Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen kann und bleibt ein wichtiges Beispiel für die Stärke des DDR-Filmschaffens.
Inhalt
Der parteilose Ingenieur Heinz Solter arbeitet in einem Energieversorgungsbetrieb der DDR. Auf Anweisung des Betriebsdirektors Erhard Faber gibt er entgegen den verbindlichen Sicherheitsstandards eine Gasrohrleitung mit zugehöriger Station vorzeitig frei, um die Planvorgaben zu erfüllen und Prämien zu sichern.
Trotz Solters eindringlicher Warnungen vor möglichen Gefahren führt die verfrühte Inbetriebnahme bei starkem Frost zu einer schweren Havarie. Der entstandene Schaden beläuft sich auf rund eine halbe Million Mark. Solter wird daraufhin fristlos entlassen und wegen grober Fahrlässigkeit, eventuell sogar Sabotage, verhaftet.
Der zunächst voreingenommene Staatsanwalt Burger beschließt, den Fall erneut im Betrieb zu überprüfen. Im Verlauf der Untersuchungen zeigt sich, dass die technische Abnahme auf ausdrückliche Anweisung der Betriebsleitung erfolgte. Direktor Faber hatte die Planerfüllung, den betrieblichen Erfolg und seine eigene Karriere über die Sicherheit gestellt.
Die Nachforschungen führen zu intensiven Diskussionen im Betrieb. Immer mehr Kollegen stellen sich hinter Solter und unterstützen ihn. Schließlich wird die Anklage gegen ihn zurückgenommen.
Schauspieler
Eberhard Mellies: Heinz Solter
Elfriede Née: Ruth Solter
Doris Abeßer: Inge Solter
Günther Simon: Erhard Faber
Karla Runkehl: Luise Faber
Rolf Hoppe: Rudi Wiesen
Friedrich Richter: Dr. Kranz
Agnes Kraus: Ursula Schmitz
Erik S. Klein: Staatsanwalt Burger
Nico Turoff: Wirt
Sina Fiedler: Fabers Sekretärin
Charlotte Friedrich: Mutter Wiesen
Online verfügbar
Der Film Der Frühling braucht Zeit ist online zugänglich. Neben dem offiziellen DEFA-Trailer auf YouTube kann er auch direkt über folgenden Link abgerufen werden:
Die komplette Filmfassung ist über die Plattform Ich war dabei - DEFA-Filme online schauen verfügbar, ebenso in der Mediathek der DEFA-Stiftung. Auch andere Portale mit DDR-Filmangeboten bieten gelegentlich Zugriff auf den Film.
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