Das Brot der frühen Jahre (1962)
Filmdetails
"Das Brot der frühen Jahre" ist ein deutsches Filmdrama aus dem Jahr 1962, basierend auf der gleichnamigen Erzählung von Heinrich Böll. Unter der Regie von Herbert Vesely wurde der Film zwischen November und Dezember 1961 in Berlin produziert. Die Uraufführung fand am 22. Mai 1962 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes statt, gefolgt von der deutschen Erstaufführung am 23. Mai 1962 in Köln.
Der Film gilt als ein bedeutendes Werk des Neuen Deutschen Films und wurde mit mehreren Filmbändern in Gold ausgezeichnet, darunter für die beste Hauptdarstellerin Vera Tschechowa sowie den besten Nachwuchsregisseur Herbert Vesely.
Handlung
Walter Fendrich, ein 26-jähriger Elektriker, hat sich in der Bundesrepublik der späten Adenauer-Jahre ein scheinbar zufriedenes Leben aufgebaut. Er arbeitet als Monteur für Waschmaschinen, besitzt ein eigenes Auto und lebt in einer gutbürgerlichen Wohnung. Sein sozialer Aufstieg scheint gesichert, da er mit Ulla Wickweber, der Tochter seines Chefs, liiert ist. Diese materiellen Errungenschaften bedeuten ihm besonders viel, da er in bitterarmen Verhältnissen aufgewachsen ist, in denen selbst das tägliche Brot ein Luxus darstellte. Die harten Jahre des Mangels haben ihn geprägt und seine Entscheidungen bestimmt. Doch obwohl er sich finanziell abgesichert fühlt, spürt er eine wachsende Unzufriedenheit und eine innere Leere, die er sich selbst nicht erklären kann.
Eines Tages ändert sich sein Leben grundlegend, als er Hedwig Muller, eine Jugendfreundin aus seiner Heimatstadt, wiedertrifft. Ihre unerwartete Ankunft konfrontiert ihn mit Erinnerungen an seine Vergangenheit und weckt in ihm längst vergessene Sehnsüchte. Die Begegnung mit Hedwig lässt ihn erkennen, dass seine bisherigen Lebensentscheidungen nicht auf persönlicher Erfüllung, sondern auf gesellschaftlichen Erwartungen und wirtschaftlicher Sicherheit basierten. Er beginnt, gesellschaftliche Konventionen und seine bisherigen Wertmaßstäbe in Frage zu stellen.
Zunächst versucht Walter, seine aufkeimende Unruhe zu ignorieren, doch die Gespräche mit Hedwig zeigen ihm zunehmend, dass seine Beziehung zu Ulla auf Oberflächlichkeiten und Bequemlichkeit beruht. Die junge Frau aus seiner Vergangenheit strahlt eine Ehrlichkeit und Lebendigkeit aus, die er in seinem Umfeld vermisst hat. In langen Spaziergängen durch die Stadt, in Gesprächen über ihre Träume und Zweifel, erkennt er, dass seine Lebensziele nicht seine eigenen sind, sondern ihm von der Gesellschaft vorgegeben wurden. Schließlich reift in ihm die Entscheidung: Er kündigt seine Arbeit, trennt sich von Ulla und beschließt, mit Hedwig ein neues Leben zu beginnen – eines, das ihm eine neu gewonnene Freiheit ermöglicht. Doch der Weg in dieses ungewisse, aber selbstbestimmte Leben ist nicht einfach. Er muss sich gegen Widerstände behaupten, alte Sicherheiten aufgeben und herausfinden, ob er den Mut hat, seinen eigenen Weg zu gehen.
Schauspieler
Christian Doermer als Walter Fendrich
Karen Blanguernon als Hedwig Muller
Vera Tschechowa als Ulla Wickweber
Eike Siegel als Frau Brotig
Tilo von Berlepsch als Vater Fendrich
Gerry Bretscher als Wolf Wickweber
Online-Verfügbarkeit
Derzeit liegen keine spezifischen Informationen darüber vor, ob "Das Brot der frühen Jahre" auf gängigen Streaming-Plattformen verfügbar ist. Es empfiehlt sich, in Online-Videotheken oder spezialisierten Filmarchiven nach dem Film zu suchen. Zudem könnte er in Programmkinos oder bei Filmfestivals gezeigt werden, die sich auf Klassiker des deutschen Kinos spezialisiert haben.
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