Busch singt
Filmdetails
Regie: Konrad Wolf, Peter Voigt, Erwin Burkert, Reiner Bredemeyer, Ludwig Hoffmann
Kamera: Eberhard Geick, Lothar Keil
Schnitt: Evelyn Carow, Monika Klein
Musik: Ernst Busch (Originalaufnahmen), Hanns Eisler, Kurt Weill
Produktionsjahr: 1982
Länge: 124 Minuten (Kinofassung)
Genre: Dokumentarfilm, Biografie, Musik
Produktion: Fernsehen der DDR, Akademie der Künste, DEFA-Gruppe Siebenundsechzig
Handlung
Der Dokumentarfilm Busch singt beleuchtet die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts durch das Leben und Schaffen des Künstlers Ernst Busch. Der Film ist in sechs thematische Abschnitte gegliedert:
1. Aurora – Morgenrot
Dieser Abschnitt thematisiert die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts, die von politischen Umbrüchen und der aufkeimenden Arbeiterbewegung geprägt sind.
2. Nur auf die Minute kommt es an
Hier wird die Bedeutung des präzisen Zeitmanagements in revolutionären Bewegungen hervorgehoben. Besonders deutlich wird dies in Buschs Darstellung des Generalstreiks und der Arbeiterproteste, bei denen koordiniertes Handeln oft über Erfolg oder Scheitern entschied. Der Film zeigt Buschs Engagement in der Arbeiterbewegung und seinen künstlerischen Beitrag zu gesellschaftlichen Umwälzungen.
3. 1935 oder Das Fass der Pandora
Dieser Teil behandelt die Ereignisse des Jahres 1935, darunter die Einführung der Wehrpflicht, den Arbeitsdienst, die militärische Aufrüstung und die Verabschiedung der Rassengesetze, die den Weg zum Zweiten Weltkrieg ebneten.
4. In Spanien
Buschs Beteiligung am Spanischen Bürgerkrieg als Mitglied der Internationalen Brigaden wird beleuchtet, ebenso wie seine künstlerische Unterstützung der antifaschistischen Kräfte durch Lieder und Auftritte. Besonders eindrucksvoll ist seine Interpretation des Liedes "Los Cuatro Generales", das die Kämpfe der republikanischen Armee gegen die faschistischen Generäle thematisiert. Der Film zeigt zudem Archivmaterial von Buschs Auftritten, bei denen er seine Lieder mit leidenschaftlicher Intensität vorträgt.
5. Ein Toter auf Urlaub
Dieser Abschnitt schildert Buschs Verhaftung in Belgien, seine Deportation nach Südfrankreich und seine anschließende Inhaftierung durch die Gestapo in Berlin. Er wurde schließlich 1945 durch die Rote Armee aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit, wo er unter lebensbedrohlichen Bedingungen inhaftiert war.
6. Und weil der Mensch ein Mensch ist
Der letzte Teil reflektiert Buschs Rückkehr nach Deutschland, sein Wirken in der DDR und seine Rolle als kulturelle Ikone der Arbeiterbewegung. Besonders prägend war sein Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen, die seine Lieder neu interpretierten und sein Engagement als Vorbild nahmen. Zu seinen wichtigsten Werken in der DDR zählen zahlreiche Schallplattenaufnahmen von Arbeiter- und Kampfliedern sowie seine künstlerische Mitwirkung an politischen Theaterinszenierungen.
Durch die Kombination von Dokumentaraufnahmen, Liedern und Bildern wird nicht nur Buschs künstlerisches Schaffen, sondern auch sein politisches Engagement und seine Bedeutung für die Arbeiterbewegung dargestellt.
Schauspieler
Da es sich um einen Dokumentarfilm handelt, treten keine Schauspieler auf. Stattdessen steht Ernst Busch selbst im Mittelpunkt, ergänzt durch Archivmaterial und Zeitzeugenberichte.
Online-Verfügbarkeit
Der Film Busch singt wurde 2022 im Rahmen des Förderprogramms Filmerbe (FFE) von der DEFA-Stiftung digitalisiert.
Allerdings ist derzeit keine direkte Online-Streaming-Option bekannt.
Es empfiehlt sich, die DEFA Filmwelt auf YouTube zu besuchen, wo ausgewählte DEFA-Filme bereitgestellt werden.
Alternativ können DVD-Ausgaben über spezialisierte Plattformen oder Archive bezogen werden.