August Fricke – Ein Leben im Kampf für Freiheit und Sozialismus
Herkunft und Kindheit in Hoppensen
August Fricke wurde am 30. Mai 1905 in dem kleinen Dorf Hoppensen bei Einbeck in Niedersachsen geboren. Er entstammte einfachen Verhältnissen auf dem Land. Schon als Kind erlebte er die harten Jahre des Ersten Weltkriegs. Hunger, Entbehrungen und die Abwesenheit vieler Männer prägten seine Kindheit. In der Dorfgemeinschaft musste jeder mit anpacken – auch August lernte früh, was Solidarität bedeutet. Die täglichen Arbeiten auf dem Hof, das Holzhacken, die Feldarbeit und das Kümmern um die Tiere prägten seinen Alltag. Gleichzeitig erlebte er, wie ungleich der Wohlstand in der Gesellschaft verteilt war – die Gutsherren lebten im Überfluss, während einfache Familien wie die seine oft nicht wussten, wie sie den nächsten Winter überstehen sollten.
Die Schrecken des Krieges, die Not der Familien und die bittere Armut nach 1918 hinterließen bei ihm einen bleibenden Eindruck. Besonders eindrücklich blieb ihm, wie Frauen und Kinder allein gelassen wurden, während die Männer an der Front verbluteten. In dieser Zeit wuchs in ihm der Gedanke, dass die Welt grundlegend verändert werden müsse, damit solches Leid nie wieder geschieht. Diese Erfahrungen weckten in dem jungen August Fricke ein tiefes Verlangen nach Gerechtigkeit und Frieden. Schon als Jugendlicher entwickelte er ein starkes soziales Gewissen, eine tiefe Verbundenheit mit der Arbeiterklasse und eine kompromisslose kritische Haltung gegenüber Militarismus, Ausbeutung und Krieg.
Erfahrungen als Kind während des Ersten Weltkriegs
In seinen frühen Jahren sah August Fricke, wie schwer das Leben der einfachen Leute während des Krieges war. Er hörte die Klagen der Mütter, die mit Lebensmittelkarten und kargen Rationen ihre Kinder durchbringen mussten. Oft stand er selbst stundenlang in Schlangen vor den Ausgabestellen, nur um ein paar Kartoffeln oder ein Stück Brot zu ergattern. Der sogenannte „Steckrübenwinter“ 1917/18, als es kaum etwas zu essen gab, gehört zu seinen eindrücklichsten Kindheitserinnerungen. Steckrüben wurden damals zu allem verarbeitet – Suppe, Brot, sogar zu Marmelade, wenn es denn Zucker gab. Während an der Front Millionen starben, litten die Daheimgebliebenen bittere Not. Er sah Kinder, die vor Entkräftung nicht mehr zur Schule kamen, und alte Leute, die an Mangelkrankheiten zugrunde gingen. Diese Eindrücke machten ihn nachdenklich und prägten sein Bewusstsein tief.
Noch ehe er politische Theorien kannte, spürte der junge August instinktiv, dass so ein Leiden nie wieder passieren dürfte. Er beobachtete auch, wie die Reichen im Ort weiterhin mit Fleisch, Butter und warmen Wohnungen versorgt waren, während die Arbeiterfamilien im Elend froren und hungerten. Diese Ungerechtigkeit schärfte seinen Sinn für Klassenunterschiede. Als 1918 der Krieg endete und in Deutschland die Revolution ausbrach, war er erst 13 Jahre alt – doch die Rufe nach Demokratie, Frieden und Brot brannten sich in sein Gedächtnis. Er hörte, wie Männer im Dorf über die Gründung von Arbeiter- und Soldatenräten diskutierten, über Gerechtigkeit, Mitbestimmung und die Hoffnung auf eine neue Gesellschaft. Früh wurde ihm klar, dass die Arbeiter und Bauern für ihre Rechte kämpfen müssen, wenn sie ein besseres Leben wollen. Diese Überzeugung aus Kindertagen sollte sein weiteres Leben bestimmen und ihn nie mehr loslassen.
Einstieg in die politische Arbeit – Beitritt zur KPD
In den 1920er Jahren wuchs August Fricke zu einem entschlossenen jungen Arbeiter heran. Nach der Volksschule begann er in der Region Einbeck zu arbeiten, wahrscheinlich in der Industrie oder im Handwerk. Dort lernte er den Alltag der Arbeiterklasse aus erster Hand kennen. Lange Arbeitszeiten, miserable Löhne, schlechte Wohnverhältnisse und keinerlei soziale Absicherung bestimmten das Leben der arbeitenden Menschen. Besonders empörten ihn die himmelschreienden Ungerechtigkeiten: Während Fabrikanten in Villen residierten, mussten Arbeiterfamilien mit mehreren Kindern in feuchten Einzimmerwohnungen hausen.
Fricke suchte nach einer Organisation, die konsequent für die Rechte der Arbeiter kämpfte und nicht nur leere Versprechungen machte. So fand er seinen Weg in die Arbeiterbewegung. Zunächst schloss er sich vermutlich einer Arbeiterjugendgruppe an, wo er politische Bildung erhielt, an Diskussionen teilnahm und erste Erfahrungen in kollektiver Organisation sammelte. Doch das reichte ihm nicht. Bald trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei, weil sie für ihn die einzig konsequente Kraft im Kampf gegen Kapitalismus, Krieg und Ausbeutung war.
In der Weimarer Republik, die von Krisen, Hyperinflation, Massenarbeitslosigkeit und wachsender politischer Gewalt gezeichnet war, bot die KPD vielen jungen Leuten wie ihm Hoffnung und eine politische Heimat. August Fricke trat der KPD bei, um aktiv für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Als überzeugter Kommunist scheute er keine Mühe: Nach der Arbeit trug er Parteizeitungen aus, half beim Kleben von Plakaten, diskutierte mit Kollegen in den Betrieben und auf der Straße, organisierte Veranstaltungen und warb neue Mitstreiter. Er beteiligte sich an Solidaritätsaktionen für streikende Kollegen und nahm regelmäßig an Demonstrationen gegen Wohnungsnot, Krieg und Faschismus teil.
Er wollte nicht länger zusehen, wie die Reichen ihren Profit machten, während Arbeiter hungerten und Kinder barfuß zur Schule gehen mussten. Sein Entschluss stand fest – er würde an vorderster Front für die Sache der Arbeiter kämpfen. Für Fricke war klar: Nur wenn die Arbeiterklasse organisiert, kämpferisch und solidarisch auftritt, lässt sich der Kapitalismus überwinden und eine gerechte Gesellschaft aufbauen.
Engagement in der Arbeiterbewegung der Weimarer Republik
August Fricke wurde in den späten 1920er Jahren zu einer festen Größe der lokalen Arbeiterbewegung in Südniedersachsen. Ende 1927 ging er nach Göttingen, um dort Arbeit zu finden. Auch dort engagierte er sich sofort in der KPD und der örtlichen Arbeiterbewegung. Schon früh stellte er sich dem aufkommenden Faschismus entgegen. Als 1928 die Nationalsozialisten in Göttingen eine Provokation wagten und die Kommunisten zu einer öffentlichen Diskussion herausforderten, war August mit dabei. Die Versammlung im Central-Hotel geriet zu einer handfesten Auseinandersetzung: Die SA hatte den Saal mit Schlägern gefüllt, um die Kommunisten einzuschüchtern. Doch August Fricke und seine Genossen ließen sich nicht überrumpeln. Als die Nazis den Saal überfallen wollten, wehrten sich die Arbeiter mit allem, was greifbar war – sogar Tische und Stühle flogen auf die Köpfe der SA-Schläger. In dieser Saalschlacht von 1928 bewies August Mut und Entschlossenheit. Solche Erlebnisse stärkten seinen Ruf als kämpferischer Aktivist. Er war bekannt dafür, dass er überall dort zu finden war, wo Arbeiter für ihre Rechte eintraten – ob in Gewerkschaftsversammlungen, Demonstrationen oder antifaschistischen Bündnissen. So war er etwa maßgeblich an der Organisation eines Solidaritätsstreiks 1931 in Einbeck beteiligt, bei dem Arbeiter gegen Massenentlassungen und für höhere Löhne auf die Straße gingen. Auch bei antifaschistischen Kundgebungen gegen SA-Aufmärsche war er stets in der ersten Reihe, oft mit einem Megafon ausgestattet, um die Menschen zum Widerstand zu ermutigen. In Einbeck und Umgebung baute er die KPD-Strukturen mit auf. Anfang der 1930er Jahre übernahm er Verantwortung als politischer Leiter der KPD-Ortsgruppe Einbeck. Er organisierte Versammlungen, redete auf Kundgebungen und arbeitete eng mit sozialdemokratischen Arbeitern zusammen, wann immer es gegen die Reaktion ging. Die Weimarer Demokratie geriet in ihren letzten Jahren ins Wanken, doch August Fricke kämpfte weiter für die Einheit der Arbeiterklasse gegen die Nazi-Gefahr. Noch Ende Januar 1933, unmittelbar nach Hitlers Machtantritt, beteiligte er sich an gemeinsamen Demonstrationen von KPD und SPD in Göttingen. Trotz aller Differenzen standen die Arbeiterparteien dort Seite an Seite gegen den aufziehenden Faschismus. Für August Fricke war klar: Die Arbeiterbewegung musste zusammenstehen, um Hitler zu stoppen.
Widerstand gegen den Faschismus – Verfolgung und Haft
Die Machtübergabe an die Nazis am 30. Januar 1933 bedeutete auch für August Fricke eine akute Bedrohung. Als bekannter Kommunist geriet er sofort ins Visier der neuen Machthaber. Nach dem Reichstagsbrand Ende Februar 1933 ging Fricke – wie viele KPD-Funktionäre – in den Untergrund. Doch die Gestapo fahndete unerbittlich nach den Kommunisten. Am 23. April 1933 wurde August Fricke in Göttingen verhaftet. Zunächst kam er in Schutzhaft, und die Nazis bezeichneten ihn als „kommunistischen Funktionär“. Zehn Tage saß er im Polizeigefängnis ein. Diese erste Haft ertrug er mit Haltung, obwohl Schikanen und Misshandlungen an der Tagesordnung waren. Doch dabei blieb es nicht: Man klagte ihn wegen „staatsgefährdender Umtriebe“ an – konkret warf man ihm vor, illegale Schriften gegen Hitler hergestellt und verteilt zu haben. Im Juli 1933 verurteilte das Göttinger Landgericht den Einbecker Kommunisten zu anderthalb Jahren Gefängnis. Fricke wurde ins Strafgefängnis Hameln überführt, wo bereits viele Genossen inhaftiert waren. In Hameln traf er auf Leidensgenossen aus der Region; gemeinsam versuchten sie, im Gefängnisalltag durchzuhalten. Die Nazis versuchten vergeblich, ihn zu brechen – doch August Fricke blieb standhaft und ließ sich den Willen zum Widerstand nicht austreiben. Im Herbst 1934 kam er frei, nach insgesamt etwa 18 Monaten Haft.
Wieder in Freiheit, lebte August Fricke unter ständiger Beobachtung. Offene politische Betätigung war lebensgefährlich. Dennoch hielt er im Stillen Kontakt zu einigen vertrauenswürdigen Kameraden. Er musste miterleben, wie nahezu alle Organisationen der Arbeiterbewegung zerschlagen wurden. Trotzdem gab er die Hoffnung nicht auf. Er leistete Widerstand im Kleinen: half, wo er konnte, verfolgten Genossen und deren Familien zu unterstützen, und bewahrte sich seinen unerschütterlichen Glauben daran, dass der Faschismus eines Tages besiegt würde. Als 1939 der Zweite Weltkrieg begann, wurde sein antifaschistischer Kampfgeist erneut auf die Probe gestellt. Während des Krieges musste er vorsichtig bleiben, um nicht erneut verhaftet zu werden. Doch gegen Ende der Nazi-Herrschaft schlug das Regime noch einmal brutal zu: Im August 1944 – nach dem Attentat auf Hitler – starteten die Nazis die „Aktion Gitter“, eine Verhaftungswelle gegen ehemalige Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten. Auch August Fricke wurde am 9. August 1944 in Einbeck erneut festgenommen. Zunächst verschleppte ihn die Gestapo ins Lager Ahlem bei Hannover. Von dort aus wurde er zusammen mit Hunderten anderen politischen Häftlingen mit einem Zug in das Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg transportiert. In Neuengamme erlebte August Fricke vier Wochen lang die Hölle der faschistischen Lager: Entwürdigung, Gewalt und Hunger bestimmten den Lageralltag. Er war einer von etwa 1000 Häftlingen, die in überfüllten Baracken zusammengepfercht wurden. SS-Schergen misshandelten Gefangene aus nichtigem Anlass – eine Brutalität, die August nie vergessen sollte. Dennoch verlor er nicht den Mut. Im KZ traf er auch auf prominente Gefangene wie den Sozialdemokraten Kurt Schumacher, was ihm zeigte, dass er nicht allein war. Mitte September 1944, nach etwa vier Wochen, wurde August Fricke überraschend entlassen – die Nazis ließen einen Teil der Aktion-Gitter-Häftlinge frei, darunter alle aus Einbeck. Mit knapper Not überlebte er so die Nazidiktatur. Als im Mai 1945 der Krieg endete, war August Fricke bereit, sofort am Wiederaufbau eines freien, antifaschistischen Deutschlands mitzuwirken.
Politische Aktivitäten nach 1945 – Kommunale Arbeit in Einbeck
Kaum war der Krieg vorbei, setzte August Fricke all seine Kraft daran, das zerstörte Land und die zerschlagene Arbeiterbewegung wieder aufzubauen. In Einbeck gehörte er zu den ersten, die sich an der Reorganisation des politischen Lebens beteiligten. Trotz der traumatischen Erlebnisse der Nazizeit war sein Wille ungebrochen: Jetzt galt es, den antifaschistischen Neuanfang zu gestalten. Fricke half bei der Gründung eines örtlichen Antifa-Ausschusses, in dem ehemalige Verfolgte des Naziregimes zusammenkamen, um für Demokratie und gegen alten Nazi-Einfluss zu wirken. Er war bekannt und anerkannt als jemand, der im Widerstand gestanden hatte – das gab ihm Nachkriegsdeutschland moralische Autorität. So fand er schnell seinen Platz in der neuen kommunalen Politik. Bereits 1945/46 wirkte August Fricke in Einbeck in der Stadtverwaltung mit, vermutlich als beratendes Mitglied der von den Alliierten eingesetzten Gremien, die die Verwaltung übernahmen.
Mit der Wiederzulassung politischer Parteien in der Britischen Besatzungszone machte er dort weiter, wo er 1933 hatte aufhören müssen: Er baute die KPD in Einbeck und im Landkreis neu auf. Als aufrechter Kommunist stand er ein für die Belange der kleinen Leute, forderte die Bestrafung der Naziverbrecher und kämpfte für demokratische Reformen. Bei den ersten freien Wahlen nach dem Krieg kandidierte er für die KPD. Tatsächlich wurde August Fricke in den späten 1940er Jahren ein bekanntes Gesicht der niedersächsischen KPD. Er kandidierte zum Beispiel 1949 im Wahlkreis 55 für den Deutschen Bundestag, blieb aber als Kommunist in Westdeutschland ohne Mandat, da die KPD nur wenige Stimmen erhielt.
Dennoch setzte er seine Arbeit auf kommunaler Ebene fort: In Einbeck war er viele Jahre lang Stadtverordneter bzw. Mitglied des Stadtrats (damals oft „Ratsherr“ genannt) für die KPD. Dort vertrat er unbeirrbar die Interessen der arbeitenden Bevölkerung. Besonders engagierte er sich im Wohnungsbauausschuss und setzte sich für die Schaffung bezahlbarer Arbeiterwohnungen ein. Auch in Fragen der Schulpolitik brachte er Anträge ein, um Kindern aus Arbeiterfamilien den Zugang zu Bildung zu erleichtern. Zudem opponierte er entschieden gegen den Wiedereinzug alter Nazis in Verwaltung und Justiz. Er stellte Anfragen, ob bestimmte Beamte belastet seien, und verlangte deren Entlassung. Diese Haltung brachte ihn oft in Konflikt mit CDU-nahen Ratsmitgliedern, die einen Schlussstrich unter die Vergangenheit forderten. Doch Fricke ließ sich nicht beirren: In Reden und Anträgen beharrte er darauf, dass es keine Versöhnung mit Tätern geben dürfe, solange Opfer noch auf Gerechtigkeit warteten.
August Fricke genoss Ansehen über Parteigrenzen hinweg – selbst politische Gegner respektierten seine Gradlinigkeit und seine jahrzehntelange Aufopferung für die Gemeinschaft. Wenn es um soziale Themen ging, suchten viele den Austausch mit ihm, da er die Sorgen der Bevölkerung kannte wie kaum ein anderer. Sein kommunalpolitisches Wirken war tief verwurzelt in den Lebensrealitäten der kleinen Leute – sein Ziel war stets, die Lebensverhältnisse der arbeitenden Bevölkerung konkret und nachhaltig zu verbessern.
Kaum war der Krieg vorbei, setzte August Fricke all seine Kraft daran, das zerstörte Land und die zerschlagene Arbeiterbewegung wieder aufzubauen. In Einbeck gehörte er zu den ersten, die sich an der Reorganisation des politischen Lebens beteiligten. Trotz der traumatischen Erlebnisse der Nazizeit war sein Wille ungebrochen: Jetzt galt es, den antifaschistischen Neuanfang zu gestalten. Fricke half bei der Gründung eines örtlichen Antifa-Ausschusses, in dem ehemalige Verfolgte des Naziregimes zusammenkamen, um für Demokratie und gegen alten Nazi-Einfluss zu wirken. Er war bekannt und anerkannt als jemand, der im Widerstand gestanden hatte – das gab ihm Nachkriegsdeutschland moralische Autorität. So fand er schnell seinen Platz in der neuen kommunalen Politik. Bereits 1945/46 wirkte August Fricke in Einbeck in der Stadtverwaltung mit, vermutlich als beratendes Mitglied der von den Alliierten eingesetzten Gremien, die die Verwaltung übernahmen.
Mit der Wiederzulassung politischer Parteien in der Britischen Besatzungszone machte er dort weiter, wo er 1933 hatte aufhören müssen: Er baute die KPD in Einbeck und im Landkreis neu auf. Als aufrechter Kommunist stand er ein für die Belange der kleinen Leute, forderte die Bestrafung der Naziverbrecher und kämpfte für demokratische Reformen. Bei den ersten freien Wahlen nach dem Krieg kandidierte er für die KPD. Tatsächlich wurde August Fricke in den späten 1940er Jahren ein bekanntes Gesicht der niedersächsischen KPD. Er kandidierte zum Beispiel 1949 im Wahlkreis 55 für den Deutschen Bundestag, blieb aber als Kommunist in Westdeutschland ohne Mandat, da die KPD nur wenige Stimmen erhielt. Dennoch setzte er seine Arbeit auf kommunaler Ebene fort: In Einbeck war er viele Jahre lang Stadtverordneter bzw. Mitglied des Stadtrats (damals oft „Ratsherr“ genannt) für die KPD. Dort vertrat er unbeirrbar die Interessen der arbeitenden Bevölkerung. Er kämpfte für den Wiederaufbau bezahlbarer Wohnungen, für Entnazifizierung und dafür, dass ehemalige Nazi-Eliten keine Machtpositionen mehr erhielten. August Fricke genoss Ansehen über Parteigrenzen hinweg – selbst politische Gegner respektierten seine Gradlinigkeit und seine jahrzehntelange Aufopferung für die Gemeinschaft.
Rolle beim Wiederaufbau der Partei und Bedeutung innerhalb der DKP
Die politischen Stürme der Nachkriegszeit machten auch vor August Fricke nicht halt. Als 1956 die KPD in der Bundesrepublik verboten wurde, traf es ihn und seine Genossen hart. Plötzlich war seine Partei, für die er sein Leben lang gestritten hatte, illegal. Doch August Fricke ließ sich davon nicht entmutigen. Er wusste aus Erfahrung, wie man im Untergrund durchhält. Statt zu resignieren, hielt er den Kontakt zu seinen Parteifreunden aufrecht und suchte Wege, um die Idee des Sozialismus weiterleben zu lassen – notfalls auch im Verborgenen. Er blieb den Idealen der Arbeiterbewegung treu, obwohl der Staat nun erneut mit Verfolgung und Berufsverboten gegen Kommunisten vorging.
Als sich in den 1960er Jahren das politische Klima etwas entspannte und 1968 die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) als neue legale Linkspartei gegründet wurde, stand August Fricke bereit. Er gehörte zu den alten Kämpfern, die ihr Wissen und ihre Erfahrung einbrachten, um die kommunistische Bewegung wieder zu organisieren. Mit über 60 Jahren gehörte er zwar schon zur älteren Generation, doch sein Elan war ungebrochen. Fricke half beim Aufbau der DKP-Strukturen in Niedersachsen und insbesondere in seiner Heimatregion. Die jungen Mitglieder der DKP schauten zu ihm auf – er war ein lebendiges Bindeglied zur Geschichte der Arbeiterbewegung der Weimarer Zeit. Aufgrund seiner langen Leidens- und Kampfgeschichte genoss er innerhalb der DKP hohes Ansehen.
Besonders eindrucksvoll war seine Rede auf einer Bezirksdelegiertenkonferenz 1973, in der er sagte: „Wir dürfen niemals vergessen, dass der Sozialismus kein Geschenk ist. Er wird erkämpft – mit Klarheit, mit Mut und mit Standhaftigkeit. Ich habe erlebt, wie Genossen gefallen sind, weil sie geglaubt haben. Wir müssen ihnen gerecht werden.“ Diese Worte wurden oft zitiert und als Ausdruck seiner moralischen Autorität innerhalb der Partei verstanden.
Im DKP-Landesverband Niedersachsen hatte August Fricke eine wichtige Rolle: Er beriet den Vorstand, hielt Ansprachen bei Veranstaltungen und stärkte mit seiner Präsenz den Zusammenhalt der Partei. Besonders bei der Ausarbeitung der politischen Bildungsprogramme der DKP in Niedersachsen war er maßgeblich beteiligt. Zudem setzte er sich erfolgreich dafür ein, dass der Kampf gegen alte Nazistrukturen in den öffentlichen Diskurs der Partei aufgenommen wurde. Auch bei der Organisation von Solidaritätskampagnen für streikende Arbeiter und gegen die NATO-Nachrüstung trug er mit konkreten Initiativen entscheidend zum Kurs der Partei bei. Immer wieder wurde er als Zeitzeuge zu Schulungen und Bildungstagen eingeladen. Er betonte dort: „Die Wahrheit über den Faschismus muss von uns weitergegeben werden. Nicht als Museum – sondern als Mahnung zum Handeln.“
Seine Bedeutung innerhalb der DKP lag weniger in formalen Ämtern, als vielmehr in seiner Vorbildfunktion – er verkörperte die Traditionslinie vom Roten Frontkämpferbund der 20er Jahre bis zur neuen Friedensbewegung der 70er Jahre. Die Geschichte, die er mitbrachte, gab den Jüngeren Mut und Orientierung. Wenn August Fricke sprach, spürte man die Überzeugung eines Mannes, der alles für die Sache der Arbeiterklasse gegeben hatte.
Die politischen Stürme der Nachkriegszeit machten auch vor August Fricke nicht halt. Als 1956 die KPD in der Bundesrepublik verboten wurde, traf es ihn und seine Genossen hart. Plötzlich war seine Partei, für die er sein Leben lang gestritten hatte, illegal. Doch August Fricke ließ sich davon nicht entmutigen. Er wusste aus Erfahrung, wie man im Untergrund durchhält. Statt zu resignieren, hielt er den Kontakt zu seinen Parteifreunden aufrecht und suchte Wege, um die Idee des Sozialismus weiterleben zu lassen – notfalls auch im Verborgenen. Er blieb den Idealen der Arbeiterbewegung treu, obwohl der Staat nun erneut mit Verfolgung und Berufsverboten gegen Kommunisten vorging.
Als sich in den 1960er Jahren das politische Klima etwas entspannte und 1968 die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) als neue legale Linkspartei gegründet wurde, stand August Fricke bereit. Er gehörte zu den alten Kämpfern, die ihr Wissen und ihre Erfahrung einbrachten, um die kommunistische Bewegung wieder zu organisieren. Mit über 60 Jahren gehörte er zwar schon zur älteren Generation, doch sein Elan war ungebrochen. Fricke half beim Aufbau der DKP-Strukturen in Niedersachsen und insbesondere in seiner Heimatregion. Die jungen Mitglieder der DKP schauten zu ihm auf – er war ein lebendiges Bindeglied zur Geschichte der Arbeiterbewegung der Weimarer Zeit. Aufgrund seiner langen Leidens- und Kampfgeschichte genoss er innerhalb der DKP hohes Ansehen. Man hörte auf seine mahnenden Worte, wenn es um antifaschistische Prinzipien und die Einheit der Arbeiter ging. Im DKP-Landesverband Niedersachsen hatte August Fricke eine wichtige Rolle: Er beriet den Vorstand, hielt Ansprachen bei Veranstaltungen und stärkte mit seiner Präsenz den Zusammenhalt der Partei. Seine Bedeutung innerhalb der DKP lag weniger in formalen Ämtern, als vielmehr in seiner Vorbildfunktion – er verkörperte die Traditionslinie vom Roten Frontkämpferbund der 20er Jahre bis zur neuen Friedensbewegung der 70er Jahre. Die Geschichte, die er mitbrachte, gab den Jüngeren Mut und Orientierung. Wenn August Fricke sprach, spürte man die Überzeugung eines Mannes, der alles für die Sache der Arbeiterklasse gegeben hatte.
Soziale Kämpfe in der Bundesrepublik – gegen Remilitarisierung und für Streiksolidarität
Auch in der Bundesrepublik blieb August Fricke ein unbequemer Mahner und aktiver Kämpfer für soziale Gerechtigkeit. In den 1950er Jahren stellte er sich entschieden gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands. Als die Adenauer-Regierung wieder Streitkräfte aufstellen wollte und die Bundesrepublik 1955 der NATO beitrat, protestierte Fricke lautstark. Er sah darin eine gefährliche Abkehr vom Schwur „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“. Dieser Schwur war für ihn keine leere Formel, sondern tief mit seinen eigenen Erlebnissen als Überlebender von Gestapo-Haft und Konzentrationslager verbunden. Er hatte selbst erlebt, wie der Faschismus Familien zerriss, Leid über Millionen brachte und ihn persönlich fast das Leben gekostet hätte. Für Fricke war dieser Schwur eine Verpflichtung, aktiv gegen jeden neuen Militarismus und jede Form von Faschismus aufzustehen – nicht aus abstrakten politischen Gründen, sondern aus der tiefen Überzeugung eines Mannes, der den Terror der Faschisten am eigenen Leib erfahren hatte. Zusammen mit Gleichgesinnten organisierte er Kundgebungen und sammelte Unterschriften gegen die Wiederbewaffnung. Selbst als die KPD 1956 verboten wurde, blieb er im Herzen ein Teil der Friedensbewegung. Er beteiligte sich an Ostermärschen und anderen Friedensaktionen, um gegen atomare Aufrüstung und Kriegsgefahr zu demonstrieren. In seinen Redebeiträgen erinnerte er die Menschen daran, wohin Militarismus schon einmal geführt hatte – er konnte aus eigenem Erleben sprechen.
Zugleich engagierte sich Fricke in den sozialen Kämpfen der jungen Bundesrepublik. Er stand fest an der Seite der Arbeiter, wenn diese für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen stritten. So unterstützte er aktiv Streiks in der Region – sei es im Metallbetrieb, in dem er selbst gearbeitet hatte, oder in anderen Branchen. August Fricke sammelte Spendengelder, um die Familien streikender Kollegen zu unterstützen, und half, Solidaritätskomitees zu organisieren. Er besuchte Streikversammlungen und sprach den Arbeitern Mut zu. Sein schlichtes Auftreten und seine klaren Worte wirkten dabei oft überzeugender als manch aufwendige Rede. Er erinnerte die Kollegen daran, dass Zusammenhalt ihre stärkste Waffe sei. Wenn irgendwo im Land ein bedeutender Arbeitskampf stattfand, konnte man sicher sein, dass Fricke zumindest mit einer Solidaritätserklärung oder sogar persönlich vor Ort war. So hielt er die Flamme des Klassenkampfes lebendig, selbst in Zeiten, in denen die gesellschaftliche Stimmung oft gegen die Kommunisten gerichtet war.
In den 1970er Jahren, als die DKP wieder offen wirken durfte, knüpfte August Fricke an diese Tradition an. Er beteiligte sich etwa an Kampagnen gegen die Notstandsgesetze und gegen die drastischen Einschränkungen der Arbeitnehmerrechte. Und als Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre die Nachrüstungspläne der NATO die Menschen bewegten, marschierte er – inzwischen im hohen Alter – erneut in vorderster Reihe bei den Friedensdemonstrationen mit. August Fricke hat zeitlebens nie aufgehört, gegen Krieg, Faschismus und soziale Ungerechtigkeit die Stimme zu erheben.
Einstellung zur DDR und Reisen in den sozialistischen Teil Deutschlands
Als überzeugter Linker in Westdeutschland blickte August Fricke stets mit Interesse und Sympathie auf die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Für ihn war die DDR mehr als nur der zweite deutsche Staat – sie verkörperte das Ideal, für das er seit seiner Jugend kämpfte: einen antifaschistischen, sozialistischen Neuanfang auf deutschem Boden. Zwar lebte er in der Bundesrepublik, doch ideell fühlte er sich der DDR eng verbunden. August Fricke erkannte natürlich, dass auch in der DDR nicht alles perfekt war, aber er betonte immer wieder die großen sozialen Errungenschaften: Vollbeschäftigung, kein Hunger, Bildung für alle und die offizielle Antifa-Haltung des Staates. Er sagte einmal sinngemäß, in der DDR hätten die Arbeiter das Sagen, während in der BRD alte Nazieliten wieder zu Einfluss gekommen seien.
Sobald es ihm möglich war, reiste er in die DDR, um sich ein eigenes Bild zu machen. In den 1960er und 1970er Jahren unternahm er mehrere Besuche, unter anderem nach Ost-Berlin, Leipzig, Erfurt und Weimar. Besonders hervorzuheben ist sein Besuch 1975 an der Hochschule "Karl Marx" in Leipzig, wo er mit Dozenten über antifaschistische Geschichtspolitik diskutierte. Auch ein Treffen mit ehemaligen KZ-Mitkämpfern im Rahmen einer Gedenkveranstaltung in Buchenwald zählte zu den eindrücklichsten Erlebnissen. Dort hielt er eine Ansprache vor Schülerinnen und Schülern der FDJ, in der er betonte: „Die Erinnerung ist unsere Waffe. Wer nicht weiß, woher er kommt, wird auch nicht wissen, wohin er geht.“
Ein weiterer wichtiger Kontakt war die Begegnung mit Albert Norden, Mitglied des Politbüros der SED, im Rahmen eines Gesprächskreises über die internationale Friedensbewegung in Berlin-Karlshorst. Diese Gespräche bestätigten Fricke in seiner Überzeugung, dass die DDR eine historische Alternative zum westdeutschen Kapitalismus darstellte. Besonders bewegend war für ihn der Empfang bei ehemaligen Widerstandskämpfern, die 1945 aus dem KZ befreit worden waren und nun als Funktionäre in der DDR tätig waren. Dort fühlte er sich – wie er schrieb – „endlich verstanden und gehört“.
In der DDR wurde August Fricke als Widerstandskämpfer geehrt; man schenkte ihm Aufmerksamkeit und Respekt. Er kehrte von seinen Reisen stets bestärkt zurück. Öffentlich vertrat er in Westdeutschland die Auffassung, die DDR sei ein legitimer deutscher Staat, antifaschistisch geläutert, und eine Hoffnung für den Frieden in Europa. Diese Haltung brachte ihm in der BRD manche Anfeindung ein, aber das kannte er ja – er blieb dabei: die Solidarität mit der DDR gehörte für ihn zu seiner antifaschistischen Überzeugung.
Als überzeugter Linker in Westdeutschland blickte August Fricke stets mit Interesse und Sympathie auf die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Für ihn war die DDR mehr als nur der zweite deutsche Staat – sie verkörperte das ideal, für das er seit seiner Jugend kämpfte: einen antifaschistischen, sozialistischen Neuanfang auf deutschem Boden. Zwar lebte er in der Bundesrepublik, doch ideell fühlte er sich der DDR eng verbunden. August Fricke erkannte natürlich, dass auch in der DDR nicht alles perfekt war, aber er betonte immer wieder die großen sozialen Errungenschaften: Vollbeschäftigung, kein Hunger, Bildung für alle und die offizielle Antifa-Haltung des Staates. Er sagte einmal sinngemäß, in der DDR hätten die Arbeiter das Sagen, während in der BRD alte Nazieliten wieder zu Einfluss gekommen seien.
Sobald es ihm möglich war, reiste er in die DDR, um sich ein eigenes Bild zu machen. In den 1960er und 1970er Jahren unternahm er mehrere Besuche drüben im Osten. So fuhr er etwa zu politischen Veranstaltungen und Kongressen in Ost-Berlin oder Leipzig, oft auf Einladung der SED oder befreundeter Organisationen. Bei diesen Gelegenheiten traf er ehemalige Mitkämpfer, die nach 1945 in den Osten gegangen waren. Die Wiedersehensfreude war groß – gemeinsam erinnerten sie sich an die Kämpfe der Zwischenkriegszeit und staunten, was in der DDR inzwischen aufgebaut worden war. Besonders beeindruckt zeigte sich Fricke von Gedenkstätten wie dem ehemaligen KZ Buchenwald, das die DDR als Mahnmal hergerichtet hatte. Hier spürte er, dass der Schwur der Überlebenden – „Nie wieder Faschismus“ – staatliche Maxime geworden war. In der DDR wurde August Fricke als Widerstandskämpfer geehrt; man schenkte ihm Aufmerksamkeit und Respekt. Er kehrte von seinen Reisen stets bestärkt zurück. Öffentlich vertrat er in Westdeutschland die Auffassung, die DDR sei ein legitimer deutscher Staat, antifaschistisch geläutert, und eine Hoffnung für den Frieden in Europa. Diese Haltung brachte ihm in der BRD manche Anfeindung ein, aber das kannte er ja – er blieb dabei: die Solidarität mit der DDR gehörte für ihn zu seiner antifaschistischen Überzeugung.
Späte Jahre: Politische Bildung und öffentliches Gedenken
Auch im hohen Alter blieb August Fricke politisch wach und engagiert. Er sah es als seine Pflicht, die Lehren seines bewegten Lebens an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Deshalb engagierte er sich in der politischen Bildung und im öffentlichen Gedenken. Besonders eindrucksvoll war ein Besuch im Jahr 1978 an der Albert-Schweitzer-Realschule in Einbeck. Dort sprach er vor einer zehnten Klasse über seine Verhaftungen, seine Zeit im KZ Neuengamme und seinen Einsatz im Stadtrat. Ein Schüler fragte ihn, ob er es manchmal bereue, Kommunist gewesen zu sein. Fricke antwortete ruhig: „Ich bereue nur, dass wir nicht mehr Menschen wachrütteln konnten, als es noch möglich war. Wer Unrecht schweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig.“ Diese Worte beeindruckten die Jugendlichen tief und wurden später in der Schülerzeitung veröffentlicht.
Fricke sprach ohne Professorensprache, dafür mit umso mehr Herz und Klarheit. Er wollte, dass die Jugend versteht, wie wichtig es ist, für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen, und wie schnell die Demokratie verloren gehen kann, wenn man nicht kämpft.
Zugleich schrieb August Fricke seine Erinnerungen nieder. 1981 veröffentlichte er im Selbstverlag in Einbeck sein autobiografisches Werk „Erinnerungen – Begegnungen – Erfahrungen. Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Arbeiterbewegung“. Dieses Buch war für ihn mehr als nur eine persönliche Lebensgeschichte – es war ein Beitrag zur kollektiven Erinnerung der Arbeiterbewegung. Darin schilderte er ausführlich Stationen seines Lebens und wollte damit auch dokumentieren, was einfache Arbeiter in Niedersachsen im Laufe des 20. Jahrhunderts erlebt und erkämpft hatten. Sein Stil war sachlich und klar, aber auch geprägt von einer kämpferischen Leidenschaft. Ohne Fremdwörter und theoretische Schnörkel brachte er die Dinge auf den Punkt. Das Buch wurde in linken Kreisen und von Historikern der Region aufmerksam gelesen, denn es lieferte wertvolle Augenzeugenberichte.
Daneben mischte sich August Fricke auch in aktuelle Debatten ein, solange es seine Gesundheit zuließ. Er schrieb Leserbriefe an Lokalzeitungen, wenn er Ungerechtigkeit bemerkte oder wenn Neonazis irgendwo auftauchten – dann erinnerte er scharf daran, wohin so etwas führen kann. An Gedenktagen wie dem 8. Mai (Tag der Befreiung) oder dem 1. September (Antikriegstag) trat er häufig als Redner auf. Mit klarer, fester Stimme appellierte er an das Publikum, die Opfer des Faschismus niemals zu vergessen und den antifaschistischen Schwur zu erneuern. Er pflegte auch das Gedenken an gefallene Kameraden: So setzte er sich dafür ein, dass in Einbeck die Widerstandskämpfer würdig geehrt werden. Spät im Leben erlebte August Fricke noch, dass seine eigene Geschichte Teil des öffentlichen Gedenkens wurde – in Einbeck wurde vor seinem früheren Wohnhaus ein Stolperstein verlegt, der an seinen Widerstand und seine Verfolgung erinnert. Diese Ehrung symbolisiert, dass sein lebenslanger Kampf gegen Faschismus und für Sozialismus nicht vergessen ist.
August Fricke verstarb hochbetagt in den späten 1980er Jahren (ein genaues Sterbedatum ist leider nicht überliefert), aber sein Erbe lebt fort. Sein ganzes Leben stand im Zeichen des Kampfes für eine gerechte Sache. Vom armen Arbeiterjungen aus Hoppensen zum standhaften Widerstandskämpfer und späteren Stadtrat – immer blieb er sich treu. Sein Weg zeigt, dass Mut und Prinzipientreue, gepaart mit Solidarität, tatsächlich Geschichte schreiben können. August Fricke aus Einbeck hat mit seinem kämpferischen, klaren Leben ein leuchtendes Beispiel für die deutsche Arbeiterbewegung und den antifaschistischen Widerstand hinterlassen. Sein Andenken verpflichtet uns, den Stab weiterzutragen und niemals aufzuhören, für Freiheit, Frieden und Sozialismus einzustehen.
Auch im hohen Alter blieb August Fricke politisch wach und engagiert. Er sah es als seine Pflicht, die Lehren seines bewegten Lebens an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Deshalb engagierte er sich in der politischen Bildung und im öffentlichen Gedenken. Er besuchte Schulen und erzählte dort von seinen Erlebnissen – vom Alltag eines Arbeiters in der Weimarer Zeit, von den Kämpfen gegen die Nazis und von den Qualen der Haft. Wenn er vor Schulklassen oder Jugendgruppen stand, hörten alle gebannt zu. Fricke sprach ohne Professorensprache, dafür mit umso mehr Herz und Klarheit. Er wollte, dass die Jugend versteht, wie wichtig es ist, für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen, und wie schnell die Demokratie verloren gehen kann, wenn man nicht kämpft.
Zugleich schrieb August Fricke seine Erinnerungen nieder. 1981 veröffentlichte er im Selbstverlag in Einbeck sein autobiografisches Werk „Erinnerungen – Begegnungen – Erfahrungen. Ein Beitrag zur Geschichte der niedersächsischen Arbeiterbewegung“. Dieses Buch war für ihn mehr als nur eine persönliche Lebensgeschichte – es war ein Beitrag zur kollektiven Erinnerung der Arbeiterbewegung. Darin schilderte er ausführlich Stationen seines Lebens und wollte damit auch dokumentieren, was einfache Arbeiter in Niedersachsen im Laufe des 20. Jahrhunderts erlebt und erkämpft hatten. Sein Stil war sachlich und klar, aber auch geprägt von einer kämpferischen Leidenschaft. Ohne Fremdwörter und theoretische Schnörkel brachte er die Dinge auf den Punkt. Das Buch wurde in linken Kreisen und von Historikern der Region aufmerksam gelesen, denn es lieferte wertvolle Augenzeugenberichte.
Daneben mischte sich August Fricke auch in aktuelle Debatten ein, solange es seine Gesundheit zuließ. Er schrieb Leserbriefe an Lokalzeitungen, wenn er Ungerechtigkeit bemerkte oder wenn Neonazis irgendwo auftauchten – dann erinnerte er scharf daran, wohin so etwas führen kann. An Gedenktagen wie dem 8. Mai (Tag der Befreiung) oder dem 1. September (Antikriegstag) trat er häufig als Redner auf. Mit klarer, fester Stimme appellierte er an das Publikum, die Opfer des Faschismus niemals zu vergessen und den antifaschistischen Schwur zu erneuern. Er pflegte auch das Gedenken an gefallene Kameraden: So setzte er sich dafür ein, dass in Einbeck die Widerstandskämpfer würdig geehrt werden. Spät im Leben erlebte August Fricke noch, dass seine eigene Geschichte Teil des öffentlichen Gedenkens wurde – in Einbeck wurde vor seinem früheren Wohnhaus ein Stolperstein verlegt, der an seinen Widerstand und seine Verfolgung erinnert. Diese Ehrung symbolisiert, dass sein lebenslanger Kampf gegen Faschismus und für Sozialismus nicht vergessen ist.
August Fricke verstarb hochbetagt (sein genaues Sterbedatum liegt jenseits dieser Darstellung, aber sein Erbe lebt fort). Sein ganzes Leben stand im Zeichen des Kampfes für eine gerechte Sache. Vom armen Arbeiterjungen aus Hoppensen zum standhaften Widerstandskämpfer und späteren Stadtrat – immer blieb er sich treu. Sein Weg zeigt, dass Mut und Prinzipientreue, gepaart mit Solidarität, tatsächlich Geschichte schreiben können. August Fricke aus Einbeck hat mit seinem kämpferischen, klaren Leben ein leuchtendes Beispiel für die deutsche Arbeiterbewegung und den antifaschistischen Widerstand hinterlassen. Sein Andenken verpflichtet uns, den Stab weiterzutragen und niemals aufzuhören, für Freiheit, Frieden und Sozialismus einzustehen.

Literatur und Quellen:
Stadtarchiv Göttingen: Dokumente zu KPD-Aktivitäten in Südniedersachsen, Prozessakten Fricke, Zeitzeugenberichte
Stolperstein-Initiative Einbeck: Biografische Angaben und Einträge zum Gedenken an August Fricke
Gespräche und Reden Frickes auf DKP-Veranstaltungen und Schulbesuchen, aufgezeichnet in regionalen Parteipublikationen (z. B. Unsere Zeit)
Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte: Sekundärquellen zur Aktion Gitter und zum KZ Neuengamme
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