Ägyptens Komplizenschaft beim Völkermord –
Solidarität lässt sich nicht stoppen!
Solidarität lässt sich nicht stoppen!
Tausende Aktivisten trotzen brutaler Repression –
Global March to Gaza vom Militär aufgehalten
Global March to Gaza vom Militär aufgehalten
Mitte Juni versammelten sich über 4.000 Aktivisten aus mehr als 50 Ländern in Ägypten, um ein starkes Zeichen der Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu setzen. Ihr Ziel: Der "Global March to Gaza" sollte auf die barbarische Belagerung und den Völkermord an der Bevölkerung im Gazastreifen aufmerksam machen und zugleich die Weltöffentlichkeit wachrütteln. Dieser Marsch war eine klare Absage an die imperialistische Weltordnung, die den Genozid in Gaza erst möglich macht.
Viele der Teilnehmer kamen aus verschiedenen sozialen Bewegungen, Gewerkschaften, Friedensgruppen und internationalen Solidaritätsnetzwerken. Sie einte der feste Wille, nicht länger tatenlos zuzusehen, wie die israelische Besatzungsmacht mit Unterstützung westlicher Imperialisten ganze Städte in Schutt und Asche legt und die palästinensische Bevölkerung systematisch aushungert und ermordet.
Die Route des Marsches war nicht zufällig gewählt: Vom Herzen Ägyptens bis zur Grenze des Gazastreifens – direkt an die Frontlinie der Unterdrückung. Diese Strecke symbolisiert nicht nur den geografischen Weg vom Zentrum der Kollaboration bis zur eingekesselten Bevölkerung in Gaza, sondern auch den direkten Konfrontationskurs mit der Politik der Abriegelung und Unterdrückung. Sie führt über den Suezkanal, ein weltweites Symbol für Handel und Geopolitik, das in diesem Kontext zum Mahnmal für die Mitschuld Ägyptens an der Blockade wird. Jeder zurückgelegte Kilometer machte sichtbar, wie nah die Täter und Komplizen der Blockade an der Realität des palästinensischen Leids operieren. Jede Etappe des Marsches sollte die Verbrechen anprangern, die unter den Augen der Weltöffentlichkeit stattfinden. Es war nicht einfach nur ein Protestmarsch – es war ein lautstarkes Anklagen der Verstrickung westlicher Staaten, insbesondere der USA und der EU, in die verbrecherische Blockadepolitik gegen Gaza.
Der "Global March to Gaza" war auch ein Symbol für die wachsende internationale Bewegung gegen Kolonialismus, Militarismus und Besatzung. Die Teilnehmer wussten: Ihre Solidarität sendet eine unüberhörbare Botschaft an die Unterdrückten in Gaza – und eine schallende Ohrfeige an jene Regierungen, die durch ihr Schweigen oder ihre aktive Unterstützung Mittäter dieses Verbrechens sind.
Brutale Repression von Anfang an
Das ägyptische Militärregime unter Diktator Abdel Fattah Al-Sisi zeigte einmal mehr, auf wessen Seite es steht: auf der Seite des Imperialismus, Israels und der USA. Bereits bei der Ankunft in Kairo begann die Repression. Teilnehmer wurden verhört, Pässe eingezogen, Handys ausgelesen. Hotels wurden von Zivilpolizisten durchkämmt, Aktivisten mussten untertauchen. Viele berichteten, dass sie permanent von Geheimdienstagenten beschattet wurden. Einige konnten nur durch den Mut von Taxifahrern oder solidarischen Einwohnern weiterreisen, die sie unter Lebensgefahr versteckten.
Dennoch gelang es rund 2.000 Entschlossenen, sich bis nach Ismailia durchzuschlagen. Diese Stadt am Suezkanal wurde zum vorübergehenden Sammelpunkt. Doch kurz vor der Weiterfahrt Richtung Rafah-Grenze wurde der Marsch brutal gestoppt. Tausende Polizisten, Soldaten und Schlägertrupps in Zivil blockierten die Straße. Die Straßen wurden mit Barrikaden versperrt, Wasserwerfer in Stellung gebracht. Die friedliche Sitzblockade der Aktivisten wurde mit brutaler Gewalt aufgelöst. Prügel, Peitschenhiebe und Flaschenwürfe – das ist die Antwort des ägyptischen Regimes auf internationale Solidarität. Augenzeugen berichteten, dass Frauen besonders brutal aus der Menge gezerrt wurden, während ältere Aktivisten mit Knüppeln zusammengeschlagen wurden. Sanitäter wurden daran gehindert, Verletzten zu helfen.
Die Aktivistin Maral berichtet: "In der brütenden Hitze saßen wir Schulter an Schulter, haben uns untergehakt und Freiheit für Gaza gefordert. Plötzlich wurde das Licht abgeschaltet, Männer in Zivil griffen uns mit Knüppeln an. Es war eine Nacht des Schreckens, aber auch der Entschlossenheit. Trotz Schlägen, Drohungen und dem Gestank von Blut und Schweiß haben wir weitergesungen und unsere Stimmen erhoben. Wir wussten: Unsere Solidarität ist stärker als ihre Gewalt."
Gehorsam gegenüber Israel und den USA
Während das Außenministerium in Kairo heuchlerisch von "Sicherheitsbedenken" sprach, zeigte sich die wahre Ursache der Gewalt deutlich: Der israelische Verteidigungsminister hatte offen gedroht, dass Israel selbst eingreifen werde, falls Ägypten die Demonstranten nicht stoppe. Ägypten gehorchte willfährig, wie es schon oft in der Vergangenheit getan hat, wenn es um die Verteidigung der Interessen westlicher und israelischer Machtpolitik ging.
Das Regime Al-Sisi ist ökonomisch völlig abhängig von 1,3 Milliarden US-Dollar jährlicher Militärhilfe aus den USA. Hinzu kommen umfangreiche Waffenlieferungen, Ausbildung von Militärpersonal und der Zugriff auf modernste Überwachungstechnologien. Gleichzeitig pflegt das Regime enge Wirtschaftsbeziehungen zu Israel – inklusive lukrativer Gasgeschäfte, Kooperationen im Bereich Sicherheit, Grenzschutz und Geheimdienste. Der Preis dafür: aktive Beteiligung an der mörderischen Blockade von Gaza und an der Unterdrückung jeglicher Solidarität mit dem palästinensischen Volk. Ägypten agiert faktisch als verlängerter Arm der israelischen Besatzungspolitik auf dem afrikanischen Kontinent. Diese Zusammenarbeit ist kein neues Phänomen. Schon seit den 1980er Jahren gibt es eine enge sicherheitspolitische Kooperation zwischen beiden Staaten. Besonders nach dem sogenannten Friedensvertrag von Camp David 1979 intensivierte sich die militärische Zusammenarbeit. So beteiligte sich Ägypten wiederholt an der Durchsetzung der Blockade gegen Gaza und unterstützte Israel bei der Abriegelung der palästinensischen Gebiete. Auch bei der Bekämpfung von Widerstandsbewegungen auf dem Sinai arbeiten beide Staaten eng zusammen – immer unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung, während in Wahrheit jede Form des Widerstands gegen Unterdrückung zerschlagen wird.
Diese Kollaboration zeigt sich auch in der gemeinsamen Überwachung des Grenzübergangs Rafah, der als einziger Zugang zum Gazastreifen unter palästinensischer Kontrolle steht. Die dortige Blockade bedeutet für die Menschen in Gaza den Unterschied zwischen Leben und Tod: Medikamente, Lebensmittel, Wasserfilter, Baumaterial – all das wird systematisch zurückgehalten oder blockiert. Wer versucht, Hilfsgüter über diese Grenze zu bringen, wird von ägyptischen Sicherheitskräften genauso brutal gestoppt wie von der israelischen Armee.
Hinzu kommt der Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Ägypten zu brutalen Sparmaßnahmen zwingt. Die Folgen sind verheerend für die ägyptische Bevölkerung: Massenarbeitslosigkeit, steigende Lebensmittelpreise und der Ausverkauf staatlicher Infrastruktur an westliche Konzerne. Um diese unsoziale und verhasste Politik durchzusetzen, benötigt das Regime Waffen, Überwachungstechnologie und internationale Rückendeckung. All das erhält es aus den USA, Israel und Europa – im Austausch für blinden Gehorsam gegenüber den Interessen des Imperialismus und für die Aufgabe jeglicher Solidarität mit den palästinensischen Brüdern und Schwestern.
Widerstand kennt keine Grenzen!
Doch der Widerstand lässt sich nicht brechen! Französische Delegierte weigerten sich, in ein Abschiebeflugzeug nach Rom einzusteigen, legten sich aufs Rollfeld und riefen lautstark um Hilfe. Sie blockierten den Zugang zum Flugzeug, hielten sich aneinander fest und skandierten: "Freiheit für Palästina!" Schließlich setzten sie durch, nach Paris gebracht zu werden. Auch deutsche Aktivisten entkamen der Verhaftung, tauchten unter und organisierten sich im Geheimen neu. Sie wechselten mehrmals die Unterkünfte, nutzten private Netzwerke und blieben dadurch handlungsfähig.
Jean Philippe von der französischen Delegation berichtet: "Zehn Männer in Zivil zerrten uns sieben Stockwerke nach unten. Wir schrien auf der Straße: 'Wir sind Franzosen! Wir kennen diese Männer nicht!' Immer mehr Passanten wurden aufmerksam, filmten das Geschehen und solidarisierten sich mit uns. Einige riefen sogar laut nach der Polizei und forderten die Freilassung der Aktivisten. Diese Zivilcourage der einfachen Menschen auf der Straße gab uns Kraft und zeigte, dass der Widerstand weit über unsere Gruppe hinauswächst."
Maral von der deutschen Delegation bringt es auf den Punkt: "Auch wenn wir Gaza nicht erreichten – wir haben der Welt gezeigt, dass wir nicht schweigen. Die Komplizen des Völkermords können uns nicht aufhalten. Unsere Solidarität ist stärker als ihre Gewalt. Während sie uns jagen und einschüchtern wollen, wächst weltweit der Zusammenhalt. Jeder Versuch, uns zu brechen, macht uns nur entschlossener. Wir sind viele, wir sind laut – und wir werden nicht aufhören, bis Palästina frei ist."
Der Kampf geht weiter – weltweit!
Der Kampf gegen den Völkermord in Gaza und gegen die imperialistische Komplizenschaft ist nicht beendet. Während wir diesen Artikel schreiben, bereiten internationale Gruppen eine "Tausend-Schiffe-Flottille" vor, um die israelische Blockade auf dem Seeweg zu durchbrechen. Auch in Südafrika, Chile, Malaysia und der Türkei finden große Solidaritätskundgebungen statt.
Der Widerstand gegen Imperialismus, Besatzung und Völkermord wächst – und er wird nicht zu stoppen sein. Jeder von uns ist gefragt, Gesicht zu zeigen, auf die Straße zu gehen, Spenden zu sammeln, Informationen zu verbreiten und den Druck auf die Kriegstreiber zu erhöhen.
Freiheit für Palästina! Schluss mit der Blockade!
Solidarität ist unsere Waffe!**
Solidarität ist unsere Waffe!**