80 Jahre Befreiung – und der Feind steht in Berlin
Ein Angriff auf die Erinnerung ist ein Angriff auf den Frieden\
Die historische Wahrheit
Am 8. Mai jährt sich die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht zum 80. Mal. Es war die Rote Armee, es waren die Völker der Sowjetunion – Russen, Weißrussen, Ukrainer, Georgier, Kasachen und viele andere –, die den blutigsten Teil des Kampfes gegen den deutschen Faschismus führten. Millionen Tote, zerstörte Städte, verbrannte Dörfer – das war der Preis, den sie zahlten, damit auch Deutschland befreit werden konnte. Sie kämpften in Stalingrad, verteidigten Moskau, marschierten durch Polen, nahmen Berlin ein – und beendeten damit das barbarische Kapitel der faschistischen Herrschaft.
Diese Befreiung war keine abstrakte historische Fußnote, sondern ein konkreter, messbarer Akt der Menschlichkeit. Ohne die Aufopferung dieser Völker wäre Europa ein anderer Kontinent geblieben – ein Ort der Barbarei, der Vernichtung und des Rassenwahns. Dass heute wieder Hetze gegen Russland betrieben wird, zeigt, wie brüchig das historische Bewusstsein in Deutschland ist.
Die sowjetischen Soldaten kamen nicht als Eroberer, sondern als Befreier. Sie öffneten die Tore von Auschwitz, befreiten Hunderte Konzentrationslager und retteten zahllose Menschen vor dem sicheren Tod. Sie litten an Hunger, Kälte und Verwundung – und kämpften doch weiter, aus tiefer Überzeugung, dass der Faschismus vernichtet werden muss. Die Sowjetunion trug die Hauptlast des Krieges, nicht nur militärisch, sondern auch zivil: Ganze Städte wie Leningrad oder Minsk lagen in Trümmern, Millionen Kinder wuchsen als Waisen auf.
In der DDR war dieser Einsatz niemals vergessen. Schulen, Gedenkstätten und Filme erinnerten an die Tapferkeit und das Leid der sowjetischen Völker. Es war gelebter Antifaschismus, kein leeres Ritual. Und er war verbunden mit dem Versprechen: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg – und nie wieder Feindschaft mit Russland.
Die neue Ausgrenzung
Und heute? Heute sollen sie nicht mehr kommen dürfen.
Das Auswärtige Amt unter Annalena Baerbock hat eine sogenannte Handreichung veröffentlicht. Darin heißt es, man könne das Hausrecht nutzen, um russische oder belarussische Vertreter von Gedenkveranstaltungen auszuschließen – selbst dann, wenn sie unangekündigt Blumen niederlegen wollen. Welch ein Hohn. Welch ein Geschichtsverrat. Welch eine Schande für das offizielle Deutschland. Es ist ein kalter Affront gegen jene, die ihre Heimat, ihre Familien, ihre Jugend für unsere Befreiung geopfert haben.
Diese Entscheidung ist kein Einzelfall, sondern ein weiteres Glied in der Kette gezielter Ausgrenzungspolitik gegenüber Russland. Man stelle sich vor: An einem Mahnmal, das ausdrücklich an die Gefallenen der Roten Armee erinnert, sollen ausgerechnet deren Nachfahren ausgeschlossen werden. Es ist, als würde man bei einer Gedenkfeier die Angehörigen der Opfer vom Gedenken ausschließen – ein undenkbarer Skandal, der hier stillschweigend hingenommen wird – ein undenkbarer Skandal, der hier stillschweigend hingenommen wird.
Die politische Symbolik ist eindeutig: Die gegenwärtige Regierung will Geschichte nicht erinnern, sondern umdeuten. Was nicht ins aktuelle Feindbild passt, soll verschwinden – aus dem Blick, aus dem Wort, aus dem Bewusstsein. Dabei ist die russische Präsenz bei solchen Veranstaltungen nicht nur legitim, sondern notwendig. Ohne die Rote Armee gäbe es keine Befreiung, kein Ende des Naziterrors, kein Gedenken, wie wir es heute kennen.
Dass diese Realität ausgerechnet im Jahr des 80. Jubiläums mit Füßen getreten wird, ist ein Rückfall in kalte Kriegslogik – mit moralisch blankem Gesicht. Es ist Ausdruck eines politischen Klimas, in dem Geschichtsvergessenheit und Konfrontationspolitik Hand in Hand gehen. Wir dürfen das nicht schweigend hinnehmen.
Geschichtsfälschung mit Methode
Diese Politik hat Methode. Seit Beginn der Konfrontation mit Russland im Jahr 2022 wird der antifaschistische Befreiungskrieg der Roten Armee totgeschwiegen, verzerrt oder umgedeutet. An der Gedenkstätte Auschwitz? Kein russischer Vertreter erwünscht. Zum Jahrestag der Landung in der Normandie? Russland nicht eingeladen. Die politische Linie ist klar: Der heutige „Feind“ darf in keiner Weise mit der historischen Wahrheit von gestern in Verbindung gebracht werden. Man will die Geschichtsbücher neu schreiben – und streicht dabei 27 Millionen Tote aus dem kollektiven Gedächtnis. Es ist ein organisierter Angriff auf das historische Bewusstsein.
Diese Form der Auslöschung ist kein bloßes Versehen, sondern bewusste Strategie. Sie richtet sich nicht nur gegen Russland, sondern gegen jede Form des kritischen Erinnerns, das nicht ins NATO-konforme Weltbild passt. Wer heute noch von der Schuld des deutschen Faschismus gegenüber der Sowjetunion spricht, wer Dankbarkeit zeigt gegenüber jenen, die mit Blut für unsere Freiheit bezahlten, gilt schnell als „Putinversteher“ oder „Russlandfreund“. Solche Etiketten dienen der Einschüchterung – und sie sollen verhindern, dass Solidarität mit der historischen Wahrheit öffentlich artikuliert werden kann.
In Wirklichkeit geht es bei dieser Umdeutung um die Vorbereitung auf neue Kriege. Wer die Geschichte verfälscht, der schafft das ideologische Fundament für neue Feindbilder. Wenn Russland aus der Geschichte der Befreiung herausgeschnitten wird, dann kann es im gegenwärtigen Narrativ problemlos zum Aggressor erklärt werden. Diese Methode kennen wir: Schon vor dem Überfall auf Jugoslawien, dem Krieg in Afghanistan oder dem Irak wurde Geschichte umerzählt und der „Feind“ dämonisiert. Heute erleben wir dieselbe Propaganda – nur raffinierter verpackt.
Die Aufgabe der Friedensbewegung, der linken Öffentlichkeit und aller aufrechten Demokraten besteht nun darin, sich dem entgegenzustellen. Wir müssen das Gedenken retten, bevor es ganz verschwindet. Denn ohne ein ehrliches, antifaschistisches Erinnern ist kein aufrechter Frieden möglich.
Die Tätermentalität kehrt zurück
Wer heute den Befreier zum Feind erklärt, der macht sich selbst zum Erben der Täter.
Dass diese Bundesregierung das sowjetische Ehrenmal in Berlin-Tiergarten am liebsten leer sehen würde, ist ein diplomatischer Skandal – und ein moralischer Bankrott. Gerade dort, wo einst Panzer der Roten Armee standen, dort, wo Grabplatten an die gefallenen Helden erinnern, will man jene ausladen, die ihre Väter und Großväter verloren haben? Die Kinder der Blockade von Leningrad, die Enkel der Befreier von Auschwitz, sollen schweigen – weil sie heute die „falsche“ Nationalität tragen?
Es ist ein beispielloser Akt von historischer Respektlosigkeit, den die deutsche Außenpolitik derzeit vollführt. Man spricht von Demokratie und Menschenrechten, doch ausgerechnet jenen, die den höchsten Preis für Freiheit und Frieden gezahlt haben, wird der Zutritt zu Mahnmalen verwehrt. Diese Doppelmoral schreit zum Himmel. Während man auf internationalen Konferenzen Lippenbekenntnisse zur „Verantwortung aus der Geschichte“ ablegt, werden gleichzeitig die realen Erben der sowjetischen Befreier zu Unpersonen erklärt.
Die Untermenschen-Propaganda der Nazis lebt weiter – in westlich-liberaler Sprache und grüner Verpackung. Es ist kein Zufall, dass die Enkel der Täter heute wieder gegen Russland hetzen. Sie kämpfen nicht gegen Krieg, sie kämpfen gegen Erinnerung. Sie fürchten nicht den Krieg – sie fürchten den Frieden, den Russland immer wieder angeboten hat. Denn ein ehrlicher Frieden mit Russland würde bedeuten: Abrüstung statt Aufrüstung. Verständigung statt Feindbild. Völkerfreundschaft statt NATO-Doktrin. Und genau das will die herrschende Politik verhindern.
Ein echter Bruch mit dem Faschismus hätte bedeutet, die historische Rolle der Sowjetunion dauerhaft zu ehren – als treibende Kraft der Befreiung – und ihre Nachfolger nicht zu Feinden zu machen. Dabei geht es nicht darum, politische Differenzen zu leugnen, sondern um die Anerkennung einer geschichtlichen Leistung, die über aktuelle Konflikte hinaus Bestand hat. Doch der heutige politische Mainstream hat diesen Bruch nie wirklich vollzogen. Stattdessen setzt er auf Geschichtsrevision, Militarisierung und das Verschweigen der eigenen Kontinuitäten. Wer Russland heute pauschal als Bedrohung stilisiert, ist oft der geistige Erbe jener, die einst marschierten – nach Osten, mit Feuer und Stahl. Es ist Zeit, diese Zusammenhänge klar zu benennen und dem politischen Vergessen den Kampf anzusagen.
Erinnerung ist Widerstand
Deshalb: Am 3. Mai zum Sowjetischen Ehrenmal!
In Berlin-Tiergarten versammeln sich Menschen mit Anstand, historischer Wahrheit und klarem Blick. Mit Reden, Musik und Haltung. Sie sagen: Danke! Danke für die Befreiung! Und sie sagen: Nie wieder Krieg gegen Russland! Nie wieder Geschichtsrevision! Nie wieder NATO-Propaganda, die auf den Gräbern der Rotarmisten tanzt! Die Veranstaltung ist mehr als eine Gedenkfeier – sie ist ein Signal des Widerstands gegen die politische Entfremdung von Geschichte und Gegenwart. Es ist ein Fest der Erinnerung, der Würde und der internationalen Solidarität.
Dieses Gedenken ist keine bloße Symbolpolitik, sondern eine konkrete Praxis der Geschichtsverteidigung. Hier wird nicht nur gesprochen, hier wird Haltung gezeigt – sichtbar, hörbar, fühlbar. Musiker, Rednerinnen, Zeitzeugen, Kinder, Alte – sie alle stehen gemeinsam für ein anderes Deutschland. Ein Deutschland, das nicht vergisst, woher es kommt. Ein Deutschland, das sich nicht anpasst an die Sprachregelungen der Kriegstreiber, sondern die Stimme erhebt für die Wahrheit.
Denn wer heute mit dem Gedenken beginnt, der kann morgen den Frieden verteidigen. Aus dem Dank an die Sowjetunion erwächst eine Verantwortung – nicht nur rückblickend, sondern in der Gegenwart. In einer Zeit, in der Waffenlieferungen als „Verantwortung“ verkauft werden, braucht es solche Gegenveranstaltungen. Sie sind ein moralischer Kompass inmitten eines politischen Nebels. Sie machen sichtbar: Es gibt eine andere Haltung in diesem Land.
Die Veranstaltung ist offen für alle, die sich nicht dem Schweigen beugen wollen. Für alle, die spüren, dass Erinnerung mehr ist als eine Pflicht – sie ist eine Tat. Wer am 3. Mai kommt, setzt ein Zeichen. Gegen den Krieg. Für den Frieden. Gegen das Vergessen. Für das Leben. Gegen das Geschichtsfälschen. Für das Andenken an die, denen wir unsere Freiheit verdanken.
Eine Teilnehmerin des Vorjahres sagte treffend: "Ich komme hierher, weil meine Großmutter in der Roten Armee gedient hat. Sie hat ihr Leben riskiert – und dieses Land will heute so tun, als gäbe es das alles nicht mehr." Solche Stimmen sind es, die diese Veranstaltung tragen und ihr ihren Charakter verleihen.
Die Mahnung der Geschichte
Die DDR hat den 8. Mai mit Stolz gefeiert – als Tag der Befreiung. Die Bundesrepublik jedoch hat 40 Jahre gebraucht, um das Wort überhaupt in den Mund zu nehmen. Und heute? Heute fällt sie zurück in den alten Wahn von Lebensraum, Wertewesten und Russlandhass. Die alten Herren und neuen Herren sprechen dieselbe Sprache der Ausgrenzung und Aufrüstung – nur mit anderem Zungenschlag.
In den Schulbüchern der DDR war der 8. Mai ein zentrales Datum. Kinder lernten, dass die Sowjetunion der Hauptträger der antifaschistischen Befreiung war. Gedenkveranstaltungen, Besuche sowjetischer Gäste, Kooperationen auf kultureller und wissenschaftlicher Ebene – all das war gelebte Erinnerungskultur. In der Bundesrepublik hingegen dominierte lange das Schweigen oder die Verdrängung. Erst mit der Rede von Richard von Weizsäcker 1985 wurde der 8. Mai offiziell als Tag der Befreiung anerkannt – und selbst das nur halbherzig.
Heute, im Jahr 2025, erleben wir eine rückschrittliche Wende. Was als europäische Integration verkauft wird, ist oft nichts anderes als ein antirussischer Schulterschluss. Wer sich zur historischen Wahrheit bekennt, gilt als verdächtig. Wer sich auf das gemeinsame Erbe des antifaschistischen Sieges beruft, wird diffamiert. Dabei ist die Spaltung Europas entlang geopolitischer Interessen der eigentliche Verrat an jenem 8. Mai, an jenem Geist der Befreiung, der nicht militärische Dominanz, sondern menschliche Würde versprach.
Die DDR hat mit all ihren Fehlern eines richtig gemacht: Sie hat nie vergessen, wem die Deutschen ihre zweite Chance zu verdanken haben. Dieser Geist fehlt heute – und mit ihm das historische Rückgrat.
Unsere Antwort
Unsere Antwort heißt: Solidarität, Gedenken, Frieden.
Denn ohne Erinnerung an die Opfer und Helden von damals gibt es keinen aufrichtigen Frieden heute. Wer den Befreiern die Ehre verweigert, verachtet nicht nur die Geschichte – er verbaut auch die Zukunft. Darum stehen wir an der Seite Russlands und aller Völker der ehemaligen Sowjetunion. Unsere Herzen schlagen für den Frieden – und unsere Stimme erhebt sich gegen das Vergessen.
Diese Antwort ist nicht nur moralischer Imperativ, sondern politischer Auftrag. In einer Zeit, in der Hetze, Lügen und militärisches Denken das öffentliche Klima vergiften, braucht es ein klares Gegengewicht. Wer sich für den Frieden ausspricht, muss den Mut haben, gegen den Strom der Massenmedien, gegen das Schweigen der Intellektuellen und gegen die Propaganda der Regierenden aufzustehen. Es reicht nicht mehr, innerlich zu widersprechen – wir müssen sichtbar und hörbar werden.
Der Frieden beginnt mit dem Gedenken, aber er endet nicht dort. Er lebt in der Solidarität mit jenen, die ausgegrenzt und dämonisiert werden. Er lebt im Widerstand gegen Waffenexporte, Aufrüstungsprogramme und Kriegsrhetorik. Er lebt in der Verteidigung der Wahrheit – auch wenn sie unbequem ist. Deshalb sagen wir laut und deutlich: Der Feind steht nicht in Moskau. Der Feind steht in der Lüge, im Vergessen, in der Geschichtsverfälschung.
Die Zukunft gehört denen, die sich erinnern – und die aus dieser Erinnerung handeln. Für Frieden.
Für Wahrheit. Für die Menschlichkeit.
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